Nachwuchs: Mit Moral und Willen ins Thüringenpokal-Viertelfinale
Nach einem spielfreien Wochenende stand für die D1-Jugend des FSV Wacker 90 Nordhausen am Samstag das Achtelfinale des Thüringer Landespokals auf dem Programm. Dazu reiste man zu dem ligahöheren Talenteliga-Team vom 1. SC Heiligenstadt.
Die Anfangsphase der Partie war geprägt von beiderseitigem Respekt. Man merkte den Mannschaften an, dass sie nicht volles Risiko gehen wollten, um den ersten eigenen Fehler zu machen. In der siebten Spielminute kam es zum Zweikampf im Nordhäuser Strafraum, der Heiligenstädter Spieler fiel und Schiedsrichter Messerschmidt entschied auf Strafstoß. Konrad Meitzner trat an und verwandelte, auch wenn Wackers Mykhailo Prokhorenkov in der richtigen Ecke war. Das verstanden die Wacker-Jungs als Weckruf in die Partie, in der sie mehr und mehr die Spielkontrolle an sich zogen. Gute Chancen auf den Ausgleich blieben zunächst ungenutzt. So nahm sich etwa der gut aufspielende Noa Aderhold ein Herz und zog nach einer Eingabe einfach volley ab, doch Struthman lenkte den Ball noch um den Pfosten. Auch Nils Goldhorn scheiterte aus aussichtsreicher Position an Struthmann. Nach 26 Minuten sollte der Knoten aber platzen. Einen langen Ball legte Nils Goldhorn nach einem tollen Tiefenlauf mit dem Rücken zum Tor direkt quer und der mal wieder richtig stehende Yehor Lohvynenko schob zum verdienten Ausgleich ein. Danach hatte Goldhorn selbst die Führung auf dem Fuß, doch Struthmann konnte unorthodox per Fußabwehr klären. So ging es mit einem Unentschieden in die Halbzeitpause.
Nach dem Seitenwechsel kamen die Gastgeber aktiver aus der Kabine und drängten immer wieder in Richtung Nordhäuser Tor. Die Defensive der Gäste hatte in dieser Phase des Spiels alle Hände voll zu tun, schaffte es aber auch, keine hochkarätigen Torchancen zuzulassen. Mit zunehmender Spielzeit lösten die Wacker-Jungs sich aus der Heiligenstädter Drangphase und es entwickelte sich eine ausgeglichene Partie zwischen beiden Mannschaften, wobei sich die Gäste auch in Durchgang zwei die besseren und mehr Torchancen erarbeiteten. Die größte Möglichkeit zur Führung hatte dabei Damian Reinsch, der nach toller Kombination Zentral vor Struthmann auftauchte und den Ball ins rechte untere Eck schlenzte, aber der Heiligenstädter Keeper diesen sensationell noch von der Linie kratzte. Für die Spielentscheidung sorgte der eingewechselte Johann Wybranietz. Eine Flanke von Richard Schulze aus dem Halbfeld landete am zweiten Pfosten, wo Wybranietz den Ball annahm und präzise an Struthmann vorbei zum 1:2 einschob. Der Jubel der Wacker-Jungs war entsprechend groß! Die anrollende Schlussoffensive der Heiligenstädter verteidigte Wacker mannschaftlich geschlossen und konsequent weg vom eigenen Tor, so dass am Ende der verdiente Einzug in das Thüringenpokal-Viertelfinale stand.
Tim Rosenstock
Fotos von Eileen Reinsch