Glückwünsche an Richard Eisfeld zum 80.
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Glückwünsche an Richard Eisfeld zum 80.
Den jüngeren Fans, ja selbst den heutigen Aktiven wird der Name des einstigen Mittelfeldakteurs und Kapitäns von Motor Nordhausen West, Richard Eisfeld, nicht viel sagen, es sei denn, er beschäftigt sich ein wenig mit der Geschichte unseres Vereins. Rufen wir Älteren uns seine Vita ins Gedächtnis zurück und vermitteln wir den Jüngeren einen kurzen Einblick in diese.
80 Jahre alt ist heute Richard Eisfeld, der erst relativ spät zum Entschluss kam, dem runden Leder nachzujagen. Mit knapp 14 Jahren begann er 1948 seine sportliche Laufbahn bei der B-Jugend der SG Nordhausen, dem Vorgänger von KWU Lok bzw. Motor (West).
Schon hier gehörten eine stabile Deckungsarbeit und ein kluges Aufbauspiel zu seinen Trumpfkarten. So wurde Richard Eisfeld der erste eigene Nachwuchsspieler des Vereins, der nach dem Krieg den Sprung zu den Männern schaffte.
Sein Debüt in der ersten Mannschaft gab er am 21. August 1952 vor 8000 Zuschauern im Georgij-Dimitroff-Stadion (heute Steigerwaldstadion) gegen den SC Turbine Erfurt. Bei der knappen 1:2-Niederlage gegen den hohen Favoriten aus der DDR-Oberliga erhielt der rechte Läufer, wie die Mittelfeldposition damals genannt wurde, gute Kritiken. Wegen seiner Leistungskonstanz sprach nichts gegen weitere Einsätze.
Der bescheidene und zuverlässige Richard Eisfeld arbeitete sehr fleißig unter den Trainern Schönleiter, Hofsommer und Warg an sich. In einer vereinsinternen Wertung nach zehn fußballerischen Kriterien belegte er 1953 sogar den ersten Platz – vor allen „alten Hasen“. Im Spiel störte er unermüdlich die gegnerischen Angriffe und setzte mit genauen Vorlagen seine Mitspieler in Szene. Auch die Aufgabe als Sonderbewacher für gegnerische Führungsspieler erledigte er überzeugend.
Selten waren Fouls und eigene Tore von ihm zu notieren. Er war sich aber nie zu schade, die sogenannte „Drecksarbeit“ zu leisten und freute sich, für andere die Tore vorzubereiten. Neben allen Höhen und Tiefen der Nordhäuser Ligafußballer dieser Jahre erinnert er sich besonders gern an das Spiel der Motor-West-Auswahl gegen die DDR-Nationalelf des Jahrgangs 1955, das 1969 im Albert-Kuntz-Sportpark stattfand und 1:6 endete.
Richard Eisfeld war einer der wenigen Fußballer jener Zeit, die nicht in der IFA beschäftigt waren. Sein gesamtes Berufsleben stand er in der Backstube, zunächst in der eigenen Familienbäckerei und später bei Konsum-Backwaren.
Für seine langjährigen Verdienste und Erfolge erhielt er 1963 die Ehrennadel des Vereins in Silber. Über ein Jahrzehnt gehörte Richard Eisfeld zum Stammaufgebot der ersten Mannschaft von Motor West. Danach spielte er noch einige Jahre in der zweiten Vertretung, bis er Mitte der 60er-Jahre die Alte-Herren-Mannschaft mit ins Leben rief, die er 1972 in die Hände seines Bruders Ottokar und des inzwischen leider verstorbenen Horst Schultze übergab. Männer dieses Schlags bedürfte es heute noch, um diese als Traditionsteam bekannte Mannschaft auch künftig weiter am Leben zu halten.
Lieber Richard, für Deine Einsatzbereitschaft im Verein, danken wir Dir und gratulieren herzlich zum 80. Geburtstag. Wir wünschen noch viele Jahre bei guter Gesundheit im Kreis der Familie.
Klaus Verkouter
Fotos aus dem Archiv K. Verkouter