Vorschau Union Fürstenwalde
Vorschau Union Fürstenwalde
Erstmals kommt es am Samstag um 13.30 Uhr im Albert-Kuntz-Sportpark zum Aufeinandertreffen des FSV Wacker 90 Nordhausen mit dem FSV Union aus Fürstenwalde. Die Nordhäuser ernteten Anfang der Woche viel Lob für ihre couragierte Leistung beim Tabellenprimus in Jena. Aber wurde dort nun ein Punkt geholt oder zwei verloren? Trainer Piplica beantwortet diese Frage diplomatisch: „Wir haben in Jena ein gutes Spiel gemacht, die Mannschaft hat Charakter gezeigt und wir haben uns den Punkt verdient. Das war ein interessantes, gutes Regionalliga-Spiel“. Und wie bekommt er die Hochgelobten nun wieder geerdet? „Ich habe den Jungs gesagt: Jetzt ist das Jena-Spiel vorbei, Ihr konntet euch einen Tag darüber freuen und jetzt haben wir uns auf einen schwierigen Gegner vorzubereiten. Die Fürstenwalder sind fit, kämpfen bis zur letzten Minute und haben hier nichts zu verlieren.“
Doch Wacker kann mit breiter Brust in die Partie gehen. Unter Tomislav Piplica ist die Truppe in der Liga seit vier Spielen unbesiegt und die Abwehr um Tino Berbig seit nunmehr 352 Minuten ohne Gegentor geblieben. Mit Matthias Peßolat als Organisator ist die Verteidigung ein stabiles Bollwerk geworden und das obwohl mit Kevin Schulze und Mounir Chaftar weiterhin die beiden etatmäßigen Außenverteidiger fehlen. Die „jungen Wilden“ Yannick Günzel und Johannes Bergmann nutzten ihre Chance auf der Außenbahn ebenso wie Daniel Hägler, der am Sonntag auf der rechten Seite beeindruckend die Jenaer Abwehr durcheinanderwirbelte.
Der FSV Wacker 90 scheint unter Piplica auf Erfolgskurs einzuschwenken und spielt wieder mitreißenden Fußball. Einsatz und Wille sind spürbar und in Jena war eine geschlossene, disziplinierte Mannschaftsleistung erkennbar. Erleben wir das am Samstag wieder? „Wir haben uns gut vorbereitet, werden von Anfang an Gas geben. Gegen einen vermeintlich schwachen Gegner, aber es gibt gar keine schwachen Gegner in dieser Liga“, weiß Piplica. Union wartet hingegen seit vier Spielen auf einen Sieg und wird gerade in der Tabelle etwas nach unten durchgereicht. In den letzten beiden Spielen trafen sie gar nicht. Ihr letzter Torschütze war überraschend und ist in Nordhausen noch gut bekannt – Torhüter Oliver Birnbaum. 2014/15 trug er das Wacker-Trikot. Sein jetziger Trainer Achim Hollerieth hielt einst den Kasten in St. Pauli sauber und muss nach der Heimpleite gegen den Abstiegskonkurrenten Luckenwalde unbedingt punkten. Gute Voraussetzungen also für ein offenes Spiel, mit einem hoffentlich guten Ausgang für Wacker. Und wenn die Brandenburger doch mauern sollten, was dann? „Wir müssen aus unseren Standardsituation mehr machen“, fordert der Wacker-Coach. „Wir dürfen uns nicht verrückt machen und müssen Geduld haben. Es wird verschiedene Situationen geben, die wir konsequent nutzen wollen.“
Es bleibt abzuwarten, wen die Grippe vielleicht noch erwischt, die gerade rumgeht. Doch Wackers Kader ist groß genug, um auch kurzfristige Ausfälle zu kompensieren. Wichtig wird die Unterstützung der Fans sein, wenn es nicht gleich wie gewünscht läuft. „Wir brauchen die gute Stimmung draußen. Das hat man in Jena wieder gesehen, was es ausmacht, wenn mehrere Tausend Zuschauer im Stadion sind und ihr Team anfeuern.“ So wie sich die Fürstenwalder auf jeden Gegner in dieser Liga freuen, so heiß ist die Wacker-Truppe auf den nächsten Heimsieg. „Die Jungs haben mir für Samstag versprochen, wieder alles zu geben und die drei Punkte zu holen“, verrät Pipi, der weiterhin Interimstrainer bleibt. Doch mit großem Hochdruck muss das Präsidium momentan nicht nach einem neuen Übungsleiter suchen. Und mit jedem Sieg seiner Schützlinge verbessert der Ex-Kulttorwart seine Chancen auf eine dauerhafte Lösung.
Die können sich noch mindestens 30 Tribünenbesucher dann mit einem originalen Wacker-Sitzkissen anschauen, wenn sie am Samstag (die Tore öffnen um 12.30 Uhr) im Fanartikelstand zuschlagen. Dort sind dann auch die Saisontassen der Wackeren erhältlich. Na, wenn das kein Grund ist für einen Stadionbesuch bei bestem Herbstwetter? Anpfiff ist 13.30 Uhr im AKS.