Der Mann hinter den Torhütern

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04.02.2015

Wacker I

Der Mann hinter den Torhütern


Nordhausen. Eine starke Hinrunde spielte der FSV Wacker 90 Nordhausen in der Regionalliga Nordost. Punktgleich mit dem Tabellenführer aus Zwickau stehen die Rolandstädter auf dem zweiten Tabellenplatz.

Zum FSV-Team gehört auch Torsten Ernst. Der Bad Lauterberger ist seit Anfang der Saison Torwarttrainer beim Regionalligisten und kümmert sich zweimal pro Woche in einem separaten Training um die drei Keeper Patrick Siefkes, Oliver Birnbaum und Pascal Bertram. Aktuell befindet sich Wacker im Trainingslager in der Türkei. Auch Ernst ist mitgereist. “Es ist wichtig, mal eine ganze Woche zusammen zu sein”, sagt der 50-Jährige. “Wir können intensiver arbeiten und das Training ausbauen.”

Athletik und Sprungkraft

In einer normalen Trainingswoche während der Saison wird in der ersten Einheit mehr die Athletik und Sprungkraft trainiert. Zudem wird das vergangene Spiel besprochen. Der Schwerpunkt am zweiten Trainingstag liegt dann auf der Vorbereitung des kommenden Spieltages. Flanken, ruhende Bälle und Eins gegen Eins stehen auf dem Plan. Zudem wird besprochen, wie der Gegner sich bei Standardsituationen verhält.

“Die Einheiten müssen abwechslungsreich sein, aber auch die Torhüter fordern”, betont Torsten Ernst, der sich seine Informationen unter anderem aus dem Internet, von DVDs und aus Fach-Zeitschriften holt. Im vergangenen Jahr war er zudem auf einem Kongress für Torwarttrainer in Leipzig. Hier referierte unter anderem Andreas Köpke. “Natürlich tauscht man sich auch mit anderen aus. Hinzu kommt noch meine Erfahrung”, so Ernst.

Bei TuSpo im Trainerteam

15 Jahre lang war er beim TuSpo Petershütte im Trainerteam aktiv. Torhüter wie Lars-Oliver Eggers oder Joachim Hagemann trainierten unter ihm. Zusätzlich kümmerte sich der Rettungsassistent um die medizinischen Angelegenheiten bei den Seestädtern. “Bei TuSpo hatte ich meine schönste Zeit”, blickt er auf seine Jahre bei den Blau-Weißen zurück, bei denen er bis zur A-Jugend selbst zwischen den Pfosten stand. Nach einer weiteren Station als Co-Trainer beim VfR Osterode, ist er nun bei Wacker Nordhausen angekommen.

Die Mannschaft spielt in dieser Saison um die Meisterschaft in der Regionalliga Nordost und den Aufstieg in die dritte Liga mit. “Das Potenzial ist da. Wir schauen, wo die Reise hingeht”, sagt Ernst. In den ersten vier Spielen der Rückrunde haben die Rolandstädter drei Heimspiele, unter anderem das Topspiel gegen Tabellenführer Zwickau. “Wir müssen gut aus der Winterpause kommen. Und wenn wir noch mal den Sprung auf den ersten Rang schaffen, wollen wir den Platz natürlich nicht wieder hergeben”, sagt Torsten Ernst mit einem Augenzwinkern.

Siefkes ist der Rückhalt des Teams

Ein wichtiger Faktor dabei ist Patrick Siefkes. Der Stammtorhüter ist ein großer Rückhalt der Mannschaft. Seine Stärken sieht Ernst vor allem auf der Linie und im Eins gegen Eins: “Er ist zudem sehr ehrgeizig und auch fußballerisch sehr gut.” Dies muss ein guter Torwart in der heutigen Zeit auch sein. “Das Torwartspiel ist viel moderner geworden”, weiß Ernst. “Die Keeper müssen ein gutes Stellungsspiel haben und auf ein schnelles Umkehrspiel eingestellt sein”, betont der Bad Lauterberger, der Manuel Neuer als perfektes Beispiel nennt.

Neben Siefkes spielen auch die anderen beiden Torhüter eine wichtige Rolle. Oliver Birnbaum, der vor der Saison vom VFC Plauen kam, bekommt in der Vorbereitung die Chance, sich zu beweisen. Der junge Pascal Bertram kam ebenfalls erst zu Saisonbeginn aus der A-Jugend von Eintracht Braunschweig zu Wacker und ist ein talentierter Keeper.

Von Beginn an wohlgefühlt

Im Allgemeinen geht es im gesamten Verein sehr harmonisch zu. “Wacker ist schon wie eine große Familie”, berichtet Ernst, der sich von Anfang an im Verein wohlgefühlt hat, mit einem Lächeln im Gesicht. “Hier hebt auch keiner ab. Es sind alle gleich”, bewundert er den Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft.

“Ich bin sehr dankbar, dass man mir die Chance hier gegeben hat”, unterstreicht der Bad Lauterberger, der noch einen Vertrag bis zum Sommer hat und gerne mit dem FSV verlängern würde. “Ich hoffe, ich habe dem Verein am Saisonende etwas zurückgezahlt.” Und vielleicht trainiert er in der kommenden Saison ja die Torhüter eines Drittligisten.

Quelle:

Arne Hoffschlaeger
HarzKurier
Sportredaktion