Wacker punktet schon wieder in der Fremde
Wacker I
Wacker punktet schon wieder in der Fremde
Regionalligist Nordhausen gewinnt beim Berliner Athletik Klub mit 3:1
Auf heimischem Rasen läuft es irgendwie nicht so recht für Wacker Nordhausen, in der Fremde klappt es dafür in letzter Zeit umso besser. Den Auswärtssiegen gegen Babelsberg und zuletzt in Auerbach ließ die Mannschaft von Trainer Jörg Goslar den dritten Dreier in der Fremde folgen. Beim Berliner Athletik Klub, dem bis dato Tabellenvierten, konnten die Nordhäuser einen tollen 3:1-Erfolg feiern.
Nachdem sah es jedoch zu Beginn für die Nordthüringer, die auf den verletzten Pascal Biank und den gesperrten Tobias Eckermann verzichten mussten, anfangs gar nicht aus. Nach kurzer Abtastphase waren es die Gäste, die besser ins Spiel fanden und Keeper Patrick Siefkes schon in der sechsten Minute mit einem Schuss von Ali Avcioglu zu seiner Fußabwehr zwangen. Weitere sechs Minuten später war der Nordhäuser Schlussmann gegen Kevin Kruschkes Schuss machtlos. Der war allein auf Siefkes zumarschiert und konnte sich die Ecke aussuchen. Vorausgegangen war dem Angriff wieder einmal einer der fast schon typischen Böcke in der Nordhäuser Abwehr, über die sich Trainer Jörg Goslar fast in jeder Partie mindestens einmal ärgern muss. Wieder war es ausgerechnet Routinier Jan Benes, der nicht konsequent genug verteidigte und Kruschke laufen ließ.
Doch Wacker kämpfte sich in die Partie, setzte mit einem Pfostenknaller von Jan Löhmannsröben aus gut 16 Metern Entfernung nach knapp 20 Minuten das erste Nordhäuser Ausrufezeichen. Christoph Rischker forderte Berlins Schlussmann Eric Niendorf nur wenig später mit seinem Freistoß.
Zwischenzeitlich standen die Nordhäuser nur mit zehn Mann auf dem Platz. Robert Stark musste nach einem Zusammenprall minutenlang behandelt werden, konnte dann aber mit schickem Turban weiter spielen. In der 35. Minute war es dann endlich soweit, die gut 20 mitgereisten Wacker Fans konnten jubeln. Jan Benes hatte über rechts einen Angriff eingeleitet. Von der Außenlinie flankte er mustergültig zum an der Strafraumgrenze lauernden Sebastian Hauck. Der kam, obwohl umringt von drei Abwehrspielern, zum Schuss. Zwar war Keeper Niendorf noch dran, konnte den Ball aber nur leicht nach oben abfälschen. Das Leder senkte sich hinter ihm zum 1:1 ins Netz.
Und Wacker legte sogar noch nach. Nur zwei Minuten war es Wirbelwind Martin Hauswald, der aus spitzem Winkel zur 2:1-Führung für Wacker verwandelte. Vorbereitet hatte die Aktion wieder Jan Benes, der damit seinen Fehler aus der 12. Minute definitiv wieder gut gemacht hatte. Er hatte zu Marcel Goslar gespielt, der Hauswald in Szene setzte.
Mit der Führung ging es in die Pause. Nach dem Seitenwechsel machte der AK natürlich Druck, doch die Wacker-Abwehr stand nun gut, die Nordhäuser ließen nicht mehr viel zu. Das was durchkam, wurde zur Beute vom glänzend aufgelegten Patrick Siefkes, der einige Mal mit echten Großtaten die Wacker-Führung verteidigte. Der für Hauswald eingewechselte Charly Tunc hätte in der 83, schon alles klar machen können, als er allein auf Niendorf zu lief. Allerdings konnte sich Tunc wohl nicht entscheiden, ob er direkt schießen, oder auf Löhmannsröben ablegen sollte. Was rauskam, war für einen Schuss zu schwach, für eine Ablage zu ungenau und so eine leichte Niendorf-Beute. In den letzten Minuten hatten dann Löhmannsröben und der eingewechselte Dominik Seipel noch Möglichkeiten, doch auch ihre Schüsse waren zu ungenau.
Den Schlusspunkt setzte dann aber doch noch Charly. Wacker hatte die anrennenden Gastgeber ausgekontert, Tunc marschierte allein auf Niendorf zu und schob zum 3:1 ein.
„Klar kann man sich fragen, wieso wir auswärts so gut und zu Hause eben nicht so stark spielen. Die Antwort liegt auf der Hand. Die Bedingungen im AKS sind einfach nicht mit solchen Plätzen, wie dem hier zu vergleichen. Der Rasen ist für Regionalliga-Verhältnisse eine Zumutung. Da muss wirklich was passieren, da ist die Stadt gefordert. Viele unserer Spieler sind zumindest körperlich anderen Teams der Liga unterlegen. Auf guten Plätzen, wie diesem hier können wir aber mit unserer guten Technik glänzen, zu Hause ist jedes Spiel Kampf und Krampf“, erklärte Trainer Jörg Goslar nach dem Spiel die Auswärtsstärke seines Teams.
Präsident Nico Kleofas war in Berlin übrigens nicht mit von der Partie. „Bei den letzten beiden Auswärtsspielen konnte ich wegen anderer Verpflichtungen nicht dabei sein, und schon gewinnen die Jungs. Deshalb bin ich diesmal ganz bewusst nicht mitgefahren und es hat wieder geklappt.“ Die Konsequenz daraus: „Ich arbeite jetzt nur noch während der Woche für Wacker und holte mich am Wochenende aus allem raus. Nächsten Sonntag gehe ich spazieren und vielleicht auf den Weihnachtsmarkt und lasse mir dann berichten, wie es ausgegangen ist. Wenn es auch in Halberstadt funktioniert und das mein Teil ist, den ich zum Erfolg beisteuern kann, dann schau ich mir die Spiele eben nicht mehr an. Wenn es auswärts weiterhin funktioniert, dann probieren wir das vielleicht auch mal beim nächsten Heimspiel.“
lk
Hier gehts zum Spielbericht