Knapper Sieg im Harz-Derby

Mit Glück und Geschick

Mit Glück und Geschick

FSV Wacker 90 Nordhausen – VfB Germania Halberstadt 1:0 (1:0)

Trainer Volkan Uluç schickte die gleiche Elf wie in Auerbach auf den Platz, lediglich Nils Pichinot musste für das Heimdebüt von Sebastian Heidinger auf der rechten Seite weichen. Wacker begann gegen abwartende Halberstädter nervös und hatte in der 8. Minute die erste Möglichkeit, als Jan Glinker mit weitem Abschlag Carsten Kammlott auf die Reise schickte. Doch der wurde kurz vorm Strafraum noch abgeblockt. In der 12. Minute war es dann besagter Kammlott, der Heidinger bediente, aber dessen Schuss war nicht scharf genug, um den guten Keeper Guderitz im Germania-Tor zu überwinden. Wacker presste jetzt früh, so dass die Gäste von hinten heraus nicht zur Entfaltung kamen, aber der Zug zum Tor fehlte weiterhin. Die wenigen Konter der Germania wurden im Gegenzug zu ungenau ausgespielt. In einer Druckphase der Gastgeber fiel dann das goldene Tor, als der wieder sehr auffällige Marcell Sobotta an der Strafraumgrenze auf Kammlott passte, der noch einen Gegenspieler aussteigen ließ und halblinks im Strafraum stehend den Ball überlegt ins lange rechte Eck schob. Das war in der 32. Minute und zu diesem Zeitpunkt war auch die Wacker-Führung hoch verdient. Weitere gute Möglichkeiten durch den sehr agilen Florian Beil blieben leider ungenutzt, so dass es wieder einmal mit einer 1:0-Führung in die Pause ging.

Nach dem Seitenwechsel wollte Wacker den Sack schnell zubinden, begann stürmisch und vor allem die Eckbälle des erneut überragend spielenden Tobias Becker, sorgten für Gefahr. Jerome Propheter knallte eine Direktabnahme an den rechten Außenpfosten, wenig später fand ein Kopfball von Maurice Pluntke nicht den Weg in die Maschen. In der 54. Minute spielte Becker Carsten Kammlott mustergültig auf der linken Seite frei, doch der Chipper konnte hier ebenso wenig einnetzen wie sechs Minuten später in aussichtsreicher Position. Die Blauen drückten weiter auf die Entscheidung und die Halberstädter Abwehr um den Ex-Nordhäuser Philipp Blume hatte Schwerstarbeit zu verrichten, doch ein weiteres Tor wollte einfach nicht fallen. Schließlich kam es wie schon in den letzten Spielen zu einer Schlussoffensive der Gegner. Dieses Mal jedoch mit einem glücklichen Ausgang, denn die drei Punkte bleiben im Südharz. Was sie wert sind, wird sich am Sonntag erweisen, wenn der FSV den schweren Gang zum scheinbar unbeeindruckteren Spitzenreiter Chemnitzer FC antreten muss. Das Gute an diesem Spiel ist dann, dass Wacker dort nur gewinnen kann.

FSV Wacker 90 Nordhausen: Glinker – Kovac, Propheter, Esdorf, Göbel, Becker, Pluntke, Heidinger (74. Pichinot), Sobotta (89. Müller) – Beil (69. Kauffmann), Kammlott

VfB Germania Halberstadt: Guderitz – Boltze (70. Messing), Blume, T. Schulze – Hofgärtner, Heynke, Schmitt, Surek (61. Korsch), Michel, Jäpel (76. Oeftger), Kuhnhold

Tor: 1:0 Kammlott (32.)

Zuschauer: 870

Trainerstimmen:

Volkan Uluç (FSV Wacker 90 Nordhausen):

Eine gewisse Verunsicherung war am Anfang bei uns spürbar und dann war das Drehbuch ähnlich wie in den letzten Spielen. Wir gehen in Führung und können trotz bester Chancen den Deckel nicht  draufmachen. Defensiv sind wir sehr stabil, mit nur 5 Gegentoren die beste Regionalligamannschaft Deutschlands, aber nur 14 geschossene Tore sind zu wenig. Ich hatte gehofft, dass wir noch das eine oder andere hätten erzielen können.

Maximilian Dentz (VfB Germania Halberstadt):

Uns war bewusst, wo wir herkommen und was uns hier erwarten würde. Umso mehr ärgern wir uns über das Gegentor, denn auf solche Situationen hatten wir die Mannschaft vorbereitet. Insgesamt muss ich meinen Jungs ein Kompliment machen, wie sie das Spiel hier bei Wacker angenommen und alles gegeben haben. Jetzt fahren wir nach Hause und bereiten uns auf das nächste schwere Spiel vor.