Bitterer Beigeschmack durch Stadionverbote
Am Samstag, dem 25. Mai (16:15 Uhr), trifft der FSV Wacker 90 Nordhausen im Erfurter Steigerwaldstadion auf den FSV Preußen Bad Langensalza. Nach 22 Jahren besteht für Wacker die Chance auf den Titel im Thüringenpokal und somit auf den direkten Einzug in die erste Runde des DFB-Pokals. Ein geschichtsträchtiger Tag für den Verein, seine Fans und die Region Nordhausen! Seit Wochen laufen die Vorbereitungen für dieses Spiel. Der Verein hat viele Maßnahmen getroffen, um für Macher, Spieler, Partner und Fans einen unvergesslichen Fußballtag zu gestalten: Fanartikel wurden geordert, Busse bereitgestellt, Karten zum Vorverkauf in Nordhausen geordert und vieles mehr. Auch die Fans freuten sich auf dieses Spiel in Erfurt.
Leider machte ihnen die Arena GmbH kurzfristig einen Strich durch die Rechnung. Für 14 Anhänger des FSV Wacker 90 ist der Traum vom Pokalfinale geplatzt. Am vergangenen Samstag erhielten 10 von ihnen ein Hausverbot für das Steigerwaldstadion. Die restlichen Betroffenen bekamen Anfang dieser Woche Post von der Arena GmbH aus Erfurt.
Was war geschehen? Am 24. März vor Beginn der Regionalligapartie zwischen Rot-Weiß Erfurt und Wacker Nordhausen kam es außerhalb der Arena, jedoch auf dem Gelände des Steigerwaldstadions, zu Auseinandersetzungen zwischen der Landespolizei Thüringen und einem Teil unserer Fans. Die Bewertung dieser Vorfälle ist nach unserem Kenntnisstand aktuell noch nicht endgültig abgeschlossen. Auch ist uns nicht bekannt, dass Stadionverbote von der Polizei ausgesprochen wurden. – Üblicherweise werden solche Verbote zeitnah ausgesprochen und zugestellt, was in diesem Fall von der Arena GmbH wünschenswert gewesen wäre.
Weitere Vorfälle im Gästebereich der Arena wie z.B. Sachbeschädigung, Beleidigungen gegenüber dem Arena-Sicherheits- und Servicepersonal, der unerlaubte Einsatz von Pyrotechnik oder andere strafbare Handlungen sind der Arena GmbH auf Nachfrage und auch uns nicht bekannt.
Wir als Verein können die Vorgehensweise der Arena GmbH in diesem besonderen Fall nicht nachvollziehen! Unserer Meinung nach hat das Zustellen der Hausverbote eine Woche vor dem Spiel einen äußerst prekären Beigeschmack. – Dass diverse Vorgänge ihre Bearbeitungszeit benötigen, ist uns bekannt. Nicht verständlich jedoch ist die Zustellung der Verbote für ein Geschehen vom März unmittelbar vor dem Pokalspiel Ende Mai.
Leider wurden auch Vorschläge und Bemühungen unserseits, wie z.B. Bereitstellung zusätzlichen Sicherheitspersonals, das die Fans vom Startpunkt in Nordhausen, während des Spiels im Gästeblock und auf dem Heimweg begleitet, oder auch der Empfang am Stadion durch Spieler der 1. Mannschaft bzw. Offizielle des Vereins, abgelehnt. Diese und ähnliche Maßnahmen hätten sicher ausgereicht, um die Partie für alle Beteiligten zu einem Fußballfest werden zu lassen. Auch der Vorschlag einer Verschiebung der Hausverbote – ob gerechtfertigt oder nicht – in den Zeitraum nach dem Pokalspiel wurde bedauerlicherweise nicht akzeptiert.
Jedem, der den Thüringer Fußball verfolgt, sollte bewusst sein, dass die Paarung Erfurt vs. Nordhausen eine andere Brisanz bezüglich Sicherheit und Fanszene aufweist als das Pokalendspiel zwischen Bad Langensalza und Nordhausen. Viele Wacker-Fans teilten uns jetzt mit, dass sie das Spiel am Samstag im Steigerwaldstadion auf Grund der aktuellen Vorkommnisse aus Protest nicht live verfolgen werden. Das ist sehr bedauerlich!
Wir als Verein möchten diesen Tag für uns und unsere Fans jedoch zu einem ganz besonderen machen. Deshalb werden wir im Fall eines Erfolges die Pokalfeier und alle weiteren Aktivitäten nach dem offiziellen Veranstaltungsteil nach Nordhausen legen, um gemeinsam mit ALLEN Nordhäuser Fans feiern zu können.
Wir möchten daher mitteilen, dass die Spieler und Verantwortlichen des Vereins nach dem Abpfiff keine Interviews im Steigerwaldstadion geben werden. Jedoch möchten wir die Vertreter der Presse und Medien im Fall des Titelgewinns recht herzlich nach Nordhausen einladen, um ihre Fragen etc. zu beantworten und zeitnah mit ihnen und den Wacker-Fans zu feiern.
An dieser Stelle distanzieren wir uns als Verein energisch von jeglichen Straftaten. Aus diesem Grund verstehen wir die Bemühungen der Arena GmbH um einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung und um höchste Sicherheit. Wir hätten unter Berücksichtigung der beteiligten Mannschaften, der Bedeutung des Wettbewerbs und der von uns angeboten Unterstützung für einen optimalen Ablauf mehr Sensibilität erwartet.