Wir wollen in den Profifußball zurück
Wir wollen in den Profifußball zurück
Der Cottbusser Trainer Claus Dieter Wollitz wurde als Spieler nach dem legendären Brasilianer „Pele“ genannt und spielte für die halbe Bundesliga. Bei Energie Cottbus ist er zum zweiten Male nach 2010 Cheftrainer und will die ambitionierte Mannschaft zurück in die 3. Liga führen.
Im Interview zum letzten Spiel hier sagten Sie, der Staffelsieg könne von ihrem Team noch nicht erwartet werden. Wie sieht das heute aus?
Wir sprechen auch weiterhin nicht von „erwarten“ oder „müssen“. Ja, wir wollen den Staffelsieg. Das ist auch unser Anspruch. Dahingehend sind wir auf einem guten Weg, bleiben aber stets demütig und sind uns immer bewusst darüber, dass wir uns jeglichen Erfolg hart erarbeiten müssen. Das haben wir bisher auch getan.
Was müsste passieren, dass Energie die Führung noch aus der Hand gibt?
Damit befassen wir uns nicht. Wir wollen am Ende der Saison Erster sein, dafür tun wir alles.
Sie ziehen mit ihrer Elf souverän Ihre Kreise in der Liga, haben einen komfortablen Vorsprung auf die Konkurrenz. Wie schwer ist es, die Motivation ihrer Jungs hoch zu halten?
Wir haben als Mannschaft und im gesamten Verein zwei Ziele formuliert. Wir wollen mit Energie Cottbus zurück in den Profifußball und den Titel im Landespokal verteidigen, damit wir erneut im DFB-Pokal spielen dürfen. Diese Zielstellung ist die größte Motivation, doch müssen und werden wir immer hellwach sein. Aus der „Verfolgerrolle“ des vergangenen Spieljahres haben wir gelernt, dass keiner aufgeben wird. Das haben wir schließlich auch nicht getan.
Die Liga ist voller ehemaliger Energie-Talente in allen Vereinen. Warum schaffen nur so wenige den Durchbruch in die Energie-Profimannschaft?
Dieser Aussage widerspreche ich. Man wird nicht mit 20 Nachwuchsspielern in der Regionalliga Nordost Erster werden, so realistisch sollte jeder sein. Dennoch haben wir acht Spieler im Kader, die aus unserem Nachwuchsleistungszentrum stammen. Zudem machen wir Fördertraining, integrieren Nachwuchsspieler im Profitraining und beobachten den Nachwuchs ständig. Das ist denke ich sehr beachtlich. In dieser Liga sind auch viele Spieler, die es zu früheren Zeiten in Cottbus nicht in die Mannschaft geschafft haben, als der Verein in der 2. Bundesliga oder der 3. Liga gespielt hat. Das ist ein Unterschied.
Was unterscheidet den FC Energie 2017 vom FC Energie 2015?
Sehr vieles. Ich werde mich zum damalige Drittliga-Team sicher nicht äußern, da ich für die Zusammenstellung der Mannschaft nicht verantwortlich war.
Sie sind für Ihre offenen und schonungslosen Analysen bekannt und informieren sich gründlich über Ihre Gegner. Warum läuft es bei Wacker 90 spielerisch nicht so gut wie bei Energie?
Wer sagt, dass es spielerisch nicht so gut läuft? Die Punkteausbeute ist geringer, das sagt die Tabelle. Mit sechs Gegentoren ist Wacker in der Defensive ähnlich konstant wie wir, wirkt sehr kompakt und hat viel individuelle Qualität.
Was erwarten Sie vom Spiel am Samstag? Was macht Sie optimistisch, die weiße Weste hier zu behalten?
Wir gehen in jedes Spiel mit dem Ziel unser Spiel zu machen, den Gegner zu lenken und erfolgreich zu sein. So auch am Samstag. Was am Ende dabei rauskommt werden wir sehen. Wacker hat eine sehr gute Mannschaft, davor haben wir Respekt aber keine Angst
Sehen wir Sie in der nächsten Saison wieder hier in Nordhausen?
Im Ligabetrieb haben wir das nicht vor.