Spitzenspiel in Leipzig
Spitzenspiel in Leipzig
Es war vor der Saison wohl kaum damit zu rechnen, dass der FSV Wacker 90 Nordhausen das Spitzenspiel des dritten Spieltages beim Aufsteiger aus dem Leipziger Südosten bestreiten würde! Der 1. FC Lok ist großartig in die Spielzeit gestartet, trotzte Energie Cottbus ein 1:1 ab und siegte am Sonntag in Luckenwalde glatt mit 3:0. Seit 32 Punktspielen ist die Lok schon ungeschlagen und hat ihre letzten neun Regionalligaspiele (sieben davon im Abstiegsjahr 2014) nicht mehr verloren. Garant dieses Erfolges ist der einstige Nationalspieler und bekennende „Lokist” Heiko Scholz, der das Team im Winter 2013 in einem beklagenswerten Zustand übernahm und eine nicht abebbende Euphorie bei den Blau-Gelben auslöste. Kurzerhand schiebt Scholz auch seinem Gast, unserem FSV, die Favoritenrolle für die Partie am Mittwochabend um 19 Uhr im altehrwürdigen Bruno-Plache-Stadion zu.
Davon will Nordhausens Coach Joe Albersinger jedoch nichts wissen und kontert: „Es ist grundsätzlich immer leicht, die Favoritenrolle den anderen zuzuschieben. Jeder Trainer darf seine Meinung äußern und seine eigene Strategie haben. Für uns ist es wichtig, immer konzentriert zu sein und von Spiel zu Spiel zu schauen. Wir haben viel investiert in der Vorbereitung und sind auf einem guten Weg. Da müssen wir immer wieder anknüpfen.“
In den letzten Auseinandersetzungen in der Regionalliga siegten die Leipziger mit ungefähr 1000 mitgereisten Fans im AKS mit 2:1 und schlugen Wacker im legendären heimischen Stadion, wo der erste deutsche Meister VfB Leipzig seit 1922 seine Heimstatt hatte und die älteste heute noch benutzte Holztribüne Deutschlands steht, glatt mit 3:0.
Eine solche Pleite will die Truppe von Joe Albersinger natürlich vermeiden und wird in der englischen Woche alles daransetzen, den gelungenen Saisonstart weiter mit Siegen zu veredeln. Die Stimmung im Team ist nach dem Last-Minute-Sieg am Freitag vor toller Kulisse ausgezeichnet, die Verletztenliste wird kürzer und der Trainer hat bei der Aufstellung die Qual der Wahl. Von der Papierform her müsste Wacker am Ende die Nase vorn haben. Allerdings bekam schon Cottbus zu spüren wie die 6.000 Zuschauer ihre Mannschaft pushen und ungeahnte Kräfte freisetzen können.
Zwei Ex-Wackeraner freuen sich in Probstheida auf ein Wiedersehen mit ihren alten Kollegen. Christian Hanne und Maik Georgi schnüren ihre Schuhe jetzt für Lok. Mit großer Sicherheit wird zumindest einer der beiden gegen Wacker auflaufen – Maik Georgi. Der bereitete alle vier bisher erzielten Tore der Leipziger vor. Aber auch die Leipziger Fans freuen sich auf „Toni“ Sailer und die Nordhäuser Fans auf ein Match in einem der coolsten Stadien Ostdeutschlands.