„Wir sind unter unseren Möglichkeiten geblieben!“
Im zweiten Freitagabendspiel der NOFV-Oberliga Süd unterliegt der FSV Wacker 90 Nordhausen II bei der Sportgemeinschaft Union Sandersdorf deutlich. Niederlagen einzustecken und mit ihnen umzugehen gehört zu jedem Sport mit dazu. Man(n) kann sie eben nie gänzlich verhindern! Jeder, der Sportler kennt oder vielleicht selber Sport betreibt der weiß, dass niemand vorsätzlich oder wissentlich eine Niederlage in Kauf nimmt. Das widerstrebt jedwedem sportlichen Gedanken und geht dem fairen Sportsgeist auch vollkommen ab! Deswegen tun wir alle gut daran, nur das zu bewerten, was auf dem Platz passiert oder was gegen eine überschaubar agierende SG Union aus Sandersdorf eben nicht passierte. „Die haben im Prinzip einfallslos gespielt und viel mit langen Bällen agiert. Wir hatten oft die falschen Ideen und gerieten, wie in den letzten Spielen auch, immer wieder in Situationen, die wir einfach nicht clever genug zu unseren Gunsten führten“ erklärte Kapitän Marcus Vopel, der gegen Sandersdorf wieder in der Startelf stand. Das Spiel des Gegners war so simpel wie effektiv und führte schon früh in der Begegnung durch Breitkopf zum Erfolg (9.). Und wenn du kein Glück hast, kommt auch noch Pech dazu. Nach 19. Minuten war der Arbeitstag von Jonas Ernst bereits beendet. „Ich habe mir höchstwahrscheinlich den Wadenmuskel gezerrt, was leider zur Auswechselung geführt hat“ erzählt der 23-Jährige. „Ich hoffe aber, dass ich beim nächsten wichtigen Spiel gegen Martinroda wieder auflaufen kann“ fügt Ernst optimistisch hinzu. Für ihn kam Hagen Pietsch in die Partie. In die Phase hinein, in der sich die Wackeren nach dem frühen Wechsel noch sortierten, gelang Sandersdorf nach Strickmuster des ersten Treffers das 2:0, vor der Pause noch das 3:0 durch Breitkopfs zweite Bude. Die Gäste, die in der zweiten Halbzeit deutlich kompakter stehen und agieren wollten, wurden kurz nach Wiederbeginn erneut eiskalt erwischt. „In der 49. Minute fällt das 4:0, da wir eine Kopfballstafette nicht unterbinden können und Stelmak über Lukas (Treiber, Anm. d. R.) hinweg ins Tor köpft“ beschreibt Vopel, der am 05.11. zum dritten Mal „nullte“, die Entstehung der Spielentscheidung. Treiber, der erstmals in dieser Saison in der Startelf stand, ist es in der Folge zu verdanken, dass die Niederlage nicht noch höher ausgefallen ist! Das einzige nennenswerte Lebenszeichen der Wackeren datierte aus der Schlussphase, als Union-Keeper Hermann einen platzierten Kopfball von Schwerdt über die Querlatte lenkte (88.). „Wir haben nach 12 Spieltagen 30 Gegentore. Das ist für niemanden von uns akzeptabel! Wir haben uns selbst in diese Situation hereinmanövriert und nur wir – gemeinsam als Team – können uns aus diesem Loch wieder herausholen“ erklärt Vopel abschließend. Nach der saisonübergreifend höchsten Oberligapleite wird es nun für unsere Mannschaft nicht leichter, wieder an alte Stärken zu glauben und Selbstvertrauen zurückzugewinnen. Durch die anstehende Pokalpause hat die Seeland-Elf etwas länger Zeit, um die Wunden zu lecken und um den Kopf wieder freizubekommen. Am nächsten Spieltag kommt es dann im Albert-Kuntz-Sportpark zum Thüringen-Duell gegen Aufsteiger FSV Martinroda (23.11., 13:30 Uhr).
SG Union Sandersdorf: Tom Niclas Hermann, Georg Böhme (72. Marcel Hommel), Erik Schlegel, Maximilian Schnabel, Mathis Böhler, Steffen Fritzsch (C), Branden Garrett Stelmak (77. Malte Zentrich), Niklas Opolka, Timo Breitkopf (65. Tim Jonietz), Stefan Raßmann, Paul Johannes Günther.
FSV Wacker 90 Nordhausen II: Lukas Treiber (TW), Marcus Vopel (C), Paul Kirchner, Florian Schröter, Jonas Ernst (19. Hagen Pietsch, 55. Aman Brinkmann), Sebastian Heidinger, Felix Schwerdt, Dino Medjedovic (63. Nils Mema), Leon Fink, Kenan Smajlovic, Mika Hess.
Tore: 1:0, 3:0, 5:0 Timo Breitkopf (9., 40., 62), 2:0 Georg Böhme (35.), 4:0, 6:0 Branden Garrett Stelmak (49,. 75.).
Zuschauer: 81
Trainerstimme:
Philipp Seeland (FSV Wacker 90 Nordhausen II): „Das Ding haben wir uns selber eingebrockt! Nach dem ersten Gegentreffer und der frühen Verletzung von Jonas Ernst sind wir in Schwierigkeiten geraten. Wir haben es nicht geschafft, uns in das Spiel hineinzuarbeiten. Wir waren defensiv nicht stabil und offensiv nicht gefährlich genug. Wir sind schlichtweg unter unseren Möglichkeiten geblieben. Unsere Leistung war sicherlich nicht gut. Das ist auch nicht das, was wir können und nicht die Qualität, die wir haben! Wir müssen es schnellstmöglich wieder schaffen, unsere Leistung auf dem Platz abzurufen!“