“Weiter konzentriert Punkte sammeln”
“Weiter konzentriert Punkte sammeln”
Der junge Fürstenwalder Coach André Meyer (35) stammt aus Halle/S. und trat zu Saisonbeginn in seiner ersten Trainerstation im Männerbereich in die Fußstapfen von Vorgänger Matthias Mauksch. Zuvor war er viele Jahre in der Jugend von Union Berlin und dem FC Augsburg tätig.
Herr Meyer, wie fühlt sich die erste Saison als Männertrainer bisher an und welche gravierenden Unterschiede gibt es zur Arbeit mit der U17 bei Union Berlin?
Es fühlt sich richtig gut an. Die größten Unterschiede gibt es in der Außenwahrnehmung, wo eine ganz andere Ergebnisorientiertheit herrscht als im Jugendbereich. Aber wir bleiben trotzdem ein Verein, der außer gute Ergebnisse zu erzielen auch die Jungs weiter ausbilden will.
Sie stammen aus einer fußballverrückten Familie, Ihr Bruder ist Cheftrainer in Aue und ihr kleiner Bruder spielt bei Ihnen im Team. Wer von beiden hat es aktuell schwerer?
Das muss man differenziert sehen. Der Große ist als Trainer vollkommen den Gesetzmäßigkeiten des Profifußballs ausgesetzt, während sich der jüngere natürlich in einer speziellen Konstellation befindet, mit dem Bruder als Trainer. Aber das ist nicht miteinander vergleichbar und ich weiß, dass beide froh über das sind, was sie aktuell tun.
Bevor Sie nach Fürstenwalde kamen, waren Sie vier Jahre bei den „Eisernen“ in Berlin im Nachwuchs tätig. Entsteht da eine neue Kooperation der beiden Union-Vereine? Werden Sie Talente auffangen, die den Sprung in den Profifußball nicht gleich schaffen?
Für eine formelle Kooperation der Vereine bin ich der falsche Ansprechpartner, aber sicher gibt es eine Menge Spieler mit einer Berliner Union-Vergangenheit bei uns. Es ist also eher eine gelebte, denn eine formelle Kooperation. Aber vielleicht kommt das ja wirklich einmal.
Die Regionalliga-Nordost steht gerade vor ihrer Zerschlagung. Welche Chancen räumen Sie der Liga noch ein?
Die Entscheidung scheint schon getroffen zu sein, so wie sich Verantwortliche oder die Drittliga-Clubs positionieren. Alle Kommentare deuten auch darauf hin, dass es keine Zukunft für die Liga gibt. Was ich sehr bedaure, denn wir wollen liebend gern weiter in der ReLi-Nordost spielen.
Würden Sie lieber in der Nordliga spielen oder mit den Sachsen und Thüringern gegen die Bayern-Vereine?
Dazu möchte ich keine Stellungnahme abgeben. Wir wollen die Liga erhalten und ich möchte nicht über Eventualitäten spekulieren, solange nichts endgültig entschieden ist.
Nach dem Sieg am Sonntag im Abstiegsduell lässt es sich in Nordhausen befreit aufspielen, oder?
Was heißt schon befreit. In der Liga sind die Plätze 8-17 sehr eng zusammen und nach dem aktuellen Stand in der 3. Liga werden wir drei Absteiger haben. Es gilt, weiter konzentriert die nötigen Punkte einzusammeln, um den Abstieg zu vermeiden.
Bisher hat Union gegen Wacker noch nichts gerissen. Außer einem 3:3 im allerersten Aufeinandertreffen gab es nur Niederlagen. Warum wird das dieses Mal anders?
Grundsätzlich haben wir immer ein konkretes Bild vom Gegner und ich denke, wir hätten schon das Hinspiel nicht verlieren müssen. Mit der Erfahrung aus diesem Spiel und gewachsenem mannschaftlichen Zusammenhalt hoffe ich, dass wir in Nordhausen punkten können.