Trainer Scholz reist in die Vergangenheit
Wacker tritt morgen unter Flutlicht bei Lok Leipzig an
Am 32. Spieltag der Regionalliga Nordost kommt es am Freitagabend (3.5. um 19 Uhr) im geschichtsträchtigen Bruno-Plache-Stadion in Leipzig-Probstheida mit der Partie 1. FC Lok Leipzig gegen FSV Wacker 90 Nordhausen zum Duell der zwei Clubs, die mit hohen Erwartungen in die Saison gingen und ihre Ziele schon frühzeitig revidieren mussten. Beide Vereine wechselten daraufhin ihre Trainer und der ehemalige Leipziger Coach Heiko Scholz sitzt jetzt auf der Wacker-Bank. „Scholle“ ist bei Lok eine Ikone, denn er gehörte zur legendären blau-gelben Truppe, die 1987 bis ins Europa-Cup-Finale vorstieß und spielte auch 2004 in der 3. Kreisklasse einmal mit. 2013 übernahm der gebürtige Görlitzer den Club in schwieriger Lage als Trainer und führte ihn wieder in ruhiges Fahrwasser bis hin zu professionellen Bedingungen für die Spieler. Welch hohe Achtung er bei den Leipzigern immer noch genießt, zeigt ihre Bewerbung der aktuellen Partie unter der Headline „Scholle für’n Zehner“. Jeder Besucher zahlt, egal in welcher Platzkategorie, zehn Euro Eintritt zum Spiel gegen den Ex-Trainer. Für Heiko Scholz ist das Spiel hingegen nichts Besonderes, sagt er selbst. „Ich muss nur aufpassen, dass ich mich nicht aus alter Gewohnheit auf die falsche Trainerbank setze“, scherzte er im Interview.
Während Wacker mit dem Pokalfinale noch einen echten Saisonhöhepunkt vor der Brust hat, ist die Spielzeit in Leipzig faktisch zu Ende. Aus dem Sachsenpokal schied das Team von Björn Joppe spektakulär in Chemnitz aus (12:13 nach Elfmeterschiessen), in der Ligatabelle geht nach oben und unten nicht mehr viel. Die letzten drei Spiele hat Lok nicht mehr gewonnen, zuletzt setzte es mit der B-Auswahl beim Schlusslicht Rathenow eine 2:4-Klatsche. Doch sicherlich wollen die Leipziger Spieler ihrem ehemaligen Trainer unter Flutlicht beweisen, dass er zu Saisonbeginn die richtigen ins erste Lok-Profiteam geholt hat und werden dem FSV einen heißen Kampf liefern. Die mitreisenden Wacker-Fans können sich auf ein Wiedersehen mit ihrem Ex-Spieler Kevin Schulze freuen, der im Hinspiel in Nordhauen noch verletzt fehlte.
Das Nordhäuser Trainerteam vermeldete zu diesem prestigeträchtigen Auswärtsspiel eine gesunde Truppe, in der auch keiner wegen Sperren fehlen wird. Paul Kirchner trainiert nach seinem Mittelfußbruch wieder mit der Mannschaft, wird aber noch nicht zum Einsatz kommen.