„Für mich ist es ein Spiel wie jedes andere auch!“
Der 22. Spieltag der Regionalliga Nordost führt unseren FSV Wacker 90 Nordhausen ins sachsen-anhaltinische Halberstadt. Dort trifft die Berbig-Elf am Samstag (15.02.) im Friedensstadion auf den VfB Germania. Wenn diese beiden Teams aufeinandertreffen, wird aufgrund der räumlichen Nähe beider Städte zueinander der Begriff „Derby“ bemüht. Obwohl man dabei eher an ein Lokal- oder Stadtderby denkt als an ein Auswärtsspiel mit 60km Anreiseweg in ein anderes Bundesland. Sei es drum. Die Frage an Matthias Peßolat, ob die bevorstehende Partie gegen Halberstadt für ihn Derbycharakter hat oder ob es für ihn „nur“ ein Punktspiel wie jedes andere ist. „Ob es Derbycharakter hat, mag jeder für sich selbst entscheiden. Für mich ist es ein Spiel wie jedes andere auch!“ Seine Brisanz nimmt die Begegnung zwischen Germania Halberstadt und Wacker Nordhausen auf jeden Fall aus der aktuellen Tabellensituation beider Clubs. Denn diese trennen lediglich vier magere Pünktchen voneinander, wobei der Verein für Breitensport aus der Kreisstadt des Landkreises Harz als Sechszehnter den Abstiegsrängen schon verdammt nah gekommen ist. Germania Halberstadt startete nach der Winterpause mit einer 1:5-Heimpleite gegen den Berliner Athletik Club 07. Auf den Pokalerfolg im Landespokal am 04.02., bei dem Drittligist Hallescher FC aus dem Wettbewerb katapultiert werden konnte, holte die Mannschaft von Trainer Sven Körner am vergangenen Spieltag beim BFC Dynamo ein achtbares 0:0-Unentschieden. In einer hart umkämpften Partie, die keinen Sieger finden sollte, hagelte es gleich zehn gelbe Karten und einmal Gelb-Rot. Körner sagte nach der farbenfrohen Angelegenheit in Berlin: „Ich glaube, dass wir eine ordentliche Performance abgeliefert haben.
Wir wollten hier aus einer Kompaktheit heraus agieren, was uns im Prinzip auch gelungen ist. Wir sind wieder über Geschlossenheit gekommen, über klare Abläufe (vor allem) gegen den Ball und über schnelle Umschaltaktionen. Wir freuen uns über den Punkt! Für uns geht eine Woche zu Ende, die sehr positiv ist. Wenn wir an diesen beiden Spielen anknüpfen, dann glaube ich, dass wir in den nächsten Spielen, in denen wir die direkten Gegner vor uns haben, die nötigen Punkte holen können, um uns unten ein bisschen zu befreien!“ Halberstadt wird in den kommenden Wochen der Wahrheit auf Chemie Leipzig (22.02.), Babelsberg (01.03.) und Bischofswerda (07.03.) treffen. Und natürlich auch auf unseren FSV Wacker 90 Nordhausen. Mit dem allerdings eine Mannschaft in das Friedensstadion kommt, die nach dem Umbruch in der Liga noch als eine Art Wundertüte gilt, deswegen aber keinen Welpenschutz genießt. „Wir wussten eigentlich nicht, auf wen wir treffen. Wir hatten keine Informationen zu dem Stand des Gegners“ erklärte Matthias Maucksch, der mit seinen Unionern aus Fürstenwalde den Fußballsportverein aus Nordhausen zuletzt denkbar knapp mit 2:1 besiegen konnte. Im ersten Punktspiel des neuen Jahres gelang der Elf von Tino Berbig sogar die Führung durch Beil nach Vorarbeit von Koreš, der mögliche Ausgleich in der Nachspielzeit blieb ihr jedoch verwehrt. Trotzdem „war es ein Spiel, auf dem wir aufbauen können. Einstellung, Aggressivität, Engagement war alles da“ so der Cheftrainer des Tabellendreizehnten aus dem Südharz.
Mit Halberstadt gilt es nun eine Mannschaft zu bespielen, die durch das Erreichen des Halbfinals im Sachsen-Anhalt Pokal und dem Punktgewinn beim BFC Dynamo auf jeden Fall neues Selbstvertrauen im Abstiegskampf getankt haben dürfte. „Es wird eine schwere Aufgabe für uns werden“ erzählt Matthias Peßolat im Vorgespräch. Der Kompagnon von Tino Berbig weiter: „Halberstadt hat den HFC im Landespokal bezwungen und sie haben zuletzt defensiv stabil gewirkt. Für uns geht es um wichtige Punkte bei einem unmittelbaren Konkurrenten, den wir auch hinter uns lassen wollen!“ In Halberstadt wird man sich sicher noch an den 07.04.2019 zurückerinnern. Der Tag, an dem die Gäste aus Thüringen im Nordharz eine empfindliche 0:5-Niederlage hinnehmen mussten. Er war als Co-Trainer von Heiko Scholz dabei und hätte sich damals sicher liebend gern auch eingewechselt. Peßo, wie wollt ihr es anstellen, damit sich Samstag so eine deftige Ohrfeige nicht wiederholt? „Auch wir haben diese Ohrfeige nicht vergessen! Das war ein unschönes Erlebnis, was vielen von uns noch in den Köpfen hängt. Ich denke aber nicht, dass das am Wochenende noch einmal passieren wird! Wir werden gut vorbereitet in dieses Spiel gehen.“ Wie es die Wackeren dort genau angehen werden, wollte Peßolat an dieser Stelle augenzwinkernd noch nicht verraten. Wie hast du das Feedback der Fans vergangenen Freitag empfunden? „Das war für uns alle sehr schön zu sehen, für die Mannschaft, für das Trainerteam, wie groß der Rückhalt dann doch ist! Wichtig ist, dass die Fans auch weiterhin hinter dem Verein stehen! Man sagt ja immer „in guten wie in schlechten Zeiten“. Für unsere Fans ist das nicht nur eine dahingesagte Floskel, sie unterstützen uns auch gerade in diesen, nicht ganz einfachen, Zeiten! Die Unterstützung tat uns wirklich gut und das rege Interesse, auch der rege Zuspruch nach dem Spiel, hat uns wirklich sehr gefreut!“ Das Harzderby steht unter der Leitung von Referee Richard Hempel aus Großnaundorf, der an den Seitenlinien von Martin Bärmann und Christopher Gaunitz assistiert wird. Anstoß im Friedensstadion (Spiegelsbergenweg 79, 38820 Halberstadt) ist um 13:30 Uhr! Auf geht’s Wacker!