Interview mit Jörg Goslar zur Situation vor dem Erfurt-Spiel

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07.04.2014

Wacker I

Interview mit Jörg Goslar zur Situation vor dem Erfurt-Spiel

Samstagmorgen halb zwei war der Teambus von Regionalligamannschaft Wacker Nordhausen nach dem Punktgewinn bei Viktoria Berlin wieder in der Heimat angekommen.


Wacker-Chefcoach beobachtete Herthas U23 gegen Neustrelitz

“Ich selbst bin erst am Samstag wieder nach Nordhausen gefahren, da ich mir noch das Spiel unseres nächsten Gegners, der U23 von Hertha BSC gegen Neustrelitz angeschaut habe.” Heute stand für den Regionalliga-Kader noch ein letztes Abschlusstraining auf dem Programm, bevor es morgen im Pokalfight im Landespokal-Viertelfinale gegen Drittligist Rot-Weiß Erfurt gilt. Anpfiff ist um 16.30 Uhr im Albert-Kuntz-Sportpark.

Wacker-Trainer Jörg Goslar stand uns gestern noch Rede und Antwort zum Spiel in Berlin und den Aussichten für morgen.

 

Herr Goslar, Sie hatten eine Reaktion der Mannschaft gefordert. Die gab es mit einem starken Auftritt in Berlin  über 90 Minuten, bei welchem Nordhausen nicht viel zugelassen hat, selbst aber im Umkehrspiel und im Aufbau schnellen Fußball mit sehenswerten Kombinationen gezeigt hat. Trotzdem war bei Viktoria mehr drin als dieser eine Punkt, oder?

Es ist das Schicksal eines Aufsteigers, dass uns auch in der Rückrunde die Konstanz verloren geht und wir gefordert sind, uns immer wieder an die Dinge zu erinnern beziehungsweise diese einzufordern, die uns auf einen einstelligen Tabellenplatz gebracht haben. Die Mannschaft hat mit der Leistung in Berlin gezeigt und die Leistung ist umso höher zu bewerten, da wir zum wiederholten Male unsere Grundordnung personell verändern mußten, dass unsere aktuelle Rückrundenplatzierung kein Zufall ist. Es hätte sich sicherlich noch besser angefühlt, wenn wir unsere Torchancen verwertet hätten, aber wenn wir diese Leistung stabil halten können, werden wir uns auch wieder belohnen.

Grund zur Enttäuschung gibt es aber sicherlich nicht, im Gegenteil: mittlerweile hat Wacker als Aufsteiger 31 Punkte auf der Haben-Seite. Bei noch sieben anstehenden Spieltagen kann man davon reden, dass man absolut im Soll liegt?

Wir dürfen bei allen Glücksmomenten, welche die Mannschaft in dieser Saison vollbracht hat, nicht den Sinn für die Realität verlieren, denn die größte Überraschung ist die, das wir als Aufsteiger seit dem 10. Spieltag nichts mit dem direkten  Abstiegskampf zu  tun haben. Das ist ein Ergebnis harter Arbeit, Ruhe im Umfeld und das Verfolgen eines konsequenten Weges.

Nach dem Freitagsspiel stehen nun gleich zwei weitere Kracher auf dem Plan. Am Dienstag das Thüringer Landespokal-Viertelfinale gegen Drittligist Rot-Weiß Erfurt und am kommenden Samstag das Heimspiel gegen den Tabellenzweiten Magdeburg? Welche Partie ist für Sie die wichtigere?

Ich wäre ein schlechter Trainer, wenn ich überhaupt ein Spiel nicht wichtig nehmen würde. Ich bereite meine Mannschaft auf das Pokalspiel vor und dann beschäftige ich mich mit Magdeburg.

Gegen die Landeshauptstädter ist Nordhausen ja nicht nur einmal eine Überraschung gelungen. Auf wen müssen die Nordhäuser besonders achten, was erwarten Sie, wie die Erfurter im Albert-Kuntz-Sportpark auftreten?

Die Erfolge sind nunmehr beinahe zwanzig Jahre her und beschreiben einen nicht unwesentlichen Teil der Geschichte von Wacker. Wir wollen versuchen den Landespokal positiv beeinflussend für die Gesamtentwicklung von Wacker zu nutzen und wissen, dass wir in einem Spiel immer eine Chance haben. Wenn wir den Erfurtern einen Pokalfight anbieten und dieser Wille der Mannschaft auf unsere Zuschauer überspringt, denn du brauchst am Dienstag den 12. Mann, dann ist alles möglich. Wir sollten jedoch immer bedenken, dass unser Gegner im Moment 43 Punkte in der 3. Liga geholt hat und sogar zeitweise von höheren Zielen gesprochen hat. Das ist kein Zufall, sondern Qualität, der wir uns als Aufsteiger stellen müssen.

In der Liga haben Sie ja doch in den letzten Wochen mit einigen Besetzungsproblemen zu kämpfen gehabt. Karten-Sperren und Verletzungen haben dafür gesorgt, dass Sie die Aufstellung immer wieder verändern mussten. Wie sieht es gegen Erfurt aus?

Benjamin Halstenberg ist gesperrt, Sebastian Hauck und Jan Benes sind angeschlagen.

In Nordhausen musste schon einmal ein Pokalspiel gegen Erfurt wegen Dunkelheit abgebrochen werden. Wie muss man den Erfurtern begegnen, damit es diesmal gar nicht soweit kommt?

Ich wünsche dem Schiedsrichtergespann eine gute Spielführung und unserer Mannschaft, das sie nach beinahe zwanzig Jahren wieder Geschichte schreibt, dann scheint in  Nordhausen die Sonne .