„Wir werden sehr viel investieren müssen!“
Wegen der witterungsbedingten Absage des Altglienicke-Spiels sei als Warm-Up auf die bevorstehende Begegnung gegen die Amateure von Hertha BSC am Freitagabend (06.03.) ein kurzer Rückblick auf die Wahnsinnspartie von vor 14 Tagen erlaubt. Die Frage an Matthias Peßolat, welche Eindrücke bei ihm noch von dem 8-Tore-Spektakel gegen Lichtenberg haften geblieben sind: „Es war auf alle Fälle ein sehr emotionales Spiel mit sehr vielen Höhen, aber auch mit einigen Tiefen. In der ersten halben Stunde fühlte man sich schon wie in einem falschen Film. Dann führt man auf einmal 4:3, was es für mich persönlich, ich glaube aber auch für alle anderen, ein sehr emotionaler, ein sehr glücklicher Moment war! Eine Riesenleistung, dafür absoluten Respekt und ein Riesenkompliment an die Mannschaft! Schade, dass es dann hinten heraus nicht zum Sieg gereicht hat. Wie Tino Berbig schon sagte, wir hoffen, dass uns dieses Spiel noch enger zusammenschweißen wird! Wichtig ist das die Jungs sehen, dass im Fußball vieles möglich ist und es sich immer lohnt, an sich zu glauben!” Abschließend zum Lichtenberg-Spiel ergänzt Peßo: „Chapeau Nils Pfingsten-Reddig!
Der, trotz seiner 37 Jahre, solch eine Leistung ablieferte. Und das, obwohl er lange nicht mehr Regionalliga auf diesem Niveau gespielt hat! Oder Marcus Vopel, dem in seinem Regionalligadebüt gleich ein Tor gelang. Ganz besonders hat es mich für Carsten Kammlott gefreut, der mit einem wunderschönen Tor eine lange Durststrecke beenden konnte!“ Der Kammlott-Treffer stellte ein völlig irres Abendspiel kurzzeitig vollkommen auf den Kopf. „Nach dem 4:3 sind alle Dämme gebrochen“ erzählt der „Chipper“. Carsten, für viele Fans war deine Bude zur 4:3-Führung das Tor des Spiels. Für dich auch? „Ob das jetzt „Tor des Spiels“ war, ist mir eigentlich völlig egal. Ich hätte auch nichts dagegen gehabt, wenn ich ihn einfach nur „reingestolpert“ hätte“ erzählt der frischgebackene Dreißigjährige mit einem Augenzwinkern, für den es dann doch wichtiger war, „wieder den Ball über die Linie bekommen zu haben!“ Chipper, Freitagabend empfangt ihr den Tabellenvierten im Albert-Kuntz-Sportpark. Deine kurze Einschätzung zum Spiel lautet…. „Mit Hertha II erwartet uns eine spielstarke Mannschaft. Wir müssen da kämpferisch weitermachen, wo wir gegen Lichtenberg aufgehört haben!“ Auch die „Hertha-Bubis“, wie die U23 des Hauptstadtclubs aus Berlin-Charlottenburg liebevoll genannt wird, waren zuletzt Teil eines Torspektakels. Allerdings, anders als unsere Wackeren gegen Lichtenberg, unterlag die Mannschaft von Urgestein Andreas „Zecke“ Neuendorf im Heimspiel der Konkurrenz vom BFC Dynamo mit 4:7!
Unglaubliche elf Tore in einem Regionalligaspiel, wobei neun Treffer im zweiten Durchgang gefallen sind! Die Neuendorf-Elf startete etwas durchwachsen in das Jahr 2020. Aus fünf Spielen konnten am Ende nur sechs Zähler verbucht werden. Neben der erwähnten Niederlage im 11-Tore Spiel vom vergangenen Wochenende gelang es den „Hertha-Bubis“ auch gegen den Berliner Athletik Club und VfB Auerbach nicht, Punkte einzufahren. Lediglich gegen Rathenow und Meuselwitz ging man als Sieger vom Platz. Mit 59 geschossenen Toren sind die Hertha-Amateure die torgefährlichste Mannschaft der Regionalliga Nordost. Nicht verwunderlich also, dass ihr Goalgetter Muhammed Kiprit zusammen mit Marc-Philipp Zimmermann (VfB Auerbach) die Torjägerliste der 4. Liga mit 16 Treffern anführt! Allerdings kassierten die Spreeathener auch 42 Gegentreffer, damit ganze 6 Stück mehr als ihr kommender Gegner am 25. Spieltag, Wacker Nordhausen, hinnehmen musste. Man könnte also auf den Gedanken kommen, bei den Herthanern ginge es lapidar gesagt „vorne hui, hinten pfui“ zu! Zudem weiß man nicht, ob die Turbulenzen hervorgerufen durch „Klinsi-Leaks“, die umstrittenen Tagebuch-Enthüllungen des ex-Profitrainers mit Hauptwohnsitz in Kalifornien und die sportliche Entwicklung der Profimannschaft auch Auswirkungen auf das Tagesgeschäft von Herthas U23 haben werden. Fakt ist, mit Hertha BSC II kommt eine Topmannschaft in den AKS, der man nicht mal eben im Vorbeigehen die Punkte streitig machen kann. Oder Matthias Peßolat?
„Es wird eine große Herausforderung für uns, wir werden sehr viel investieren müssen! In meinen Augen sind die Amateure von Hertha BSC fußballerisch die beste Mannschaft in der Liga. Eine sehr unbekümmerte, technisch starke Mannschaft. Sie haben eine super Geschwindigkeit und lösen auch schwierige Situationen auf engstem Raum! Sie stehen nicht ohne Grund da, wo sie jetzt stehen. Auch wenn das letzte Spiel für sie jetzt nicht so lief, wie sie sich das vorgestellt hatten. Wir haben uns gegen Hertha II immer schwergetan. Wir haben zwar das Hinspiel gewonnen, dennoch steht die jetzige Partie unter völlig anderen Vorzeichen. Wir sind klarer Außenseiter, aber wir spielen zu Hause! Wir werden selbstbewusst auftreten und alles in die Waagschale werfen, um die Herthaner ein wenig zu ärgern. Und wer weiß, an einem guten Tag sind vielleicht auch drei Punkte für uns drin!“ Mut machen auf jeden Fall die Nehmer- und Comeback-Qualitäten der Berbig-Elf sowie das 2:0 aus dem Hinspiel durch Tore von Koreš und Pluntke! Sollte die Witterung mitspielen, stünde einem spannenden Fußballabend mit Stadion nichts mehr im Wege. Die Begegnung steht unter der Leitung von Referee Martin Bärmann aus Leipzig, an den Seiten assistieren Johannes Schipke und Eric Dominic Weisbach. Anstoß ist um 19:00 Uhr! Auf geht’s Wacker!