Spiel nach Rückstand gedreht
Wacker I
Spiel nach Rückstand gedreht
Die Punkte sollten – zumindest nach unserer gestrigen Vorschau – bei Wacker bleiben. Aufatmen: Sie blieben es, auch wenn es nach den ersten 45 Minuten nicht so aussah. Trotz Chancenvorteilen, z. B. einem nicht verwandelten Elfmeter, gerieten die Hausherren nach zwei Patzern ins Hintertreffen und kaum einer der Zuschauer glaubte noch an eine Wende.
Doch sie kam, wenn auch spät. Aus einem 0:2 machte die Wackertruppe nach der Pause noch einen 3:2-Sieg.
Die erste Möglichkeit besaßen die Gäste, doch Chris Reher verzog nach gut drei Minuten aus günstiger Position. Nicht besser machte es Manuel Farrona Pulido, der mit der ersten Nordhäuser Chance, einem schmeichelhaften Foulstrafstoß, in der 6. Minute an Jakub Jakubov scheiterte. Allerdings hätte der Unparteiische auf Wiederholung entscheiden müssen, da sich Torwart und Schütze bereits bei dessen Anlauf nicht allein im Strafraum befanden.
Vergeblichen Versuchen vom gescheiterten Elfmeterschützen, Martin Hauswald und Matthias Peßolat folgte in der 21. Minute ein schlechter Rückpass eines Nordhäusers auf den eigenen Torwart. Martin Kotyza schaltete blitzschnell und spitzelte den Ball zur Bautzener Führung ins Netz.
Eine traurig anzusehende Phase der Wackerkicker, die zwar rackerten und den Ausgleich anstrebten, folgte. Gekrönt wurde dieser Abschnitt von einem weiteren Fauxpas der völlig verunsicherten Gastgeber. Oliver Birnbaum stand weit vor seinem Kasten allein in der eigenen Hälfte, als ein Schuss von Alexander Jakubov, fast von der Mittellinie, über den falsch postierten Schlussmann zum Entsetzen der 500 Zuschauer im Tor landete.
Mit 0:2 und arg enttäuschten Fans ging es in die Halbzeitpause.
Auch im zweiten Abschnitt störten die ungemein zweikampf- und laufstarken Budissen früh den Spielaufbau der Nordhäuser, denen einfach nichts Konstruktives gelingen wollte. Es war zum Verzweifeln – fast. Denn die 65. Spielminute leitete die Wende ein. Gegen den Ex-Nordhäuser Martin Kolan wurde ein Foulstrafstoß ausgesprochen. Der eingewechselte Nils Pfingsten-Reddig verwandelte eiskalt. Es stand 25 Minuten vor dem Ende nur noch 1:2. Wacker bekam immer mehr Oberwasser und noch war eine Viertelstunde zu spielen, als Nils Pichinot einen Kopfball an die Querlatte wuchtete.
In der gleichen Minute wurde Tino Semmer eingewechselt, der für Furore sorgte. Einen Ball vom zuvor schon eingewechselten Marcel Goslar flankte er weiter präzise auf Pichinot, der den Ball wieder genau mit dem Kopf traf, aber dieses Mal auch ins Netz (78.). Nur zwei Minuten später wurde Semmer zum Goalgetter, der eine Flanke von Maik Georgi blitzsauber über den machtlosen Bautzener Tormann hob und das 3:2 erzielte. Trotz drei Nachspielminuten brachte Wacker das Resultat über die Runden.
Den Zuschauern fielen Steine vom Herzen: frenetischer Jubel am Ende, ganz anders als noch zur Halbzeitpause.
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