Die U23-Tücken und tolle Fans
Wacker I
Die U23-Tücken und tolle Fans
Die Qual der Wahl – jeder kennt diesen Spruch, der fürs Phrasenschwein taugt. Auch Jörg Goslar hat diese Qual, deren Ursache zum größten Teil in der U23-Regel des DFB zu finden ist. Im Klartext:
In den Regelwerken ist festgeschrieben, dass im Aufgebot für ein Spiel mindestens vier U23-Kader zu stehen haben. “Wir arbeiten in der Regel mit einem 18er Kader zu den Pflichtspielen. Das sind elf Spieler für die Anfangsformation, hinzukommen vier U23-Spieler und ein Ersatztorwart. Macht 16 Spieler. Das sind die Grenzen, die uns gesetzt sind”, erklärt Jörg Goslar. Im gestrigen Auftaktspiel blieben Christoph Rischker für die “6” oder Nils Pichinot für den Angriff als Alternative, die auch genutzt wurde. Goslar erwähnte im Gespräch mit der nnz auch, dass zum Beispiel Pascal Bieler fast ein Jahr lang nur trainiert habe und Benjamin Förster in einem unbefriedigenden körperlichen Zustand verpflichtet wurde. Beide Akteure hätten jedoch das Potential, um Wacker verstärken zu können.
Ein Kader von 26 Spielern, darunter drei Torleute, erscheint auf den ersten Blick vielleicht ein wenig zu ambitioniert, doch für das erste Auswärtsspiel bei der nicht zu unterschätzenden U23 von Hertha BSC fehlen schon mal Kevin Nennhuber (Gelb-Rot) und Corvin Behrens (Rippenbruch). Das macht die Planungen wahrlich nicht einfacher, obwohl 18 aus 24 immer noch komfortabel anmutet.
“Wir haben die personelle Planung und deren Umsetzung schon richtig angepackt”, sagt auch Wacker Präsident Nico Kleofas, der mit dem Sonntag durchaus zufrieden ist. “Da ist natürlich das Resultat, der damit verbundene Schwung, den wir für die Reise nach Berlin brauchen. Da ist vor allem aber die Resonanz der Fans, die mich begeisterten”. Rund 1.200 Zuschauer in der “tiefsten” Ferienzeit, bei dem Wetter – das kann sich sehen lassen.
Bleibt die Hoffnung, dass die 1000er Marke nicht nur einmalig geknackt wurde, dass das “Projekt Wacker” immer mehr in die Region und vielleicht darüber hinaus eindringen kann. Und es bleibt nach dem Sonntag die Zuversicht, aus Berlin nicht unbedingt mit leeren Händen zurückfahren zu müssen.
Peter-Stefan Greiner