Bittere Niederlage im Vogtland
Was die 510 Zuschauer am Samstag, dem 19. Oktober, im VfB-Stadion erlebt haben, ist dem Einen oder Anderen sicher heute noch unbegreiflich, egal ob er es mit den Südharzer oder den Vogtländern hält. Freuen konnten sich letztendlich nur die Gastgeber, bei denen einfach alles, wie durch „Fortuna-Hand“ gelenkt, funktionierte. Innerhalb von sieben Minuten führten sie in einem Spiel, dass Wacker Nordhausen bis dato komplett dominierte.
Bereits in der 8. Spielminute fiel die Führung nach einem Scholl-Freistoß. Sein Schuss aus knapp 18 Metern war für den Auerbacher Schlussmann Schmidt unhaltbar. Auch nach dem schnellen Führungstreffer ging es nur in eine Richtung und zwar die des Tores der Auerbacher. Es war alles eine Frage der Zeit, wann das zweite Tor für die Männer von Trainer Heiko Scholz fallen sollte. In der 30. Minute dann der erste Abschluss der Gäste durch Wurr, doch sein Schuss ging deutlich über das Tor von Glinker. Anschließend begannen die bereits erwähnten sieben Minuten des VfB Auerbach. In der 31. Minute sorgte Kadric für das überraschende 1:1, als er einfach am schnellsten einen Ball, der vom Pfosten zurückprallte, ins Nordhäuser Tor einschob. Kurze Zeit später folgte dann der Doppelschlag. Erst war Stock zur Stelle, der eine Schlosser-Flanke mit einer Kopf-Schulter-Kombination zur 2:1 Führung ins Nordhäuser Tor beförderte (37.). Der Stadionsprecher hatte seine Ansage noch nicht beendet, da jubelten die Auerbach Fans erneut, als Zimmermann allein vor Glinker auftauchte und kompromisslos zum 3:1 vollendete. So ging es auch in die Halbzeit.
Die zweite Hälfte glich den ersten 45 Minuten. Nordhausen kam besser ins Spiel und hatte bereits in der 48. Minute eine Doppelchance. Zuerst scheiterte Mickels an Schmidt und anschließend konnte Scholl aus 6 Metern den Torwart der Vogtländer nicht überwinden. Wieder spielt nur eine Mannschaft und das sind die Gäste. Doch das Tor fällt wieder auf der anderen Seite. Nach einem Konter über Schlosser versucht Plunkte vor Zimmermann zu klären und längt den Ball dabei zum 4:1 ins eigene Tor (57.). Der Coach der Auerbacher, Sven Köhler, sagte später auf der Pressekonferenz, dass die Tore für seine Mannschaft genau zur richtigen Zeit gefallen sind. Und Recht hatte er. Denn nur vier Minuten später dann doch ein Tor für Wacker. Nach einer Vorlage von Beil war es Mickels, der auf 4:2 verkürzte (61.). Wacker war wieder am Spiel und drängte auf den Anschluss. Die besten Chancen hatten Göbel per Kopf (69.) und Andacic mit einem wunderschönen Schuss, den Schmidt genauso sehenswert parierte (83.). Die Entscheidung fiel dann kurz vor Schluss, als Schlosser, der Mann des Spieles, allein auf Glinker zulief und zum 5:2 einnetzte (86.). Dass das Glück heute klar bei den Hausherren lag, zeigte auch dieser Treffer. Denn Schlosser versuchte Glinker mit einem Lupfer zu überwinden, traf den Ball aber nicht richtig und trotzdem rollte dieser ins Tor der Nordhäuser.
Aber dieses Glück, welches dem Team von Heiko Scholz im Augenblick fehlt, muss man sich zurückerarbeiten und damit wurde heute in Nordhausen wieder angefangen.
„Aktuell gibt es noch keinen Grund alles zu hinterfragen. Wir wissen, dass wir deutlich besseren Fußball spielen können und natürlich müssen, als das was aktuell geboten wird. Gezeigt haben wir es bis zum Spiel gegen Erfurt. Es ist jetzt an der Zeit, insbesondere für unsere Fans, mal wieder einen Dreier einzufahren. Wir werden diese Woche alles dafür tun, um gegen Rathenow zu punkten,“ meint Wacker-Präsident Kleofas einen Tag nach dem Spiel in Auerbach. Am 9. Spieltag konnte man mit dem Heimsieg gegen Erfurt noch an der Tabellenspitze übernachten. Am 12. Spieltag sind es nun 8 Punkte, die zu diesem Spitzenplatz der Regionalliga Nordost fehlen.
Das Trainerteam lud seine Spieler deshalb heute gleich zu zwei Einheiten ein. Ob man wirklich in einer Krise steckt, wird sich bereits am kommenden Freitag, dem 25. Oktober, unter Flutlicht zeigen, denn dann empfängt man Optik Rathenow im Albert-Kuntz-Sportpark. Anpfiff der Partie ist um 19:00 Uhr.