Die U19 des FSV Wacker 90 Nordhausen holte sich am Sonntagmittag durch ein hart erkämpftes 2:2-Unentschieden dank des 4:3-Auswärtserfolges letzte Woche im Hinspiel in Jena die Thüringen-Meisterschaft und damit nach dem Sieg im Pokalfinale das begehrte Double.
In einem Duell zweier gleichwertiger Mannschaften waren die Ausgangsbedingungen aufgrund des Nordhäuser Auswärtserfolges von Beginn an klar. Die Gäste vom SV Schott Jena mussten das Spiel machen und Nordhausen konnte auf Konter lauern. Erwartungsgemäß übernahm Jena die Ballkontrolle, konnte anfänglich aber keinen Druck auf das Tor der Gastgeber ausüben. In der 10.Minute dann aber doch fast die Gästeführung nach einem Lattenknaller. Auf der anderen Seite hatte der Gastgeber durch Amer Halilic und Leonard Meitzner die ersten Chancen. Nach einer Flanke von Gino Dörnte konnte der Gast in der 15.Minute nur unzureichend klären und Charly-Michee Mulele köpfte zur 1:0-Führung ein. Davon unbeeindruckt berannten die Gäste weiter das Nordhäuser Tor und erspielten sich weitere gute Abschlussmöglichkeiten. Doch erneut wurden die Jenaer eiskalt erwischt. Nach Ballgewinn im Mittelfeld schickte Lennart Liese mit einem mustergültigen Steilpass auf halbrechts Torjäger Amer Halilic und dieser vollendete eiskalt zum 2:0. Die Meisterschaft schien entschieden. Jena hätte nun aufgrund der Europapokal-Regelung schon 4 Tore schießen müssen. Doch bereits 3 Minuten später bestrafte der Gast eine Unstimmigkeit in der Nordhäuser Abwehr mit dem Anschlusstreffer. Mit diesem Ergebnis ging es in die Halbzeit.
Aufopferungsvoll kämpfend erhöhte der SV Schott Jena in der 2.Halbzeit nochmal das Tempo und versuchte alles, um das Ergebnis noch zu seinem Gunsten zu drehen. Wacker kam nur noch selten in die gegnerische Hälfte und sah sich ständig hohe Flugbällen in den eigenen Strafraum ausgesetzt. Ein solcher Steilpass wurde von der Nordhäuser Verteidigung falsch eingeschätzt und Sebastian Heß glich in der 60.Minute zum 2:2 aus. Das Spiel stand nun auf Messers Schneide, Nordhausen hätte durch Mulele und Mackrodt wieder in Führung gehen können, gleichzeitig waren aber auch die Jenenser dem Führungstreffer mehrfach nahe. Mit Glück und Geschick gelang den Wacker-Jungs gegen einen bärenstarken Gegner aus Jena das Ergebnis über die Spielzeit zu bringen. Damit war das Double geschafft.
Angesichts der Ausgangslage im Sommer 2016, als nach dem verpassten Regionalligaaufstieg eine kaum konkurrenzfähige Mannschaft die Saison begann, ist dieses historische Double nicht hoch genug einzuschätzen. Über weite Phasen der Saison spielten mit Lars Gurniak, Fabian Stix, Moritz Penzler und Leonard Meitzner etatmäßige B-Juniorenspieler im Stamm der Mannschaft. Ausschlaggebend für diesen Triumph ist ein professionelles Umfeld, in dem die U19 eine gemeinsame Trainingsgruppe mit der U23 bildet und aufgrund der Trainingsintensität und der Führung durch die erfahrenen Spieler wie Marcus Vopel, Torsten Klaus, Felix Schwerdt, Jonas Ernst und lange Zeit auch Benjamin Kauffmann eine beispiellose Entwicklung genommen hat. Einen großen Anteil am Erfolg haben insbesondere auch U23-Trainer Philipp Seeland, der weitestgehend für die Trainingsgestaltung verantwortlich ist, sein Co-Trainer Rene Taute, der die Jungs in eine hervorragende körperliche Verfassung brachte, “Doc” Detlef Hoinkis, der auch den U19-Spielern eine professionelle medizinische Betreuung zukommen ließ und Zeugwart Stefan Kiel, der sich um die vielen kleinen Dinge drumherum kümmerte. Gemeinsam mit den Trainern Jens Penzler und Ingo Görke war hier ein eingeschworenes Team am Werk, welches diesen Erfolg ermöglichte und nun noch auf die Erringung der Thüringen-Meisterschaft der Männer und die Aufstiegsspiele der U19 zur Regionalliga hinarbeitet.