Erste: Auswärtsfluch beendet
277 lange Tage mussten wir auf diesen Augenblick warten. Samstagnachmittag um 15:22 Uhr war es dann endlich vollbracht. Wacker gewinnt beim Ludwigsfelder FC mit 1:0 und beendet den Auswärtsfluch in der Fremde.
Der Ludwigsfelder FC hatte diese Partie zum “6-Punkte-Spiel” deklariert. Für beide Mannschaften ging es um viel. Im Dauerregen von Ludwigsfelde begannen die Gäste druckvoll und trugen in der fünften Minute den ersten Angriff vor. Der LFC tauchte erstmals nach 15 Minuten gefährlich vor dem Wacker-Gehäuse auf. Doch Sabri Vaizov war zur Stelle und entschärfte den brandgefährlichen Kopfball mit einer Glanztat. Beide Seiten schenkten sich auf dem Kunstrasenplatz nichts. Dazu stand auch zu viel auf dem Spiel. Viel Kampf und Krampf im Mittelfeld, die Defensivreihen hüben wie drüben ließen kaum nennenswerte Torchancen zu. Das änderte sich nach gut einer halben Stunde, als sich Marcus Vopel nach Eckstoß im Fünfer gegen zwei Ludwigsfelder Verteidiger durchsetzte und den Ball über die Linie drückte.
Eine kuriose Situation, bei der LFC-Keeper Zlotogorski ins Straucheln kam und versuchte, im Tor sitzend mit dem rechten Bein den Ball gegen den Wacker-Kapitän noch zu verteidigen. Doch der zappelte im Netz. Referee Lukas Pilz entschied allerdings auf Stürmerfoul unserer Nummer 7. Ein super vorgetragener Nordhäuser Angriff brachte nur 180 Sekunden später dann doch die verdiente 1:0-Führung für die Peßolat-Elf durch Robert Knopp. Gleichzeitig auch der Halbzeitstand.
Kurz nach dem Seitenwechsel ist es wieder Knopp, der aus dem Nichts vor dem LFC-Tor auftauchte, den Ball aber links am Aluminium vorbeisetzte. Ab der 60. Minute meldeten sich die Hausherren wieder im Spielgeschehen zurück. Wacker-Keeper Vaizov sollte gleich mehrfach im Blickpunkt des Geschehens stehen.
Die Nordhäuser – permanent unterstützt von den mitgereisten Schlachtenbummlern aus dem Südharz – wehrten sich nach Kräften und gaben alles, um die knappe Führung zu verteidigen. In der 86. Minute zappelte der Ball ein drittes Mal in den Ludwigsfelder Maschen. Wieder war es ein mustergültig vorgetragener Konter, den Robert Knopp kaltschnäuzig veredelte. Doch auch dieser Treffer wurde zurückgepfiffen. Knappes Abseits! Die dreiminütige Nachspielzeit wurde unbeschadet überstanden, so dass am Ende ein enorm wichtiger Sieg bei einem Konkurrenten um den Klassenerhalt eingefahren wurde. Bei aller Euphorie über diese wichtigen drei Punkte in der Fremde gab Cheftrainer Matthias Peßolat seiner Mannschaft mit auf dem Weg, aufgrund des Sieges nun nicht übermütig zu werden. Denn noch sei nichts gewonnen, da man mit 19 Punkten immer noch auf einem direkten Abstiegsplatz stünde. Das stimmt. Unsere Mannschaft holt aus den vergangenen zwei Spielen vier Punkte und bleibt dabei ohne Gegentreffer. Diesen Schwung muss man unbedingt konservieren und nächsten Sonntag gegen Zorbau erneut auf den Platz zaubern. Noch haben wir alles selbst in der Hand, aber ein Sieg macht noch keinen Klassenerhalt. Das sollte jedem bewusst sein. Trotzdem war es ein geiles Gefühl, nach 277 Tagen wieder einmal ein Oberliga-Punktspiel in der Fremde gezogen zu haben!
Wacker Nordhausen: Sabri Vaizov (TW), Elias Gorges (82. Paul Kohl), Marcus Vopel (C), Julius Schmidt, Martin Salin (86. Thomas Riemekasten), Lennart Liese, Robert Knopp (89. Lachlan Will), Dejvi Alsela, Felix Schwerdt, Hagen Pietsch, Nick Poser.
Tore: 0:1 Robert Knopp (36.).
Zuschauer: 93
SR-Team: Lukas Pilz, Marcel Theumer, Jens Rosenbaum.