Am Ende ein gerechtes Ergebnis, mit dem wir nicht zufrieden sein können!
Punktteilung am zweiten Adventssonntag. In einer hart umkämpften, teils nickelig geführten, aber chancenarmen Oberligapartie trennten sich unser FSV Wacker 90 Nordhausen II und der FC Grimma 1:1-Unentschieden. Beide Teams traten über 90 Minuten zwar energisch auf, aber Großchancen blieben Mangelware. Das Spiel war erst wenige Minuten alt, als sich Dino Medjedovic mit Zug zum Tor über rechts schön durchsetzte, dann jedoch im Strafraum zu Fall kam. Für den Unparteiischen Magnus-Thomas Müller aus Weißenfels war es offensichtlich zu wenig, um die Aktion als Foulspiel am 30-jährigen Österreicher im Wackerdress zu bewerten. So blieb der Elfmeterpfiff aus. Mit dieser, und einer Vielzahl weiterer, strittiger Entscheidungen zu Ungunsten der in Blau spielenden Heimmannschaft, zog sich Müller den Unmut der Nordhäuser Bank und der 94 Zuschauer zu, sofern sie Fans der Wackeren waren. Denn auch einige Schlachtenbummler aus Grimma säumten den Kunstrasenplatz im Albert-Kuntz-Sportpark, um ihre Farben zu unterstützen. Wacker setzte nach und kreierte durch einen Kopfball von Felix Schwerdt den ersten Torabschluss. Leonard Meitzner scheiterte nach 18 Minuten an FC-Keeper Nico Becker, der an der Fünfmeterlinie alles riskierte und seine Pranken gerade noch auf den Ball bekam, bevor der Angreifer abschließen konnte. Auf der anderen Seite ist es ein Standard, der für Torgefahr sorgte. Doch Lucas Treiber im Wacker-Kasten war auf dem Posten und hielt die Null per klasse Reflex. Schwerdt noch mit der Riesenmöglichkeit vor der Pause. Doch sein Kopfball zappelte nicht zur Führung in den Maschen. So ging es torlos in die Kabinen.
Grimma erwischte den besseren Start in die zweite Halbzeit und ging durch Christoph Jackisch, für viele dann doch überraschend, in Führung. In der 58. Minute zeigte Referee Müller dann doch auf den Punkt. Grimma-Kapitän Kurzbach räumte Schröter im Strafraum ab. Den fälligen Elfmeter verwandelte Felix Schwerdt gewohnt sicher! Damit baut der Topscorer der Wackeren sein Torekonto auf nunmehr 10 Treffer aus! Schwerdti, in der letzten Saison hast du achtmal getroffen, jetzt zappelte das Leder bereits schon zum zehnten Mal im Netz. Hast du Bock auf die Torjägerkanone? „Bock hätte ich auf jeden Fall! Aber ich denke, da gibt es andere Spieler, die da eher die Nase vorn haben. In dieser Saison profitiere ich natürlich durch die vielen Elfmeter, aber das ein oder andere Tor hätte ich vielleicht mehr haben können. Wenn ich da heute an meinen Kopfball vor der Pause denke. Den muss ich schon reinmachen. Ich bin natürlich sehr glücklich darüber, dass ich heute zum zehnten Mal getroffen habe und wir einen Punkt geholt haben. Im Nachhinein wäre vielleicht auch ein bisschen mehr für uns drin gewesen“ erzählt unser torhungriger Mittelfeldstratege. Die Partie wurde geprägt von hart geführten Zweikämpfen, mache davon grenzwertiger Natur. Einer der Leittragenden war Fabian Stix, der erneut in der Startelf stand und in der 62. Minute regelrecht von den Beinen geholt wurde und durch die Physios Hoinkis/Gerding behandelt werden musste. Stixer, das sah schon beim Zuschauen sehr unappetitlich aus. Alles okay bei dir nach der rüden Attacke? „Ja, mir geht es gut! Der Knöchel war zwar ein bisschen dick, aber zum Glück nichts Schlimmeres“ lässt uns der Gefoulte wissen, für den die Partie kurz darauf beendet war.
Wenig später rasselten Kevin Wiegner und Jonas Ernst aneinander, die beide im Kampf um den Ball „voll durchzogen“. Es ging hoch und runter, beide Seiten waren bemüht, die Entscheidung zu ihren Gunsten herbeizuführen. In der 89. Minute noch mal Freistoß für die Gäste Höhe Strafraumgrenze, nachdem Wacker-Verteidiger Dhaliwal der Ball an den Arm sprang. Treiber stellte mit Ernst, Kirchner und Smajlovic eine 3-Mann-Mauer und wehrte den Schuss mit einer Hechteinlage und der rechten Hand nach vorne ab. Der heranstürmende Bartsch konnte das Leder allerdings nicht kontrollieren, sodass der Nachschuss am Wacker-Gehäuse vorbeiging. Kurz darauf beendete Referee Müller die Partie, die unterm Strich auch keinen Sieger verdient gehabt hätte. Oder, Marcus Vopel? „Ich denke, dass das Remis so auch in Ordnung geht. Wir haben ein gutes Spiel gezeigt und sind jetzt seit 3 Spielen ungeschlagen.“ Kann man sagen viel Kampf, viel Krampf auf beiden Seiten? „Beiden Mannschaften hat man angesehen, dass sie das Spiel gewinnen wollten.“ Die Hinrunde ist nun zu Ende gespielt. Ihr habt 22 Punkte auf der Habenseite, nur ein Zähler weniger als letztes Jahr. Wie fällt dein persönliches Fazit aus? „Wir haben unnötig Spiele verloren. Am Ende waren die Niederlagen aber immer gerecht, da wir da gewisse Tugenden haben vermissen lassen. Man sieht aber, was alles möglich ist, wenn man als Team gemeinsam auf dem Platz arbeitet! Die Leistungen der letzten Wochen stimmen mich da aber sehr zuversichtlich!“
FSV Wacker 90 Nordhausen II: Lucas Treiber (TW), Fabian Stix (67. Hagen Pietsch), Marcus Vopel (C), Paul Kirchner, Florian Schröter, Jonas Ernst, Felix Schwerdt, Kenan Smajlovic, Dino Medjedovic, Simran Dhaliwal, Leonard Meitzner.
FC Grimma: Nico Becker (TW), Tim Mattheus (66. Felix Käseberg), Max Gregor Ziehm (70. Niklas Koch), Michel Schwarz, Stefan Tröger, Robin Brand, Christoph Jackisch, Max Salomon (82. Rico Engler), Oliver Kurchbach (C), Kevin Wiegner, Lucas Bartsch.
Tore: 0:1 Christoph Jackisch (53.), 1:1 Felix Schwerdt (58.).
Zuschauer: 94
Trainerstimme:
Philipp Seeland (FSV Wacker 90 Nordhausen II): „Am Ende vielleicht ein gerechtes Ergebnis, mit dem wir nicht ganz zufrieden sein können! Wir haben viel investiert, haben Gas gegeben, doch das Spiel lief nicht so zu unseren Gunsten, wie wir uns das vorgestellt hatten. In der ersten Halbzeit hat es der Gegner wirklich gut und uns dadurch das Leben etwas schwieriger gemacht. Nach der Pause wollten wir mehr investieren, um in Führung zu gehen, bekommen aber bedingt durch strittige Schiedsrichterentscheidungen das Gegentor. Aber auch da haben wir eine Reaktion gezeigt. Nach dem unstrittigen Elfmeter, den Florian Schröter per toller Aktion herausgeholt und Felix Schwerdt souverän verwandelte, hatten wir noch viele gute Situationen, die wir dann einfach nicht zu Ende gespielt haben. Dementsprechend muss man sich dann auch mal mit einem Unentschieden begnügen.“