„Niederlage ist zu hoch!“
Wacker Nordhausen unterliegt im Eröffnungsspiel der Oberliga Süd Union Sandersdorf mit 1:4 (1:1).
Wir werden nicht von einem übermächtigen Gegner bezwungen, nein, wir schlagen uns ein Stückweit selbst und bringen uns durch eigene kleine Unzulänglichen immer wieder in die Bredouille. Und schlussendlich auch auf die Verliererstraße. Auch fehlte uns in den entscheidenden Situationen das Spielglück. Hier zu nennen der Lattenkopfball von Marcus Vopel in der 64. Minute, als der Ball von der Querlatte nicht über die Torlinie springt. Wenig später ein toller Sololauf von Robert Knopp, der selbst zögerte abzuschließen und deswegen etwas zu spät auf den mitgelaufenen Anton König querlegt. Wenn wir in dieser Phase des Spiels zwei Treffer erzielt hätten, wäre der Spielverlauf ein anderer gewesen. Aber wie war das noch gleich mit dem Konjunktiv….
Stattdessen bleibt das Spiel offen und wir finden nach wie vor kein Mittel gegen das, was die Gastgeber wie an der Perlenschnur gezogen auf dem Grün vortragen. Nach Balleroberung im Mittelfeld schnell die Außen in Szene setzen, die mit langen Diagonalbällen in die Spitze ihren bulligen Angreifer Branden Stelmak suchen. Gefühlt immer wieder diese Blaupause, mit wenigen Kontakten das Spielfeld überbrücken und zum Torabschluss kommen. Auf der Tribüne fiel irgendwann das Wort „eindimensional“! Unsere junge Mannschaft war noch nicht in der Lage, sich aus dem Spiel heraus darauf einzustellen. Aber auch sie hatte ihre guten Momente, wenngleich Sandersdorf einige mehr davon für sich verbuchte.
Die Gäste aus Nordhausen tauchten, unterstützt von 80 mitgereisten Fans, erstmals in der 19. Minute gefährlich vor dem Gehäuse von Tom Niclas Hermann auf. Gabriel Edgar Schneider veredelte diesen Angriff kaltschnäuzig zum 1:0. Erster Torschuss, gleich geknipst. Diese Effektivität ließen die Gastgeber bis dto. vermissen. Ein Missverständnis in unserer Defensive lud dann 10 Minuten später Kai Wonneberger zum Ausgleich ein. Gleichzeitig auch der Pausenstand.
Die Unioner begannen den zweiten Durchgang wie den ersten. Sie machen gleich ordentlich Ballett, Wackers Nummer Eins Valentin Henning musste in der Anfangsphase nach dem Seitenwechsel gleich mehrfach sein Können unter Beweis stellen, um einen Rückstand zu verhindern. In der Folge ging es „auf und ab“. Dann die eingangs erwähnten Möglichkeiten unserer Elf zur erneuten Gästeführung. Auf der anderen Seite brachte ein Standard die Sandersdorfer durch Ludwig (70.) in Front. 120 Sekunden später rückte wieder der Nordhäuser Keeper in den Mittelpunkt. Henning, gerade einmal 19 Lenze jung, bekam beim Versuch, einen Konter der Unioner außerhalb der Strafraumgrenze zu unterbinden, irgendwie Standprobleme und rutschte weg. Das machte unfreiwillig den Weg für das dritte Sandersdorfer Erfolgserlebnis des Abends frei.
In der 79. Minute brachte Wacker-Coach Seeland letztmals frische Kräfte in die Partie. Lukas Ortlepp und der gerade einmal 17-jährige Marco Ostmann ersetzten Kevin Husung und Fabian Stix. Ortlepp avancierte fast mit Schlußpfiff zum tragischen Helden, als er beim Klärungsversuch das Leder in die eigenen Maschen drosch. Sandersdorf feierte seine ersten drei Punkte überschwänglich, als wäre die Meisterschaft der Oberliga Süd bereits gewonnen.
Unsere junge Mannschaft wird lernen müssen, die gemachten Erfahrungen richtig einzuordnen und daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen. Ein Reifeprozess, den man einer neu formierten und jungen Mannschaft einfach zugestehen muss. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, kommende Woche geht’s dann zu Hause gegen Oberligaaufsteiger FC An der Fahner Höhe. #NurderFSV
Die Wacker-Elf: Valentin Henning (TW), Leon Gümpel, Kevin Husung (79. Lukas Ortlepp), Simran Dhaliwal, Fabian Stix (79. Marco Ostmann), Marcus Vopel (C), Moritz Penzler (58. Rune-Kjell Litzenberg), Robert Knopp, Gabriel Edgar Schneider (63. Anton König), Hagen Pietsch, Konrad Schneider.
Philipp Seeland (Cheftrainer): „Wenn man ehrlich ist, die Niederlage ist zu hoch ausgefallen. Beim Stand von 1:1, wo es bis dahin ein ausgeglichenes Spiel ist, haben wir zwei riesen Möglichkeiten. Machen wir die rein, werden wir wahrscheinlich sogar hier gewinnen. So bekommen wir einen Standard als Gegentor, dementsprechend kippt das Spiel. Aber, die junge Truppe muss lernen! Wir werden daraus lernen und nächste Woche gegen Fahner Höhe die ersten Punkte einsammeln!“
Marcus Vopel (Kapitän): „Wir können das Spiel in unsere Richtung lenken. Wir haben zwei riesen Chancen zur Führung. Zwei Minuten später bekommen wir das 2:1. Wieder zwei Minuten später bekommen wir das 3:1. Es ist halt unglücklich gelaufen! Zum Ende hin wollten wir nochmal versuchen, ranzukommen. Natürlich, mit dem Vierten war es natürlich gegessen. Ich finde das Ergebnis eine Nummer zu hoch! Nun gilt es, diese Woche wieder hart zu arbeiten und gegen Fahner Höhe die ersten drei Punkte der Saison zu holen!“
Zuschauer: 226
Tore: 0:1 Gabriel Edgar Schneider (19.), 1:1 Kai Wonneberger (27.), 2:1 Martin Ludwig (70.), 3:1 Franz Bochmann (72.), 4:1 Lukas Ortlepp (90. ET).