Bittere Niederlage gegen Bautzen

Serie gerissen 

 

Bittere Niederlage gegen Bautzen

FSV Wacker 90 Nordhausen – FSV Budissa Bautzen 0:1 (0:0)

 

Vielbeinig verteidigten die Bautzner ihren Kasten

 

 

 

Das Spiel ist schnell zusammengefasst. Erst hatte Wacker kein Glück bis zur roten Karte für Torhüter Ebersbach und dann kam auch noch Pech dazu, dass der erste gefährliche Schuss auf Berbigs Tor gleich drin war. Als ob das alles noch nicht reichen würde, verletzte sich Tim Häußler in der 71. Minute so schwer, dass er mit der Trage vom Platz getragen werden musste. 

Doch der Reihe nach: Wacker begann engagiert und mit viel Tempo, Trainer Uluç bot Benny Kauffmann auf der rechten Verteidigerposition auf, was der richtig gut machte. Tim Häußler spielte wieder offensiv links den Scholl-Part und sorgte für Schwung nach vorn. Aber auch die Oldies Matthias Peßolat und Tobias Becker  als unermüdliche Antreiber, Danny Hägler auf dem Flügel und Dino Medjedovic und Oli Genasch sorgten vorne für Wirbel. Doch leider, wie schon so oft in den letzten Spielen, ohne die notwendige Präzision beim letzten Pass. Schon nach 5 Minuten klatschte ein Kopfball Genauschs ans Außennetz, nach 20 Minuten hatten die Wackerfans den Torschrei schon auf den Lippen, als Medjedovic schön auf Genausch durchsteckte, dessen Abschluss aber noch von Ebersbach in großer Manier pariert wurde. Kurz danach Wacker beste Phase. Jetzt drängten sie die Bautzner zielstrebig hinten rein und nachdem Freund und Feind eine Kopfballablage von Jerome Propheter erst verpasst hatten, kam Hägler im Strafraum frei zum Schuss, jagte das Leder aber knapp übers Tor. Erst nach 43 Minuten sendeten die abstiegsbedrohten Sachsen ein erstes Lebenszeichen, doch Mildes Direktschuss von der Strafraumgrenze konnte Tino Berbig entschärfen.

Oliver Genausch im Luftkampf mit der Bautzner Abwehr

In der zweiten Hälfte brachte Uluç Lance Mickels für Medjedovic und der führte sich gleich mit einem satten Torschuss ein, doch wieder knapp übers Tor. Beide Teams kämpften um jeden Grashalm und neutralisierten sich nun zusehends, bis die Partie in der 57. Minute kulminierte. Mickels hatte Nils Pichinot fein freigespielt, der steht allein vorm Keeper und wird noch vor der Strafraumgrenze von Ebersbach umgesenst. Diese Notbremse ahndete Schiedsrichter Wessel folgerichtig mit der roten Karte. Bautzen wechselte aus und im Tor stand nun Jan Schulz, der den anschliessenden gut geschossenen Mickels-Freistoßkracher aus der Kalten im Stile eines Klassemanns über die Latte boxte. Diese Aktion pushte die Bautzner, die nun wütend angriffen und sich im Wackerstrafraum festsetzten, bis oben erwähnter Sonntagsschuss von Innenverteidiger Patka in der 63. Minute den Spielverlauf auf den Kopf stellte. Wacker warf nach dem Rückstand alles nach vorne und musste aufpassen, nicht noch in die schnellen Konter der Senfstädter zu laufen. Die hatten durch Milde in der 77. die Gelegenheit den Sack zuzubinden, aber der Pfosten rettete für den schon geschlagenen Tino Berbig. Vielleicht waren die  Blauen auch etwas geschockt von der wohl schweren Verletzung ihres Mannschaftskameraden Tim Häußler, der nach einem Pressschlag schreiend zu Boden ging und vom Platz getragen werden musste. Auch von dieser Stelle aus wünschen wir Tim eine schnelle Genesung und alles Gute! 

Außer zwei Kopfballbversuchen von Mickels gelang Wacker im Anschluss nicht mehr viel, auch der eingewechselte Hüne Petar Lela kam nicht mehr zum entscheidenden Kopfball.

Jetzt gilt es den Mund abzuputzen, auf der guten ersten Halbzeit aufzubauen und am Mittwochabend gegen den BFC Dynamo einen neuen Anlauf zu nehmen.

FSV Wacker 90 Nordhausen:

Berbig – Kauffmann, Propheter, Peßolat, Chaftar – Becker (63. Schulze) – Hägler, Häußler (71. Lela), Piochinot – Genausch, Medjedovic (46. Mickels)

FSV Budissa Bautzen:

Ebersbach – Kunze, Patka, Hoßmang, Heppner – Bönisch (66. Müller), Mack (59. Schulz), Hausdorf, Milde (88. Weiß) – To. Schmidt, Pfanne

Tor: 0:1 Patka (63.)

Zuschauer: 557

Trainerstimmen:

Volkan Uluç (FSV Wacker 90 Nordhausen):

Die Partie läßt sich in zwei Teilen erzählen: bis zur roten Karte war es ein gutes Spiel von uns, aber wieder ohne die nötige Fortune. Nach der Karte war die Mannschaft verunsichert, der Gegner hat sich aufgebaut und wir waren nicht gallig genug. Wir wollten über präzise Hereingaben punkten, das hat leider nicht geklappt und wir haben uns einen Knoten in die Beine gespielt. Wer keine Großchancen kreiert im Heimspiel, der kann auch nicht gewinnen.

Torsten Gütschow (FSV Budissa Bautzen):

Ich freue mich, wieder einmal hier zu sein und natürlich sehr über die drei Punkte. Wir haben die dringender gebraucht als Wacker. Von Anfang an haben wir die Räume eng gemacht, sind gut angelaufen und haben gekämpft. Was die Jungs nach der roten Karte geleistet haben, darauf bin ich sehr stolz. Jetzt haben wir es im Abstiegskampf wieder selbst in der Hand. Ich denke, es war alles in allem ein verdienter Sieg.