Jörg Goslar: “Eine gute Halbzeit war zu wenig”

< Vorheriger Artikel

15.03.2014

Wacker I

Jörg Goslar: “Eine gute Halbzeit war zu wenig”

Wacker Nordhausen war am 20. Spieltag beim Spitzenreiter TSG Neustrelitz zu Gast. Der FSV hatte zuletzt immerhin fünf Spiele in Folge gewinnen können und zudem auch die letzten fünf Auswärtsspiele für sich entscheiden können. Entsprechend durfte man hoffen, dass die Wackeren mit breiter Brust anreisen und vielleicht die Überraschung schaffen und als erstes Team der Saison drei Punkte entführen können.


Wacker verpasst die kleine Sensation beim Regionalliga-Spitzenreiter

 

Wacker-Chefcoach Jörg Goslar hatte aber schon vor der Partie ein wenig auf die Euphoriebremse getreten. “Der Sturm der Neustrelitzer ist einer der Besten in der Liga. Die Abwehr steht richtig gut. Aber wir wollen auch in Neustrelitz etwas mitnehmen, doch es wird eine verdammt schwere Aufgabe.”

Und Goslar sollte sich nicht getäuscht haben. Die Neustrelitzer wurden am Ende ihrer Favoritenrolle gerecht, setzten sich mit 2:0 durch, auch wenn sie vor allen Dinge zum Ende der zweiten Halbzeit noch einmal ordentlich in Bedrängnis gerieten. Da machte Wacker nochmal Druck, spielte mutig, wurde aber nicht mehr belohnt.

Gerade das mutige Spiel und vor allem die breite Brust nach fünf Siegen in Folge ließ Nordhausen in der ersten Halbzeit phasenweise vermissen. Und so begann der Gastgeber mit richtig viel Tempo, TSG-Top-Torjäger Jovanovic gab schon in der fünften Minute mit einem Schuss von der Strafraumgrenze eine erste Visitenkarte ab, allerdings war Patrick Siefkes zur Stelle, reichte Jovanovic eine selbige und machte klar, dass er auf dem Posten ist.

Im Spielzug zuvor hatte Omar El-Zein auf Strafraumhöhe der TSG nach links auf Robert Stark abgelegt. Dessen Schuss blieb jedoch in der TSG-Abwehr stecken.

Und mit hohem Tempo ging es auch erst einmal weiter. Neustrelitz machte Druck und folgerichtig fiel in der 9. Minute das 1:0 für die Gastgeber. Christian Skoda hatte sich über rechts durchgesetzt. Seine Flanke in den Strafraum landete genau auf dem Fuß von Jovanovic, der diesmal keine Mühe hatte, zu vollenden.

Wacker auch nach dem 1:0 unbeeindruckt

Wacker zeigte sich jedoch wenig beeindruckt, ging das hohe Tempo mit. Jan Löhmannsröben hatte dann die nächste Möglichkeit für den FSV. Sein Kopfball landete jedoch genau in den Armen vom im weiteren Spielverlauf einige Male nicht besonders sicher wirkendem Daniel Bittner. Zwischenzeitlich hatten die Nordhäuser dann sogar etwas mehr vom Spiel. In der 21. Minute wollte El-Zein, der über rechts marschiert war, den am 5-Meter-Raum lauernden Hauswald in Szene setzen. Bittner sah zwar nicht gut aus, lenkte aber zumindest den Ball etwas ab, die TSG-Abwehr klärte.

In der 28. Minute hätte ein Alleingang von Tony Fuchs, der kurz hinter der Mittellinie gestartet war,  schon das 2:0 bedeuten können, doch sein Schuss ging ganz knapp rechts am Wacker-Tor vorbei. Die nächste TSG-Chance kreierte Medjedovic. Dessen Flanke auf Höhe der Grundlinie pflückte der wieder starke Siefkes, der sich allerdings richtig lang machen musste, vor den Nasen der lauernden TSG-Spieler aus der Luft.

Auf der anderen Seite war Wacker dafür ganz nah dran am Ausgleich (37.). El-Zein setzte sich über rechts gegen zwei durch und zog ab. Bittner konnte nur noch per Fuß abwehren. Der Ball landete direkt auf dem Fuß des wohl etwas überraschten Matti Langer. Dessen Nachschuss ging aber über das TSG-Tor.

TSG mit den klareren Möglichkeiten

Nur zwei Minuten später hatte die TSG schon eine kleine Vorentscheidung einleiten können. Marcel Goslar, wegen des Fehlens von Benes und Jurascheck  auf der Position hinten rechts, verlor den Ball gegen Fuchs, der legte ab auf den heraneilenden Jovanovic, der schlug einen Haken, Siefkes war schon geschlagen, doch Eckermann warf sich dazwischen und rettete. Im direkten Gegenzug hatte Marcel Goslar nach Vorlage von El-Zein seine Chance, sein Schuss landete jedoch in den Armen von Bittner.

Noch vor der Pause fiel dann aber doch das 2:0. Benjamin Halstenberg hatte ausgerechnet vor Torjäger Jovanovic nicht entscheidend klären können. Seine Kerze verwandelte der Serbe von der rechten Strafraumgrenze mit schönem Volleyheber über Siefkes an die Lattenunterkante zum 2:0 für die TSG.

Ganz klare Chancen gab es in Halbzeit 2 nur wenige

In Halbzeit 2 trat Wacker dann um einiges mutiger auf, ließ nicht mehr viel zu, rannte sich aber selbst immer wieder in der Abwehr von Neustrelitz fest. Tore gab es in den zweiten 45 Minuten keine mehr und auch die ganz großen Möglichkeiten waren auf beiden Seiten Mangelware. Trotzdem war Halbzeit 2 aus Cheftrainer Jörg Goslars Sicht die bessere seines Teams. “Hätten wir in beiden Halbzeiten so konzentriert gespielt, wäre hier durchaus ein Punkt drin gewesen, spielst du deine Möglichkeiten besser zu Ende vielleicht sogar mehr.” Die beste Möglichkeit hatte sicherlich Martin Hauswald in der 80. Minute. Sein Fallrückzieher ging ganz knapp am TSG-Tor vorbei, die die Zeit letztlich runter spielte und sicherlich nicht unverdient drei Punkte einfuhr.

Entsprechend gab es im Anschluss auch den Glückwunsch von Jörg Goslar und die besten Wünsche für den weiteren Weg. “Wir waren an den Gegentoren nicht unbeteiligt. Sicher kann man in Neustrelitz verlieren. Aber wie wir in der ersten Halbzeit aufgetreten sind und einen guten Teil zu den Treffern von Neustrelitz beigetragen haben, das ärgert mich. In der ersten Halbzeit haben wir nicht mutig gespielt. Die zweite Halbzeit war ok. Aber eine gute Halbzeit reicht eben gegen Neustrelitz nicht!”   

Morgen gibts dann die Trainerstimmen!

Eine der besten Möglichkeiten zum Anschlusstreffer hatte Martin Hauswald in der 80. Minute mit seinem Fallrückzieher, der knapp am Pfosten des TSG-Tores vorbeistrich.