Erste: Niederlage im Harz-Derby

Wacker verliert das Harz-Derby gegen FC Einheit Wernigerode mit 1:2 und bleibt seit nunmehr drei Partien in Folge ohne Punkte. Warum man sich trotzdem keine Ergebniskrise einreden lassen will, weiß Maximilian Dentz: “Ich bin zufrieden von dem, was die Jungs reingeworfen haben. Wir hatten einfach nicht dieses Spielglück, dass der Ball auch mal ins Tor geht. Das wir den ein oder anderen Zweikampf in der Konterbewegung für uns gewinnen. Ich kann den Jungs nichts vorwerfen, außer dass wir halt leider unglücklich das Spiel verloren haben.”

Unser wackerer Torschütze, Lennart Liese, ergänzt: “Das größte Problem war, dass wir zum genau falschen Zeitpunkt die Tore bekommen haben. Das 1:0 kriegen wir kurz vor der Halbzeit, wo wir eigentlich eine gute erste Halbzeit gespielt haben. Das 2:0 kriegen wir in eine Drangphase, wo wir vorher eine riesen Kopfballchance zum Ausgleich haben. Vorher noch der Schuss von Schwerdti. Also eigentlich die Möglichkeiten gehabt haben, um das 1:1 zu machen. Dann kriegst du das 2:0 und dann hat sich das natürlich erstmal scheiße angefühlt.”

Unter großen Sicherheitsvorkehrungen, die teilweise zu chaotischen Verkehrsverhältnissen auf der Parkallee führten, fand das Harz-Derby im Albert-Kuntz-Sportpark statt. Vor stimmgewaltiger Kulisse von knapp 500 Zuschauern pfiff Referee Tobias Hagemann aus Potsdam pünktlich um 14:00 Uhr an. Dentz brachte U19-Kapitän Kevin Schlesier von Beginn an, der am 31. Spieltag sein Startelfdebüt in der 5. Liga feierte. Wacker kam gegen den Konkurrenten aus Wernigerode gut rein ins Spiel. Nick Poser mit der ersten guten Aktion. Sein Pass auf Schwerdt, doch der haut den Ball über den Kasten (4.). Die nächste gefährliche Szene initiierte Hagen Pietsch. Dessen Volleyschuss wehrte FCE-Keeper Lohse mit den Fäusten nach vorne ab. Doch niemand weit und breit, der den zweiten Ball verwerten konnte. Auf der anderen Seite konnte nach gut einer halben Stunde Dejvi Alsela in höchster Not klären. Das hätte das dickste Ding des FCE sein könne, der dann durch Friebe kurz vor dem Pausentee doch noch in Führung ging.

Als wenn der 0:2-Rückstand im zweiten Durchgang aus Sicht der Hausherren nicht schon unglücklich genug gewesen wäre, so dezimierte sich Wacker in der 76. Minute noch selbst. Dejvi Alsela, der bereits in Hälfte 1 verwarnt worden war, sah zum zweiten Mal den gelben Karton und flog mit Gelb-Rot vom Platz. Wie schon in Rudolstadt beendet die Dentz-Elf ein Punktspiel nicht in Mannschaftsstärke. In Unterzahl wurde es für unseren Fussballsportverein natürlich umso schwerer, die Partie noch in eine andere Richtung zu lenken. Der sehenswerte Freistoßtreffer von Lennart Liese in der Nachspielzeit konnte die sechszehnte Saisonniederlage nicht mehr abwenden.

“Die Nummer 1 im Harz sind wir” skandierten die Gästefans minutenlang. Wo auf der einen Seite ausgiebig gefeiert wurde, hingen auf der anderen Seite die Köpfe tief. Da sich auch die Konkurrenz im Keller der Oberliga nicht wirklich mit Ruhm bekleckerte, hat unsere Niederlage auf die Tabelle keine Auswirkungen. Platz 13 bedeutet immer noch über den Strich zu sein. Doch in den letzten drei verbleibenden Punktspielen muss wieder Zählbares zum Ziel Klassenerhalt her!

“Aufgrund der ersten Halbzeit eine ärgerliche Niederlage” sagte Maximilian Dentz unmittelbar nach dem Abpfiff. Unser Cheftrainer weiter: “Ich denke schon das wir gute Lösungen an den Tag gelegt haben. Das wir uns in der ersten Halbzeit interessante Torchancen erarbeitet haben. Und wir dann durch einen Konter, wo ein Spieler von uns unglücklich wegrutscht, 1:0 in Rückstand gehen. Dann ist es schwer. In der zweiten Halbzeit hatten wir in den ersten zehn Minuten zwei sehr gute Torchancen, wo wir am gut aufgelegten Torhüter aus Wernigerode scheitern. Und da hatten wir den Moment für uns, dass Spiel irgendwo auszugleichen, wieder offen zu machen. Hinten heraus wird es natürlich dann schwer, wenn du das 2:0 bekommst. Nach der gelb-roten Karte haben wir nochmal alles versucht, aber mehr als der Anschlusstreffer war nicht mehr drin.”

Und wie eben jener Anschlusstreffer zustande kam, schildert uns der Torschütze selbst: “Zu dem Zeitpunkt stand es im Spiel 2:0 und mir war klar, dass wir so schnell wie möglich ein Tor brauchen, um noch einmal heranzukommen. Wir haben dann aus aussichtsreicher Position einen Freistoß bekommen. Ich hatte ein gutes Gefühl und mir deswegen den Ball genommen. Ich bin natürlich überglücklich und froh, dass es geklappt hat und das er reingeflogen ist. Auf der anderen Seite bin ich umso trauriger, dass wir es dann nicht geschafft haben in den letzten paar Minuten, noch mal so eine Druckphase oder Wucht zu entwickeln, um  das zweite Tor zu schießen. Das wäre natürlich viel viel schöner gewesen. Am Ende bringt das Tor nichts, weil wir keine Punkte mitnehmen konnten. Aber jetzt muss es nächste Woche weitergehen.” Lennart Liese

Wacker Nordhausen: Lucas Treiber, Elias Gorges, Marcus Vopel (C), Julius Schmidt (71. Thomas Riemekasten), Lennart Liese, Robert Knopp (56. Marco Ostmann), Dejvi Alsela, Felix Schwerdt, Kevin Schlesier (80. Kevin Husung), Hagen Pietsch, Nick Poser.

Tore: 0:1 Elia Miro Friebe (45. +1), 0:2 Nick Sitzenstock (57.), 1:2 Lennart Liese (90. +1)-

Zuschauer: 487

SR-Team: Tobias Hagemann, Stefan Hübner, Michael Wendorf.