Eine glänzende Ausgangsposition verschaffte sich die U 19 von Wacker 90 Nordhausen durch einen 4:3-Auswärtserfolg im 1.Endspiel um die Thüringen-Meisterschaft gegen den SV Schott Jena.
Bereits im September des vergangenen Jahres standen sich beide Mannschaften in der 2.Runde des Thüringen-Pokals gegenüber und schon damals gab es ein hochklassiges, torreiches Spiel. Die Wacker-Mannschaft konnte im Herbst einen 0:3-Pausenrückstand noch drehen und am Ende nach einem 4:4 im Elfmeterschießen triumphieren. Gekrönt wurde die Pokalrunde im Mai mit dem Pokalsieg. Nun standen sich beide Mannschaften erneut bei strömenden Regen auf dem herrlich bespielbarem Rasenplatz 3 im Ernst-Abbe-Stadion um die Thüringen-Meisterschaft gegenüber. Und es sollte wiederum ein temporeiches und nervenaufreibendes Match werden. Nach einer kurzen Abtastphase hatte Amer Halilic in der 10.Minute den Führungstreffer auf dem Fuß. Nach einem Eckball konnte er aber völlig freistehend aus 5m Entfernung den Ball nicht im Tor unterbringen. Davon unbeeindruckt übernahm der Gastgeber die Spielkontrolle, ohne allerdings zunächst Torgefahr auszustrahlen. Doch in der 28.Minute wurde die Nordhäuser Innenverteidigung überflankt und Torjäger Sebastian Heß verwandelte zur 1:0-Führung für Schott Jena. Allerdings nur 4 Minuten später übersprintete Gino Dörnte auf der linken Außenbahn zwei Jenaer Spieler und seine scharfe Eingabe lenkte Moritz Penzler zum postwendenden Ausgleich in die Maschen. Und nur 3 Minuten später der Doppelschlag. Amer Halilic köpfte einen Eckball von Lennart Liese am kurzen Pfosten zur 2:1-Führung ein. Mit diesem Ergebnis ging es in die Halbzeit und nach Wiederanpfiff hatten zunächst die Gäste Möglichkeiten, den Vorsprung auszubauen. Stattdessen jedoch der Ausgleich, als bei einem Abwehrversuch im eigenen Strafraum der Ball versprang und Jena das Geschenk dankend annahm. Beide Mannschaften spielten in der Folgezeit auf Sieg und erarbeiteten sich zahlreiche gute Einschussmöglichkeiten, die jedoch allesamt vergeben wurden. In der 76.Minute dann doch die erstmalige Führung des Gastgebers. Nach einer bereits abgewerteten Ecke wurde die herauslaufende Nordhäuser Abwehr überflankt und Laurens Weyd köpfte zum 3:2 ein. Die Antwort der Gäste erfolgte jedoch wieder sofort. Linksverteidiger Leon Mackrodt startete ein Solo, sein Schuss von der Strafraumgrenze wurde abgefälscht und senkte sich hinter dem Jenaer Torhüter ins Netz. In den letzten 10 Spielminuten kämpften beide Teams mit offenem Visier. 3 Minuten vor Schluss hätte Sebastian Heß eigentlich für die Jenenser zum 4:3 treffen müssen, doch seinen Schuss aus 3 Meter Entfernung konnte Keeper Lars Gurniak sensationell parieren. Als schon alles auf ein Unentschieden hinauslief, startete der Gastgeber einen letzten Angriffsversuch. Beim Spielaufbau über den weit vor dem eigenen Strafraum postierten Torhüter wurde dieser von Moritz Penzler scharf angelaufen, er konnte dessen Passversuch blocken und ungehindert ins gegnerische Tor zum 4:3-Endstand dribbeln.
Großer Jubel bei den Nordhäusern nach dem Abpfiff. Damit ist auch aufgrund der Europapokal-Regelung eine gute Ausgangssituation für das Rückspiel am 11.06., 11.00 Uhr auf dem Kunstrasenplatz des Albert-Kuntz-Sportpark geschaffen worden. Allerdings können sich die Penzler/Görke-Schützlinge sicher sein, dass eine starke Jenaer Mannschaft alles daran setzen wird, um das Ergebnis noch zu drehen und es von Nordhäuser Seite nochmals einer Top-Leistung bedarf, um nach dem Pokalsieg mit der Thüringen-Meisterschaft das historische Double zu schaffen.
Jens Penzler