“Wir wollen den Pokal”
Wacker I
“Wir wollen den Pokal”
So lautete unisono eine der Zielstellungen von Wacker-Präsident Nico Kleofas und Regionalliga-Kapitän Nils Pfingsten-Reddig vor Saisonbeginn. In drei Landespokalspielen hat die Mannschaft von Jörg Goslar seit jenen Tagen gezeigt, dass sie gewillt ist, dies auch in die Tat umzusetzen (aktualisiert).
15.11.2014, 13.30 UHR, ERNST-ABBE-SPORTFELD JENA:
FC CARL ZEISS JENA – FSV WACKER 90 NORDHAUSEN
(13.11.2014) „Wir wollen den Pokal“
So lautete unisono eine der Zielstellungen von Wacker-Präsident Nico Kleofas und Regionalliga-Kapitän Nils Pfingsten-Reddig vor Saisonbeginn.
In drei Landespokalspielen hat die Mannschaft von Jörg Goslar seit jenen Tagen gezeigt, dass sie gewillt ist, dies auch in die Tat umzusetzen. Nur, es ist schon neun Jahre her, dass Wacker die Hürde Viertelfinale überhaupt überspringen konnte: Am 12.11.2005 empfing uns die SG 1. FC/Chemie Greiz und unterlag erst nach harter Gegenwehr nach der Verlängerung 0:3 (0:0; 0:0). Im Halbfinale stoppte uns dann der schon lange nicht mehr existierende 1. FC Gera 03 auswärts ebenfalls in der Verlängerung.
Seit dieser Zeit flog Wacker entweder vorzeitig aus dem Pokal oder wurde jeweils im Viertelfinale ausgebremst (2009 und 2014 vom FC Rot-Weiß Erfurt sowie 2012 vom SV SCHOTT Jena). Wird nun am Sonnabend erneut eine Jenaer Mannschaft zum Stolperstein?
Das Los wollte es so: Wacker trifft bereits wieder im Viertelfinale auf eine der zwei „großen“ Pokalmannschaften des Thüringer Fußballs, den FC Carl Zeiss, mit bisher sieben Finalerfolgen (einschließlich der Amateurelf von 1993) und zugleich Pokalverteidiger nach dem 5:0-Finalerfolg über den Drittligisten FC Rot-Weiß Erfurt im Frühjahr.
Oder erreichen die Südharzer nach acht Jahren wieder einmal das Halbfinale? Dafür ist ein Auswärtssieg im Jenaer Paradies nötig. Dass dies nicht unmöglich ist, hat Wacker im Punktspiel der Vorsaison beim 2:1-Erfolg über die damals favorisierten Jenaer eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Schwächer sind die Nordhäuser seitdem wirklich nicht geworden.
Auch im Pokal kam Wacker (Motor West) schon zwei Mal in Jena eine Runde weiter 1974 gelang das allerdings gegen die dritte Mannschaft von Carl Zeiss, wobei Klaus-Dieter Koschlick (2) und Manfred Schütze den 3:0-Auswärtssieg herausschossen. Auch gegen die Amateur-Vertretung der Zeissstädter von 1996 setzte sich Wacker nach dem Elfmeterschießen (Tore René Kiel, Frank Ludwig, Ralf Heider und Jens Eisenschmidt) durch.
Da darf doch jetzt ein Sieg gegen die Erste Jenas die logische Konsequenz in den Überlegungen der Fans sein; denn gegen die erste Garnitur des FCC gelang noch nie ein Pokalsieg. Es wäre an der Zeit, das zu ändern. Auch im Endspiel um den Thüringen-Pokal 1999 in Suhl unterlag Wacker 1:3. Erinnern Sie sich noch an den Nordhäuser Torschützen aus dieser Partie? Es war Mariusz Kurzeja. An den damaligen Wackertrainer aber bestimmt; denn der hieß – Andreas Petersen.
So kamen beide Kontrahenten ins Viertelfinale des Köstritzer Landespokals Thüringen:
FC Carl Zeiss Jena
26.07.2014 FC Carl Zeiss Jena Freilos
06.09.2014 SC Leinefelde 1912 2:4 (1:2)
12.10.2014 FC Blau-Weiß Dachwig-Döllstädt 0:4 (0:0)
FSV Wacker 90 Nordhausen
06.08.2014 SG Ammern 1:10 (1:7)
06.09.2014 VfL Meiningen 04 0:9 (0:6)
11.10.2014 SV Elstertal Silbitz/Crossen 0:8 (0:5)
Die Mannschaft von Jörg Goslar hofft auf eine gute Unterstützung durch die Wackerfans im vierten Auswärtsspiel der laufenden Pokalsaison.
Das Viertelfinale im Köstritzer Landespokal ermittelte der ehemalige Weltklasse-Skispringer Gerd Siegmund. Die Ansetzungen belegen, dass ein Landesklassist im Halbfinale sein wird.
Alle vier Paarungen vom Wochenende:
SpVgg. Siebleben 06 – FSV Ohratal Ohrdruf
SG SV Borsch 1925 – ZFC Meuselwitz
FC Carl Zeiss Jena – FSV Wacker 90 Nordhausen
FC Einheit Rudolstadt – FC Rot-Weiß Erfurt
Weitere Medien in der Spielvorschau (zusammengetragen von Klaus Verkouter)
14.11.2014 – 03:27 Uhr Marco Alles / TA-Online
Nordhäuser Kapitän: “Wir sind nur schwer zu schlagen”
Nordhausen. Vor dem Landespokal-Schlager in Jena spricht Nils Pfingsten-Reddig über Wackers Höhenflug, Rot-Weiß und ein besonderes Ziel.
Wie ist eigentlich Ihre Bestzeit?
Für was…? Ach, etwa die Fahrt mit Martin Hauswald und Matthias Peßolat nach Nordhausen.
Exakt.
Abends und an den Wochenenden ist man natürlich schneller wieder in Erfurt. Aber so 45, 50 Minuten brauchen wir mindestens. Doch langweilig wird es bei uns im Auto eigentlich nie.
Im Vergleich zu den vier Jahren FC Rot-Weiß: Wie fällt Ihr Zwischenfazit nach einem halben Jahr Nordhausen aus?
Für meine Familie war es genau der richtige Schritt. Wir konnten in Erfurt, wo wir uns sehr wohl fühlen, wohnen bleiben. Und da es sportlich mit Wacker auch gut läuft, bin ich zufrieden. In Nordhausen ist alles kleiner, familiärer. Ich bin in viele Dinge involviert, man kennt alle im Verein. Dass rundherum noch vieles wachsen muss, ist nach drei Aufstiegen in vier Jahren auch klar.
Ist der Ärger über die Begleitumstände Ihres Abschieds aus Erfurt verraucht?
Das ist Geschichte. Da hege ich keinen Groll mehr. Ich verfolge die Entwicklung von Rot-Weiß interessiert und denke, dass sie noch eine entscheidende Rolle spielen können, wenn sie auch auswärts die Kurve kriegen.
Zu wem haben Sie noch den intensivsten Kontakt?
Zu Jens Möckel. Aber auch An-dré Laurito sehe ich regelmäßig. Unsere Söhne gehen in den gleichen Kindergarten.
Gäbe es was Schöneres, als sie auf dem Platz wiederzusehen?
Das würde sicher Spaß machen, gegen die alten Kollegen zu spielen. Dazu müssten wir aber erst einmal im Pokal weiterkommen. Und das wird schwer in Jena.
Oder aber Wacker steigt auf! Nach 13 Runden ist Ihre jetzige Mannschaft Tabellenführer: Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis?
Wir haben es sehr schnell hinbekommen, trotz der 13 Neuzugänge eine verschworene Truppe zu bilden. Da gibt es keinen Neid, keine negative Stimmung von denen, die gerade nicht spielen. Dass die Mannschaft Qualität hat, sah man recht schnell im Training. Daher wundert es mich nicht, dass wir eine gute Rolle in der Meisterschaft spielen.
Wie groß ist der Unterschied zwischen 3. und 4. Liga?
Vom Leistungsvermögen her ist er gar nicht so groß. In Nordhausen trainieren wir sogar mehr als in Erfurt. In den Spielen gibt es noch mehr auf die Füße. Da wird in der 3. Liga häufiger die spielerische Lösung gesucht. Und was die Zuschauer und Rahmenbedingungen angeht, muss die Regionalliga noch viel aufholen.
Derzeit deutet es auf ein Duell mit Zwickau hin. Wen haben Sie noch auf der Rechnung?
Die Magdeburger kommen langsam in Tritt. Ich glaube, dass sie sich im Winter noch verstärken und oben angreifen werden.
Und Jena?
Dort herrscht sehr viel Unruhe im Umfeld. Das bringt, aus meiner Sicht, die Mannschaft immer wieder aus dem Tritt. Trotzdem ist sie am Samstag der Favorit.
Was muss Ihr Team besser machen, als beim 1:2 in der Meisterschaft vor fünf Wochen?
Nach 60 Minuten nicht aufhören, Fußball zu spielen. Wir hatten damals nach unserer Führung einen Schritt weniger gemacht und wurden bestraft. Das soll uns diesmal nicht passieren.
Warum gelingt mit Nordhausen das, was Ihnen mit Rot-Weiß verwehrt geblieben war: der Pokalsieg in Thüringen?
Mal sehen, ob es klappt. Es ist auf jeden Fall ein besonderes Ziel. Und wenn wir alles abrufen, sind wir nur schwer zu schlagen.
14.11.2014 – 07:10 Uhr Andreas Rabel / OTZ-Online
FC Carl Zeiss Jena benötigt keine Motivationsspritze gegen Wacker Nordhausen
Im Landespokal-Viertelfinale erwartet der FC Carl Zeiss Jena am Sonnabend den Regionalliga-Spitzenreiter Wacker Nordhausen. Das Punktspiel gewann Jena mit 2:1, doch Trainer Hutwelker plagen Personalprobleme.
Jena. Einer Motivationsspritze bedarf es nicht. Für Trainer Karsten Hutwelker ist die Konstellation im Landespokal-Viertelfinae FC Carl Zeiss Jena – Wacker Nordhausen Motivation genug. “Zu uns kommt der Spitzenreiter der Regionalliga. Wir sind Pokalverteidiger. Wir haben Heimrecht. Was will man mehr.”
Der Trainer erinnert noch einmal an das 2:1 im Albert-Kuntz-Sportpark. Velimir Jovanovic (74.) und Jakub Wiezik (87.) hatten die Jenaer mit ihren späten Toren noch zum Sieg geschossen. Auf das Stürmerduo setzt der Trainer auch am Sonnabend (13.30 Uhr) im Pokalduell gegen Nordhausen. “Das sind zwei Fixpunkte, wichtig für die Spieler – sie wissen, wo die Bälle hinmüssen.”
Zwar fehle mit Alexander Hettich noch immer der kreative Spieler hinter den Spitzen, doch Hutwelker erwartet von seiner Mannschaft, dass sie mangelnde spielerische Klasse kompensiert, “bedingungslos kämpft, nicht einen Ball verloren gibt”. Personell hat sich seit dem 2:2 gegen die TSG Neustrelitz vom vergangenen Sonnabend allerdings nichts getan.
Pierre Becken, der gegen den Vorjahresmeister wegen seiner fünften Gelben Karte gesperrt war, kann wieder auflaufen. Doch neben Hettich sind Tino Berbig und Dominik Bock nach ihren Verletzungen und Operationen noch im Aufbautraining. Christoph Klippel laboriert weiterhin an einem Muskelfaserriss und hat dem Trainer gestern sagen müssen, dass er vor der Winderpause nicht wieder fit sein wird.
Ebenfalls einen Muskelfaserriss hat sich Daniel Rupf zugezogen. “Wir werden mit der stärksten Elf, die wir zur Verfügung haben, auflaufen”, sagt Hutwelker und fordert, dass die Mannschaft an die “letzten fünfundzwanzig bis dreißig Minuten” im Spiel gegen Neustrelitz anknüpft. “Da haben wir bedingungslos gefightet, uns den Ausgleich verdient.”
Die Frage, ob er vor dem Pokalspiel Elfmeter üben lässt, beantwortete er schmunzelnd: “Heute nicht.” Keinen Spaß verstehen dürften die Nordhäuser, die in der Regionalliga acht Punkte vor Jena platziert sind. “Das 1:2 zuletzt gegen Jena war schon bitter, aber wir haben hintenraus ein-, zweimal geschlafen. Jetzt wollen wir aber in Jena in die nächste Runde und auch ins Finale. Ich denke, das ist realistisch”, sagte der Ex-Jenaer Matthias Peßolat, der seit dem Mai das Wacker-Trikot trägt.
Auch dem früheren Erfurter Nils Pfingsten-Reddig wurmt das 1:2 im Thüringenduell. “Wir dürfen nach sechzig Minuten nicht aufhören, Fußball zu spielen. Wir hatten damals nach unserer Führung einen Schritt weniger gemacht und wurden bestraft. Das soll uns diesmal nicht passieren.” Und Jena? “Dort herrscht sehr viel Unruhe im Umfeld. Das bringt, aus meiner Sicht, die Mannschaft immer wieder aus dem Tritt. Trotzdem ist sie am Samstag der Favorit, doch wenn wenn wir alles abrufen, sind wir nur schwer zu schlagen.”
14.11.2014 – 08:00 Uhr Sebastian Grimm / TA-Online
Wackers Nummer 1 Patrick Siefkes freut sich auf das Wiedersehen in Jena
Nordhausen. Seine zweite Serie spielt Patrick Siefkes im Tor des Fußball-Regionalligisten FSV Wacker Nordhausen. Und er wurde heimisch in dieser kurzen Zeit im Südharz. “Es macht Spaß in Nordhausen. Ich bin froh, dass ich hierher gekommen bin. Untereinander stimmt das Klima. Es ist eher familiär”, sagt der 24-Jährige im Gespräch mit unserer Zeitung.
Als Nummer 1 von Wacker und als Nummer 1 in der Regionalliga Nordost mit Wacker freut sich Patrick Siefkes auf das Pokalspiel am Samstag um 13.30 Uhr im Ernst-Abbe-Sportfeld unterhalb der Kernberge gegen den FC Carl Zeiss Jena. Aus seiner Zeit beim Traditionsclub – Siefkes spielte für Jena in der 3. Liga und in der Regionalliga – kennt er die Gegebenheiten und das Stadion wie aus der Westentasche.
Seit der A-Jugend spielte der Zerberus für die Jenaer, kennt daher noch viele Spieler. So spielte er zusammen mit René Eckardt und André Schmidt schon unterhalb der Kernberge um Punkte. “Ich freue mich auf das Wiedersehen. Wir haben noch Kontakt und man kennt sich aus A-Jugendzeiten. Ich freue mich, dass beide jetzt wieder bei der ersten Jenaer Mannschaft dabei sind”, berichtet Siefkes im Gespräch mit unserer Zeitung.
Bei aller Freude des Wiedersehens stellt er aber auch klar, dass er mit Wacker den Platz als Sieger verlassen möchte. “Wir reisen mit viel Selbstvertrauen nach Jena”, bemerkt Siefkes. Der eher zufällig den Weg zwischen die Pfosten fand. Mit fünf Jahren begann er in Dessau Fußball zu spielen.
“Ich spielte immer im Feld. Doch bei einem Pfingstturnier in Dessau fehlte der Torwart unserer Mannschaft und ich ging ins Tor. Wurde damals sogar bester Torwart. Ab der C-Jugend stand ich dann fest im Tor”, erzählt der 24-Jährige, der in seiner Zeit als Jugendfußballer immer versuchte, bei Mannschaften aktiv zu sein, die höherklassig spielten. So kam er über Halle und den FC Magdeburg zum FC Carl Zeiss Jena und von dort in den Südharz zu Wacker.
“Als Heiko Weber 2011 als Trainer nach Jena kam, habe ich in der 3. Liga noch vier oder fünf Spiele gemacht. Ich war als Nummer 1 angedacht und habe einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieben. Doch der Verein holte dann noch Tino Berbig, und ich saß wieder auf der Bank”, sagt Siefkes. Der Wunsch, die Nummer 1 zu sein, erfüllte sich dann im Sommer 2013, als der gebürtige Dessauer an die Zorge wechselte.
Siefkes entwickelte sich in den vergangenen Monaten zu einem starken Rückhalt der Wackeren, wenngleich er auch weiß, dass es noch viel zu verbessern gibt. Daher trainiere er so oft es geht. Zurzeit macht Wackers Nummer 1 bei den Stadtwerken eine Ausbildung zum Bürokaufmann. “Fußballerisch will ich mich weiter verbessern. Und auch die Ausbildung ist sehr wichtig”, berichtet der in Nordhausen wohnende Keeper.
Mit Freundin Marie, die in Erfurt eine Ausbildung macht, trifft er sich so oft es geht. “Wir pendeln. Entweder kommt sie mit dem Zug nach Nordhausen oder ich fahre auch manchmal mit den in Erfurt wohnenden Spielern zu ihr”, so Siefkes, dem nachgesagt wird, eigentlich zu klein für die Torwartposition zu sein. Aber dies wiederlegt er zwischen den Pfosten bei Wacker Nordhausen Woche für Woche. Er selbst sagt zu dem Thema: “Alles Quatsch. Entweder bist du ein guter oder schlechter Torwart. Du musst halt einfach die Bälle halten.”
Und dies will Wackers Nummer 1 gegen seinen ehemaligen Club Jena morgen besonders gut machen. Auf ein Elfmeterschießen bereite er sich nicht vor. “Ich hoffe, dass wir das Spiel früher entscheiden”, blickt Patrick Siefkes auf den Pokalschlager.