Interview Renè Rydlewicz
Renè Rydlewicz war beim BFC Dynamo einer der jüngsten DDR-Oberligaspieler aller Zeiten und spielte in seiner Spielerkarriere für Bayer Leverkusen, Hansa Rostock und 1860 München.Herr Rydlewicz, der BFC ist „Vize-Herbstmeister” der Regionalliga geworden. Seit 2016 coacht er als Fußballlehrer seinen Ursprungsverein und ist dabei sehr erfolgreich.
Herr Rydlewicz, würden Sie sagen, es läuft gut momentan?
Unsere Entwicklung ist jedenfalls gut. Wir verbessern uns stetig und sind auf einem guten Weg.
Wie wichtig ist es Ihnen, diesen 2.Tabellenplatz bis zum Saisonende zu verteidigen?
In erster Linie geht es nicht um die Platzierung, sondern um die angesprochene Verbesserung. Wir bekommen noch zu viele Gegentore, während nach vorne ganz ordentlich funktioniert. Aber im Abwehrverhalten muss sich die ganze Mannschaft noch verbessern.
Die Reform zur Aufstiegsregelung in die 3. Liga ist eher ein Reförmchen geworden. Wie bewerten Sie den Kompromiss?
Ich bin schon zu lange im Geschäft, um als Trainer über mehrere Jahre zu denken. Erstmal ist es für die Stafel natürlich positiv, dass es den Direktaufsteiger 2019 gibt. Für uns als BFC wäre es positiv, dann eine konkurrenzfähige Mannschaft zu haben.
Wer nächstes Jahr Nordost-Meister wird, braucht zwar keine Relegation, muss aber eine Supermannschaft haben. Beschäftigen Sie sich schon mit neuen Spielern und wird der BFC finanziell mithalten können beim Aufrüsten der Teams?
Das werden wir sehen. In der Regionalliga ist das alles nicht so einfach. Bisher ist es uns immer gelungen, uns zu verbessern. Beim BFC sind die Spieler auf einem Präsentierteller, das wissen sie auch. Wir haben ständig Scouts höherklassige spielender Vereine im Stadion. Wir sind eine sehr gute Adresse für aufstrebende Talente. Wir bieten hier beste Voraussetzungen für den möglichen Karrieresprung der Jungs.
Gegen Luckenwalde haben Sie sich am letzten Spieltag schon ordentlich eingeschossen (5:0). War der BFC so stark oder ist Luckenwalde nicht konkurrenzfähig in der Liga?
Ach, das ist für mich abgehakt. Wir haben wenig zugelassen und unsere Tore gemacht. Das Selbstvertrauen und die Fitness der Truppe sind da und wir freuen uns auf Nordhausen. Das Spiel wird ein schönes Highlight zum Jahresabschluss.
Am Sonntag geht es gegen einen Ihrer Vorgänger als BFC-Trainer, noch dazu einen sehr erfolgreichen. Spielt das für Sie eine Rolle bei der Vorbereitung?
Damit beschäftige ich mich nicht. Ich konzentriere mich voll auf das Spiel.
Wacker hat seine Qualitäten bisher deutlich in der Abwehr gezeigt und schon einige 0:0 produziert, wie auch im Hinspiel in Berlin. Wären Sie mit dem Resultat heute grundsätzlich zufrieden?
Nein, wir wollen unsere Spiele alle gewinnen. Und hier ist es gegen einen der teuersten Kader der Liga eine gute Gelegenheit für meine jungen Spieler sich zu messen und zu erfahren, ob Geld wirklich die ausschlaggebende Rolle im Fußball spielt.