Den Meister ordentlich gefordert
Den Meister ordentlich gefordert
FC Energie Cottbus – FSV Wacker 90 Nordhausen 2:1 (1:0)
Nach großem Kampf und gutem Spiel musste sich der FSV Wacker nur knapp dem frisch gebackenen Regionalliga-Meister geschlagen geben. Am Ende fehlte das Quentchen Glück und zwei individuelle Patzer besiegelten die vermeidbare Niederlage.
Cottbus begann mit einigen Umstellungen in der Startelf. Pele Wollitz setzte für das komplette Mittelfeld frische Spieler ein. Volkan Uluç vertraute auf seinen eingespielten Abwehrverbund und bot Tim Häußler im offensiven linken Mittelfeld auf. Schon nach zwei Minuten hätte Dino Medjedovic Wacker in Führung bringen können, doch anstatt den Abschluss zu suchen legte er quer ab und die Energie-Abwehr konnte klären.
Dann war es Energie-Stürmer Boakye, der Tino Berbig in der 8. Minute prüfte und wenig später fiel der Kanadier im Strafraum um. Das Heimpublikum forderte Elfmeter, der Pfiff blieb aber aus. Als die ganz in weiß spielenden Wackeren immer besser ins Spiel fanden, schlug der Favorit eiskalt zu. Geisler setzte sich an der Mittellinie durch, flankte präzise auf den jungen Broschinski, der Berbig umkurvte und humorlos einnetzte. Bis zur Pause gab es keinen größeren Aufreger mehr in einem jederzeit ansehnlichen Spiel beider Teams.
Im zweiten Abschnitt erhöhte Wacker die Schlagzahl und kam zu Möglichkeiten durch Mounir Chaftar, dessen Schuss aber aufs Tornetz fiel und kurz darauf Joy-Lance Mickels, der einen Freistoß nur knapp übers Tor jagte. Schließlich hämmerte noch Benny Kauffmannn das Leder an die Lattenunterkante. Der Aufstiegsaspirant geriet jetzt immer stärker unter Druck. Besonders auf der linken Angriffsseite wirbelten Häußler und Mickels unterstützt vom agilen Chaftar immer wieder die Lausitzer Abwehr durcheinander. Schließlich belohnten sich die Nordhäuser für ihr couragiertes Spiel in der 68. Minute, als Jerome Propheter einen gefühlvollen Eckball von Joy-Lance Mickels präzise ins Energie-Tor köpfte.
Der hochverdiente Ausgleich war allerdings nicht von langer Dauer, denn nur 5 Minuten später stellte der eben eingewechselte Streli Mamba mit seinem 17. Saisontreffer die Führung wieder her. Trainer Uluç ärgerte dieser vermeidbare Gegentreffer ungemein. „Das ging zu einfach, da haben wir zu offen gestanden. Es ist ärgerlich, dass wir wegen zweier individueller Fehler hier verlieren“, sagte er nach der Partie. Andererseits lobte der Trainer den Einsatz und Willen seiner Jungs: „Sie haben eine Klassespiel gemacht, läuferisch hervorragend gearbeitet und es tut mir sehr leid für Truppe, dass es so ausging.“ Uluç brachte mit Cihan Uçar und Oliver Genausch für Chaftar und Medjedovic zwei weitere Offensivkräfte, ein Ausgleichstor wollte der Wacker-Elf aber trotz deutlich mehr Spielanteilen nicht gelingen. So blieb es trotz intensiver Bemühungen der aufopferungsvoll kämpfenden Gäste bei der knappen Führung der Hausherren. Der FSV hat sich dennoch in der Höhle des Löwen teuer verkauft und respektabel gespielt. „Wir hatten uns auf die Partie gefreut, auch um zu sehen, wie wir im Vergleich mit dem Meister dastehen. Die Distanz ist nicht allzu groß, aber was uns fehlt ist die Konstanz über die Saison und die erbarmungslose Effektivität der Cottbusser vor dem Tor. Daran müssen wir weiter arbeiten“, schätzte der Trainer den Betriebsausflug in die Lausitz ein. Eigentlich könnte das Team gleich im Brandenburgischen bleiben, denn am Mittwoch geht’s zum Nachholer nach Fürstenwalde. „Da müssen wir über die Mentalität kommen, denn die sind sehr heimstark und offensiv“, blickt Uluç schon einmal voraus. Und bis zum Mittwoch sollte auch der Ärger über die unnötige Niederlage heute verflogen sein.
FC Energie Cottbus: Spahic – Grundmann, Karbstein, Schlüter, Geisler (81. Knechtel), Baude – Zickert (68. Mamba), Gehrmann, Siebeck – Broschinski (76. Scheidhauer), Boakye
FSV Wacker 90 Nordhausen: Berbig – Schulze (78. Lela), Propheter, Esdorf, Chaftar (68. Uçar) – Becker – Häußler, Kauffmann, Medjedovic (76. Genausch) – Mickels, Pichinot
Tore: 1:0 Broschinski (31.), 1:1 Propheter (68.), 2:1 Mamba (71.)
Zuschauer: 5.203 (darunter 100 Wacker-Fans!)