Unentschieden zum Saisonstart
Mit einem mageren 0:0 endete die Partie im Nordhäuser AKS zwischen Wacker und dem Aufsteiger Chemie Leipzig. Freude über diese Punkteteilung kam nur bei der Leipziger Mannschaft und Ihren knapp 700 Fans im Gästeblock auf. Der Favorit aus dem Südharz hingegen hatte sich deutlich mehr erhofft.
Und das zeigten die Nordhäuser auch zu Beginn der Partie. Die 1671 Zuschauer im Albert-Kuntz-Sportpark sahen einen guten Start der Gastgeber. In der 3. Minute, nach einem langen Ball auf Löhmannsröben, kam der Ball zu Pichinot, der den besser platzierten Kammlott bediente. Sein Abschluss konnte in letzter Sekunde von der Gästeabwehr verhindert werden. Wacker zeigte weiter in welche Richtung es gehen sollte, konnte aber vorerst kein Mittel gegen die kompakte Abwehr der Leipziger finden. Nach einer viertel Stunde beruhigte sich die Partie und die Gäste versuchten Nadelstiche zu setzen. In der 22. Minute dann die erste gefährliche Szene vor dem Gehäuse von Glinker. Nach einem Fehlpass im Mittelfeld, musste der Nordhäuser Schlussmann das erste Mal sein Können zeigen, als Petracek den startenden Wendt schickte. Doch Glinker war zur Stelle und klärte vor Wendt. Auch nach der Trinkpause konnte die Jagatic-Elf die Nordhäuser weitestgehend vom eigenen Tor fernhalten und vereinzelt, mit schnellen Kontern, zu Chancen kommen. Glücklicherweise wurden diese von den Gästen nicht optimal zu Ende gespielt. In der 36. Spielminute wurde es dann doch gefährlich vor dem Nordhäuser Tor. Nach einem langen Freistoß von Bolze, landete der Ball auf dem Kopf von Petracek, dessen Kopfball nur hauchzart am rechten Pfosten vorbeiflog. Kurz vor dem Halbzeitpfiff dann eine Doppelchance der Hausherren. Zuerst eroberte Göbel den Ball auf der linken Seite und flankte punktgenau auf Pichinot. Dessen Kopfball parierte Bellot über den Querbalken zur Ecke. Direkt danach war es wieder Bellot, der seiner Mannschaft das Unentschieden in die Halbzeit rettete. Nach einer Ecke von Becker kam Löhmannsröben zum Kopfball. Doch Bellot konnte, wie schon kurze Zeit vorher, den Ball wieder über die Latte lenken. Kurz danach pfiff Schiedsrichter Kohnert aus Ballenstedt die erste Hälfte ab.
Den besseren Start in die zweiten 45 Minuten hatten ebenfalls die Nordhäuser. Erst war es Becker in der 50. Minute, der Bellot mit einem Schuss prüfte. Nur fünf Minuten später musste der Gästekeeper, welcher erst am Spieltag um 12 Uhr von seiner Nominierung zur Nummer 1 erfuhr, sein ganzes Können zeigen. Kammlotts Schuss, aus knapp zwanzig Metern, leitete der Leipziger Keeper ums Gehäuse und bestätigte seinem Coach Jagatic erneut, dass dieser die richtige Entscheidung getroffen hat und auf ihn als Nummer 1 setzt. Nach einigen Wechseln auf beiden Seiten war es Mickels, der in der 79. Minute wieder für ein leichtes Raunen im Stadion sorgte. Sein Schuss verfehlte das Tor nur knapp. Die letzte Szene des Spiels gehörte ebenso den Gastgebern. Kapitän Becker schickte den kurz vorher ins Spiel gekommenen Beil, der den Ball nur knapp am Tor vorbeispitzelte. Danach war Schluss und doch hatte Schiedsrichter Kohnert noch eine Entscheidung zu treffen. Nach einer Rangelei im Anschluss der Partie sah der Nordhäuser Genausch die rote Karte. Die Unruhe nach dem Abpfiff entstand durch eine äußerst unglückliche Aktion des bis dahin überragenden Leipziger Schlussmanns Bellot. Dieser verletzte sich scheinbar in der letzten Aktion gegen Beil so, dass er auf dem Platz liegenblieb. In diesem Augenblick pfiff der Schiedsrichter ab und Bellot stand auf und sprang „schmerzfrei“, mit geballter Faust, in Richtung Nordhäuser Fans. Die einzige Szene, die am gestrigen Tag nicht für Bellot sprach.
Wacker fand über die gesamte Spielzeit kaum Mittel, die stabile und kompakte Defensive der Chemiker ins sogenannte „Wackeln“ zu bringen, geschweigenden zu überwinden und hat dadurch eher zwei Punkte verloren, als einen gewonnen.
Besser muss es schon am kommenden Sonntag, dem 4. August, um 13:30 Uhr im AKS werden, wenn Bischofswerda zu Gast ist.
Das Auswärtsspiel des 2. Spieltags der Regionalliga Nord-Ost in Babelsberg wurde auf den 11. September verlegt.
Wacker: Glinker – Stauffer (ab 77. Genausch), Pluntke, Esdorf, Göbel – Löhmannsröben (ab 77. Ucar), Becker – Heidinger, Mickels – Pichinot (ab 82. Beil), Kammlott
Chemie: Bellot – Wajer, Karau, B. Schmidt, Krahl – Boltze, Nikolajewski – F. Schmidt (ab 89. Keßler), Bury, Wendt (ab 81. Druschky) – Petráček (ab 64. Kind)
Schiedsrichter-Team: Kohnert – Enkelmann, Weisbach
Gelbe Karten: Kammlott (89. Nordhausen) – Wendt (28. Leipzig), Wajer (60. Leipzig)
Rote Karten: Genausch (nach Spielende, Nordhausen)
Zuschauer: 1.671