Vor dem Thüringenderby gegen Jena

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17.10.2014

Wacker I

Vor dem Thüringenderby gegen Jena

Es ist verrückt. Aber selbst bei einer Heimniederlage gegen den FC Carl Zeiss Jena liegt Wacker Nordhausen nach dem ersten Drittel der Regionalligasaison in der Thüringer Fußballhierarchie vor dem kommenden Gegner und Ex-Europapokal-Finalisten. (mehrfach aktualisiert)


 

Vor dem Thüringenderby

 

(17.10.2014) Fußball ist so schnelllebig (auch in nnz)

Es ist verrückt. Aber selbst bei einer Heimniederlage gegen den FC Carl Zeiss Jena liegt Wacker Nordhausen nach dem ersten Drittel der Regionalligasaison in der Thüringer Fußballhierarchie vor dem kommenden Gegner und Ex-Europapokal-Finalisten.

Nicht nur die Nationalmannschaft musste in den letzten Tagen erfahren, dass einstiger Ruhm schnell verblassen kann und andere an Qualität zulegten. Auch in Thüringen hat sich einiges getan. Wacker mischt inzwischen in der Regionalliga oben mit. Vier Punkte trennen uns von den hinter uns liegenden Jenaern vor dem Anpfiff durch Schiedsrichter Robert Wessel aus Berlin am Sonntag, den 19. Oktober 2014 (Achtung!) bereits um 12.30 Uhr im Albert-Kuntz-Sportpark. Mindestens einen Punkt Vorsprung würde der Tabellenzweite, unser FSV Wacker 90 Nordhausen, nach dem Abpfiff selbst bei einem verlorenen Derby noch vor den Männern von den Kernbergen haben. Bei einem Unentschieden bliebe der bisherige Abstand erhalten und bei einem neuerlichen Erfolg lägen dann sogar sieben Punkte zwischen beiden Regionalligisten!

Das ist Grund genug, die Truppe von Jörg Goslar nach beeindruckenden Leistungen in den letzten vier Punktspielen am Sonntagmittag tatkräftig zu unterstützen; denn die einstige Vision von Präsident und Trainer, gegen solche Mannschaften wie Magdeburg oder Jena zu kicken, ist längst Wirklichkeit. Nun hoffen die Verantwortlichen, die die Grundlagen für diese positive Wackerentwicklung gelegt haben, auf eine adäquate Resonanz in der Zuschauergunst mit vierstelligen Zahlen bei Heimspielen. Am Sonntag wird das trotz unüblicher früher Anstoßzeit der Fall sein, denn die Jenaer werden mit Sicherheit wieder einen stattlichen Anhang „aus dem Paradies“ mit in den Südharz bringen und für entsprechende Fußballstimmung sorgen. Müssten wir nicht Ähnliches beim Thüringenderby hinbekommen?

Beide Regionalligisten setzten sich am vergangenen Wochenende im Landespokal klar durch und erreichten das Viertelfinale. Während die Zeissstädter in Gotha (!) gegen die SG FC Blau-Weiß Dachwig/Döllstädt 4:0 siegten, konnte sich Wacker mühelos beim SV Elstertal Silbitz/Crossen mit 8:0 durchsetzen. Unser Verein erntete neben der sportlichen Anerkennung dann noch viel Lob und Respekt für eine feine Geste, weil die gesamten Einnahmen des Spiels den Gastgebern aus Ostthüringen allein überlassen wurden, um deren Sorgen wegen erlittener Hochwasserschäden finanziell etwas abzufedern.

Wacker konnte auch in den letzten Punktspielen überzeugen, wobei das 1:1 beim Staffelfavoriten Magdeburg, der 2:1-Erfolg über Vorjahrsmeister Neustrelitz sowie der 2:1-Auswärtssieg in Bautzen schon bemerkenswert waren, obwohl Trainer Jörg Goslar seine Elf wegen Verletzungen immer wieder neu formieren musste. Nun treffen die Wackeren mit den Jenaern auf eine Mannschaft, die uns in der Vorsaison offensichtlich unterschätze; denn das 2:2 hier im AKS und das 2:1 an den Kernbergen hatte wohl kaum jemand erwartet. Diese Unterschätzung wird am Sonntag kaum der Fall sein.

Im Jenaer Lager hatte man, gemessen an den gesetzten Ansprüchen, einen katastrophalen Start hingelegt: Aus drei Spielen wurden nur zwei Punkte geholt und Lothar Kurbjuweit musste den Hut nehmen. Doch seitdem Aufsichtsratsboss Dr. Reinhardt Töpel Klartext über den bis dahin gezeigten „Schweinefußball“ redete, lief es beim FC besser. Dass Töpel danach zufrieden war, lag auch an Trainer Karsten Hutwelker, der die Mannschaft aus den Niederungen der Tabelle geführt hat. Am letzten Spieltag aber beim 0:2 zu Hause gegen starke Zwickauer musste Jena einen herben Rückschlag hinnehmen. Die sportliche Leitung des FCC hat deshalb entschieden, dass Daniel Rupf, Justin Gerlach und Yves Brinkmann ab sofort in der 2. Mannschaft des FC Carl Zeiss Jena trainieren müssen und an ihre Stelle mit sofortiger Wirkung Akteure aus der U23 und der U19 in den Regionalligakader rücken. Im Pokal zeigte das schon Wirkung.

Natürlich hoffen wir in Nordhausen, dass Wacker an die zuletzt erfolgreiche Spielweise und an die positiven Vorsaison-Ergebnisse gegen Jena nahtlos anknüpfen kann. (K. Verkouter)

 

(17.10.2014)  Homepage FC Carl Zeiss

FCC steht in Nordhausen vor hoher Auswärtshürde

Jenas Trainer Karsten Hutwelker: “Wir wollen dort gewinnen, auch wenn wir dieses mal nicht der Favorit sind.”

Zum 10. Spieltag reist der FC Carl Zeiss Jena nach Nordthüringen zum FSV Wacker Nordhausen. Anstoß im Albert-Kuntz-Sportpark ist am Sonntag (19.10.) bereits 12.30 Uhr.

Nach dem erfolgreichen Einzug in das Viertelfinale des KÖSTRITZER-Landespokals geht es für die Mannschaft von den Kernbergen wieder um Regionalligapunkte – dabei hat der FCC mit dem Auswärtsspiel beim heimstarken Tabellenzweiten FSV Wacker 90 Nordhausen eine schwere Aufgabe zu lösen.

„Dieses Spiel wird für meine Mannschaft eine hohe Auswärtshürde“, mit diesen Worten beschreibt FCC-Trainer Karsten Hutwelker die Schwere des Spiels am Sonntag gegen den FSV Wacker Nordhausen. Der FSV hat vor der Saison Ambitionen in Richtung 3. Liga angemeldet und diese nicht nur mit teilweise namhaften Verpflichtungen, sondern auch mit sehr guten Ergebnissen in der Liga untermauert. Den Grundstein des Nordhäuser Erfolges legte Wacker zuhause. Alle vier Heimspiele konnten gewonnen werden. Der FCC tat sich indes auf des Gegners Platz schwer. Lediglich der Erfolg in Meuselwitz steht als Auswärtssieg auf der blau-gelb-weißen Habenseite, und in der reinen Auswärtstabelle rangiert der FC Carl Zeiss Jena auf Rang 9. Da verwundert die Aussage von Karsten Hutwelker wenig: „Wir gehen dieses Mal nicht als Favorit in die Partie. Aber: Wir wollen das Spiel dennoch gewinnen.“

Der Höhenflug des Teams von Trainer Jörg Goslar kommt nicht von ungefähr. Vor der Saison haben die Nordhäuser auf dem Transfermarkt kräftig mächtig zugeschlagen und sich mit erfahrenen Leuten verstärkt. Das Ergebnis ist laut Karsten Hutwelker „eine sehr gute, kompakte und gut organisierte Mannschaft, die speziell nach Standards sehr gefährlich ist“.

Zudem spielen mit Matthias Peßolat, Nils Pichinot und Patrick Siefkes drei ehemalige Spieler des FC Carl Zeiss Jena im Wacker-Team, was für zusätzliche Brisanz sorgt. Auf Jenaer Seite steht mit Tino Schmidt ein gebürtiger Nordhäuser auf dem Platz – und auch Jenas Vereinspräsident Lutz Lindemann hat eine Nordhäuser Vergangenheit und war zwischen 1967 und 1971 für die damalige BSG Motor aktiv. Geschichten um dieses Spiel gibt es also zuhauf. Viel wichtiger jedoch wird sein, dass die Jenaer Mannschaft die „speziellen Bedingungen in Nordhausen“ annimmt. Dazu gehören ein kleiner Platz, große Nähe zu den Zuschauern und ein oftmals schwer zu bespielendes Geläuf. Hutwelker: „Natürlich wollen wir Fußball spielen. Aber wenn es die Situation erfordert, gehört es auch dazu, im Zweifel mal zum ungeliebten langen Ball zu greifen.“

Welche Mannschaft Karsten Hutwelker am Sonntag auf das Spielfeld schicken wird, ließ Jenas Trainer am Freitag noch offen. Fest indes steht, dass Raphael Koczor für den noch angeschlagenen Kapitän Tino Berbig ins Tor rücken wird. Zwar trainiert Berbig seit dieser Woche nach überstandenen Knieproblemen wieder mit der Mannschaft, aber ein Einsatz am Sonntag kommt für den Routinier noch zu früh. Definitiv ausfallen werden die Langzeitverletzten Alexander Hettich (Meniskusverletzung), Tom Geißler (Zehgelenkbruch), Dominik Bock (Muskelbündelriss) und Andreas Löser (Meniskuseinriss).

Aber es gibt auch positive Nachrichten aus dem FCC-Kader. René Eckardt hat nach langer Verletzungspause in der letzten Woche einen Vertrag bis zum Jahresende unterschrieben und steht dem Trainer „als sehr gute Alternative“ zu Verfügung. Weiterhin überzeugen die in den Kader der ersten Mannschaft gerückten Spieler aus der U 23 André Schmidt und Mathis Böhler sowie Morten Timm und Dusan Crnomut aus der U 19 den Trainer. „Die Jungs bringen Frische und Dynamik in das Training, was ich als sehr positiv empfinde.“

 

(17.10.2014) MDR-Online

Newcomer gegen Traditionsclub

In Nordhausen steigt am Sonntag ein spezielles Thüringenderby. Der Newcomer erwartet mit Carl Zeiss Jena einen Traditionsverein.

In Nordhausen kommt es am Sonntag (12:30 Uhr im Live-Ticker) zu einem besonderen Thüringenderby. Der FSV Wacker Nordhausen empfängt den FC Carl Zeiss Jena. Nordhausen wurde im Vorfeld der Saison von einigen Trainern als heißer Kandidat für den Staffelsieg ausgerufen. Bisher werden die Nordthüringer diesen Erwartungen auch gerecht. Nach neun Spieltagen steht das Team von Jörg Goslar auf dem zweiten Tabellenplatz. Die Stimmung in Jena hat sich nach dem schwachen Saisonstart mittlerweile wieder etwas aufgehellt. Neu-Trainer Karsten Hutwelker konnte den Kontakt zur Spitzengruppe wieder herstellen, auch wenn es zuletzt im heimischen Ernst-Abbe-Sportfeld eine 0:2-Niederlage gegen Spitzenreiter Zwickau gab. Jena steht momentan auf dem fünften Rang, der Rückstand auf die Spitze beträgt sechs Punkte.
In der letzten Spielzeit trafen beide Teams erstmals in einem Pflichtspiel aufeinander. Dabei verspielte der FCC im Hinspiel in Nordhausen in den letzten 15 Minuten noch eine 2:0-Führung und musste sich mit einem Punkt zufrieden geben. Das Spiel in Jena konnte Wacker für sich entscheiden (2:1). Vor der aktuellen Saison hatte sich die Mannschaft aus Nordhausen noch einmal kräftig verstärkt. Dabei wechselten mit Matthias Peßolat, Nils Pichinot und Patrick Siefkes auch drei FCC-Akteure zum ambitionierten FSV. Trotzdem sieht Jenas Trainer seine Mannschaft gerüstet: “Wir wollen dort gewinnen, auch wenn wir dieses mal nicht der Favorit sind. Natürlich wollen wir Fußball spielen. Aber wenn es die Situation erfordert, gehört es auch dazu, im Zweifel mal zum ungeliebten langen Ball zu greifen”, so Hutwelker.

 

18.10.2014 – 09:30 Uhr, Holger Zaumsegel / OTZ

Nordhausen gegen FC Carl Zeiss der Favorit

Für Karsten Hutwelker, Coach des FC Carl Zeiss Jena, ist die Rollenverteilung im morgigen Thüringer Regionalliga-Duell klar

Jena. “Der Druck, gewinnen zu müssen, liegt diesmal nicht bei uns.” Mit dieser Aussage verblüffte Karsten Hutwelker gestern ein bisschen die anwesenden Pressevertreter. Normalerweise ist der FC Carl Zeiss Jena gegen Wacker Nordhausen Favorit. Doch die Vorzeichen stehen vor dem Regionalliga-Duell am morgigen Sonntag in Nordhausen anders, erklärt der Zeiss-Coach. “Wir sind Tabellen-Fünfter, Nordhausen ist Zweiter und hat zu Hause alle Spiele gewonnen. Wenn die nicht Favorit gegen uns sind, verstehe ich die Welt nicht mehr.”

Das Kalkül des Trainers ist klar: Er will seiner Mannschaft den Druck des Siegenmüssens nehmen. Nicht zuletzt an diesem scheiterte sie beim 0:2 gegen den FSV Zwickau vor zwei Wochen. Deshalb wird der Zeiss-Coach auch giftig, wenn er aufs Saisonziel Aufstieg angesprochen wird und sagt: “Warum wird denn hier künstlich Druck aufgebaut? Nordhausen ist eine heimstarke, kompakte, sehr gut organisierte Mannschaft, die uns alles abverlangen wird. Trotzdem fahren wir dorthin, um drei Punkte zu holen.”

Das Zwickau-Spiel wirkte in Jena nach. Die Erkenntnis, vielleicht doch noch keine Spitzenmannschaft zu sein, führte zu drastischen Maßnahmen. Justin Gerlach, Daniel Rupf und Yves Brinkmann wurden in die Oberliga-Mannschaft strafversetzt. Neu im Regionalligateam sind dafür der Offensivspieler Mathis Böhler aus der zweiten Mannschaft sowie Dusan Crnomut (defensives Mittelfeld) und Morten Timm (Linksverteidiger/beide A-Jugend). “Die Jungs machen sich noch nicht so viele Gedanken, das tut dem Team gut.”

Und alle drei seien sie Kandidaten für die Startelf gegen Nordhausen, “deshalb habe ich sie auch hochgeholt”. Dass der Coach, der sich bei der Aufstellung nie in die Karten schauen lässt, die drei Talente wirklich morgen von Anfang an gegen Wacker bringt, darf allerdings bezweifelt werden.

Viel wahrscheinlicher ist da schon der Einsatz von René Eckardt. Der Rückkehrer hatte im Sommer 2013 keinen neuen Vertrag beim FC Carl Zeiss erhalten, hat seine Verletzung mittlerweile aber überwunden und gab beim 4:0 über Dachwig/Döllstädt im Landespokal am vergangenen Wochenende sein Pflichtspiel-Comeback für die Jenaer. “René tut der Mannschaft als Fußballspieler und als Mensch extrem gut. Ich habe mit ihm wieder eine sehr, sehr gute Alternative”, sagt der Zeiss-Coach. Besonders in der Mittelfeldzentrale, in der Hutwelker auf die Langzeitverletzten Tom Geißler (Zehenbruch) und Alexander Hettich (Meniskus) verzichten muss, könnten die Qualitäten eines René Eckardt, der einen Vertrag bis zur Winterpause erhielt, gefragt sein. Eine Umstellung wird es bei Jena im Tor geben. Tino Berbig muss zwar nicht operiert werden. Trotzdem kann er aufgrund seiner Knieprobleme am Sonntag nicht spielen. Raphael Koczor wird wie schon im Landespokal seinen Platz einnehmen.

Wegen des Champions League-Spiels der deutschen Handball-Meisterinnen vom Thüringer HC beginnt die Partie am Sonntag in Nordhausen bereits um 12.30 Uhr.

Voraussichtliche Aufstellung FC Carl Zeiss Jena: Koczor – Giebel, Grösch, Eismann, Krstic – Schmidt, Becken, Eckardt, Ströhl – Banaskiewicz, Jovanovic.

Der Verein weist nochmals ausdrücklich auf die ungewöhnliche Anstoßzeit von 12.30 Uhr hin. Darüber hinaus sei nochmals an den am Sonntag angesagten Streik der Lokführer erinnert, der das Bahnfahren zu einem wohl unüberschaubaren Risiko macht.

Patrick Siefkes – wieder ein sicherer Rückhalt der Wackeren?