Flutlichtknaller gegen die “Leutzscher Legende”
Zweimal wurde der Oberligaknaller gegen die “Leutzscher Legende” bereits verschoben. Mittwochabend ist es nun soweit. Die Seeland-Elf trifft auf den noch ungeschlagenen Tabellenführer BSG Chemie Leipzig. Die Betriebssportgemeinschaft aus der Sachsenmetropole blickt auf eine bewegte Historie zurück, die bis auf das Jahr 1932 zurückdatiert werden kann. Im Vereinsleitbild wird formuliert, legitimer Nachfolger des Arbeitersportvereins BSG Chemie Leipzig aus Leipzig-Leutzsch zu sein. Wackerfans werden sich noch gut an den Traditionsclub erinnern, spielte die Mannschaft von Cheftrainer Dietmar Demuth vor kurzem noch gegen unsere Regionalliga-Profis. Der Ausflug in die Viertklassigkeit währte für die Chemiker bekanntermaßen nur kurz. Platz 16 bedeutete den Gang zurück in die Oberliga. Dort akklimatisierten sich unsere Gäste sehr schnell. Mit Siegen gegen Zorbau, Rudolstadt, Carl Zeiss Jena II und Bernburg grüßt die BSG vom Platz an der Sonne. Alexander Bury, Daniel Heinze und Max Keßler sind mit 3 bzw. jeweils 2 Treffern die torgefährlichsten Spieler in Reihen der Nordwestsachsen.
Mit dem 3:0-Erfolg über den VfB 1921 Krieschow gelang unserer Regionalliga-Reserve am Sonnabend die Generalprobe vor diesem Spitzenspiel unter Flutlicht. Ein Doppelpack von Marco “Toni” Sailer und eine direkt verwandelte Ecke von Leon Gümpel, die vom Schiedsrichter allerdings als Eigentor des Krieschower Keepers Fritz Pflug gewertet wurde, sorgten für Feierlaune im Nordhäuser Lager. Für die Partie am Mittwoch ist die Favoritenrolle klar geregelt. Aber eine Sensation ist ja nie gänzlich ausgeschlossen. Philipp Seeland zeigt sich keineswegs in Ehrfurcht erstarrt: “Wir wollen Chemie so weit wie möglich ärgern” so der Wacker-Coach. “Wir werden sehen, was wir aus diesem Bonusspiel Zählbares mitnehmen können. Für uns ist es einfach ein Highlight, was sich die Jungs über Jahre erarbeitet haben” erklärt der 28-Jährige. Unser Kapitän wird gegen die Chemiker wieder auf dem Platz stehen und mit seiner Erfahrung mithelfen, das Unmögliche möglich zu machen. Marcus Vopel, du hast in deiner Laufbahn bei Wacker schon namhafte Gegner bespielt. Als alter Kempe im Vereinstrikot sind deine Leader-Qualitäten am Mittwoch sicher mehr gefordert denn je. “Natürlich freut man sich auf diese Spiele besonders. Ich bin froh wieder zurück zu sein. Das Spiel gegen Krieschow habe ich von draußen verfolgt und genossen. Wir haben sehr gut gespielt, waren aggressiv und haben souverän und verdient gewonnen. Dennoch hätte ich gerne auf dem Platz gestanden. Dies ist natürlich mein Ziel für Mittwoch. Gegen Chemie müssen wir alles reinhauen was geht. Sie sind die einzige Mannschaft, die noch verlustpunktfrei geblieben ist. Das wollen wir natürlich ändern. Klar sind sie für die Oberliga eine große Nummer, aber wir müssen uns vor niemanden verstecken. Wir haben selbst viel Potential und wollen nichts herschenken. Wir sind bereit!”
Ihr spielt nicht nur gegen 11 Mann auf dem Platz, sondern auch gegen die “grün-weiße Wand” der Chemiker. Gerade in diesem Spiel braucht ihr die Unterstützung der Wackerfans. “Chemie ist ein Kultverein mit einer großen Anhängerschaft an Fans. Trotz Abendspiel denke ich, dass sich einige Zuschauer im AKS einfinden werden. Wir wünschen uns natürlich auch von heimischer Seite einige stimmgewaltige Fans. Denn was gibt es Schöneres, als ein Flutlichtspiel in unserem kleinen, engen Stadion vor einer ordentlichen Kulisse.”