Die Berliner Viktoria gastiert im AKS

Jörg Goslars zweite Rückkehr

Jubelnde Stürmer wünschen wir uns auch heute wieder zu sehen. Hier feiern Nils Pichinot, Carsten Kammlott und Florian Beil einen Treffer gegen Fürstenwalde.

Wenn am Mittwochabend (27.3. um 19 Uhr) im Nordhäuser Albert-Kuntz-Sportpark Schiedsrichter Felix Burghardt die Regionalliga-Partie FSV Wacker 90 Nordhausen – FC Viktoria 1889 Berlin anpfeift, dann nimmt auf der Gästebank ein guter alter Bekannter als Trainer Platz, der Stadion und Umfeld wie seine Westentasche kennt. Vier Jahre lang coachte Jörg Goslar die Nordhäuser und führte sie aus der Landesliga in die Regionalliga. Nun kehrt er mit dem zweiten Berliner Traditionsverein an die alte Wirkungsstätte zurück, nachdem er im Herbst 2016 bei seinem Auftritt als BAK-Verantwortlicher schon einmal hier gewinnen konnte.

Vieles deutet inzwischen darauf hin, dass die Südwest-Berliner in diesem Jahr ihren stolzen 130. Jahrestag der Vereinsgründung feiern können. Anfang Januar sah das noch ganz anders aus, als der Vorstand die Insolvenz für den deutschen Fußballclub mit der bundesweit größten Nachwuchsabteilung (über 1.000 Kinder und Jugendliche trainieren bei der Viktoria) anmelden musste. Der chinesisch-amerikanische Investor, der den Verein in die Beletage des europäischen Fußballs führen wollte, hatte es sich nach wenigen Monaten anders überlegt und seine Zahlungen eingestellt. Mehrere gut bezahlte Leistungsträger verließen im Winter den Verein, der DFB zog den Lichterfeldern neun Punkte ab und Jörg Goslar stand vor einem Scherbenhaufen. Doch die Viktoria steckte nicht auf, nahm den Abstiegskampf an und hat nach drei Siegen und zwei Unentschieden erst am vergangenen Samstag die erste Niederlage des Jahres einstecken müssen. 1:2 hieß es am Ende in Bischofswerda.
Für Wacker kommt ein so spielstarker Gegner nach der unglücklichen Niederlage in Erfurt gerade recht. Denn die Scholz-Truppe will unter Beweis stellen, dass sie den Kampf um Tabellenplatz zwei noch nicht aufgegeben hat. Die neu gewonnene Heimstärke im AKS mit drei Siegen in Folge und 12:1 erzielten Toren wird dem Team um Kapitän Tobias Becker dabei das nötige Selbstvertrauen geben. Interessant ist dabei zu beobachten, ob Wacker-Coach Heiko Scholz angesichts der großen Belastungen in der englischen Woche in der Startaufstellung rotieren wird oder ob er weiter auf die Kontinuität setzt, die sich bis auf das Erfurt-Spiel bisher so gut ausgezahlt hat.