Erste: Plauen eine Nummer zu groß
Man weiß eigentlich gar nicht wo man beginnen und wo man aufhören soll. Auch wenn man bei einem Topteam wie dem VFC Plauen in deren Wohnzimmer und bei deren aktueller Verfassung normalerweise nichts mitnimmt, rechnet sich doch jeder Außenseiter zumindest eine Minimalchance aus. Doch unsere Elf blieb beim Tabellendritten weit hinter den eigenen Erwartungen zurück. Ja, ein großer Platz, frühlingshafte Temperaturen und eine bescheidene Ausgangsposition aus unserer Sicht. Dazu noch ein besonders spielfreudiger Gegner. Als würde das Team in Dunkelblau einen Rucksack voller Wackersteine auf dem Rücken tragen. Oder saß da etwa das Abstiegsgespenst im Nacken? Wer die Partie des 25. Spieltages aus dem Vogtlandstadion im Livestream verfolgt hat der hat genau gesehen, wo es bei uns über 90 Minuten hinweg geklemmt hat. Der VFC war galliger, giftiger, im Kopf schneller und mit viel Spielintelligenz ausgestattet. So diktierte das Team von Robert Fischer erwartungsgemäß das Spielgeschehen. Die Hausherren hätten schon nach 120 Sekunden führen müssen. Doch Sabri Vaizov im Nordhäuser Kasten vereitelte den Schuss von Ondrej Nyber per Fußabwehr. Das das erste Plauener Tor ausgerechnet ein Standardgegentor ist, passt genau ins Bild der jüngeren Vergangenheit. Wir sind da weder clever noch abgebrüht genug, um Eckbälle und daraus resultierende Chancen des Gegner seriös zu unterbinden. Zappelt das Ei dann im Netz, gucken sich alle bedröppelt an und den Fans, die auch in Plauen omnipräsent waren – schwant nichts Gutes. Das erste Gegentor köpfte Grandner nach Ecke mit Wucht in die Maschen, kurze Zeit später erhöhte Bibaku auf 2:0 für Plauen. Ein Doppelschlag, von dem wir uns nicht wieder erholen sollten. Man kann unserer Mannschaft nicht vorwerfen, dass sie sich nicht gegen die drohende Niederlage gestemmt hätte. Doch es fehlten dann doch die nötigen Impulse, vieles auf dem Rasen blieb Stückwerk. Einwürfe landeten beim Gegner, Zweikämpfe wurden mitunter nicht gesucht oder nur sporadisch geführt. Und das Festmachen von Bällen wollte uns im Vogtlandstadion partout nicht gelingen. Ein Eckenverhältnis von 12:2 für den VFC ist ein weiteres Indiz für die Überlegenheit des Gegners. Einzig der Ehrentreffer des eingewechselten Lachlan Will schön per Kopf in die lange Ecke platziert blieb ein Lichtblick in einem ansonsten blassen Nordhäuser Spiel. Auch der einzig wirkliche gefährliche Torabschluss unsererseits. Schön anzusehen und anzuhören waren die Fanlager beider Seiten, die während der 90. Minuten zwar ihre Mannschaften unterstützten, sich aber auch gegenseitig im Spiel per Wechselgesängen die Bälle zuspielten. Bemerkenswert auch, dass sich beide Mannschaften nach Spielende auch vom Fanlager des Gegners verabschiedeten. Eine tolle Geste, die die Fanfreundschaft des VFC und unseres FSV weiter festigen wird. Schöne Momentaufnahmen eines Auswärtsspiels, bei dem der VFC Plauen eine Nummer zu groß für uns war und aus dem wir unterm Strich nur lernen können. Also Mund abputzen, Krone richten und positiv bleiben!
Matthias Peßolat sagte nach der 1:4-Niederlage: „Außer Spesen nichts gewesen. Hochverdiente und klare Niederlage für uns. Wir waren in allen Belangen unterlegen. Was die Zweikampfhärte angeht, was das Ballbehaupten angeht. Wir waren auch vom Kopf her gar nicht frisch und von den Beinen hinten heraus auch nicht. Da wirkte Plauen in jeder Aktion irgendwie einen Ticken schneller, frischer und spritziger als wir. Es ist ärgerlich, aber jetzt kein Beinbruch. Uns war klar, dass wir heute einen Sahnetag brauchen und Plauen vielleicht einen etwas gebrauchten Tag. Das ist leider nicht eingetreten. Von daher fahren wir wieder einmal mit null Punkten nach Hause. Jetzt in den kommenden Wochen gilt es halt abzuliefern, weil das die Wochen der Wahrheit sind. Jetzt heißt es erstmal “hingefallen, aber wieder aufstehen” und uns kurz schütteln. Dann geht es nächste Woche im Pokal weiter. “
Wacker Nordhausen: Sabri Vaizov (TW), Elias Gorges, Marcus Vopel (C), Julius Schmidt, Martin Salin (46. Lachlan Will), Lennart Liese (74. Linus Czosnyka), Robert Knopp, Dejvi Alsela, Erik Schneider, Felix Schwerdt, Nick Poser.
Tore: 1:0 Patrick Grandner (24.), 2:0 Christopher Bibaku (29.), 3:0 Lucas Will (51.), 3:1 Lachlan Will (63.), 4:1 Lucas Will (FE, 81.).
Zuschauer: 478
Gelbe Karten: Plauen: Tim Limmer, Wacker: Lennart Liese.
SR-Team: Max Göldner, Hannes Wilke, Nico Liebich.