Die U 19 des FSV Wacker 90 Nordhausen krönte am Montag mit einem 6:2-Finalsieg über den FSV Wacker 03 Gotha eine denkwürdige Pokalsaison mit dem Titel. Damit fand eine Serie von durchweg auswärts geschlagenen Pokalschlachten seinen Höhepunkt und Wackers A-Junioren errangen damit erstmals in diesem Jahrtausend einen Thüringen-Pokalsieg für den Verein.
Nach dem 4:1-Sieg in Worbis noch unter Trainer Philipp Seeland durch u.a. 3 Halilic-Treffer, debütierten im September Jens Penzler und Ingo Görke als neue Trainer beim Auswärtsspiel gegen Schott Jena. Dieses Spiel sollte für die Mannschaft eine Art Erweckungserlebnis bieten. Nach 0:3-Halbzeitrückstand drehte die Mannschaft, die damals noch mit 5 B-Juniorenspielern antrat, das Spiel und erzwang die Verlängerung. Dort konnte ein erneuter Rückstand egalisiert werden und im Elfmeterschießen hielt Keeper Dorian Röhl den letzten Schuss der Jenenser. Mit Meuselwitz wartete im Viertelfinale erneut ein starker Konkkurent aus der anderen Verbandsliga-Staffel, der nach einer kämpferisch und taktisch hervorragenden Leistung und mit einem zweimal treffenden Lennart Liese knapp 3:2 bezwungen wurde. Personell im Frühjahr nun durch die Neuzugänge Fabian Reiß, Gino Dörnte und Charly-Michee Mulele und den genesenen Niklas Ernst besser aufgestellt, wurde im Halbfinale der SC 03 Weimar durch einen Kopfballtreffer von Moritz Penzler in der 120.Minute mit 2:1 nach Verlängerung bezwungen.
Im Finale in Blankenhain wartete mit Wacker Gotha der unmittelbare Meisterschaftsverfolger. Vor den Augen des Wacker-Präsidiums und der Männertrainer Volkan Uluc, Martin Hauswald und Philipp Seeland startete die Elf furios. Bereits in der 8.Minute verwertete Lennart Liese einen Pass von Mulele zum frühen 1:0. Der Gegner aus Gotha war sichtlich geschockt und konnte nur durch Standards Gefahr hervorrufen. Die schnellen Gothaer Angreifer Tim Bernecker und Jannes Fittje wurden von der aufmerksamen Viererkette mit Leon Arnold, Paul Gebhardt, Clemens Meinert und Ludwig Meyer komplett ausgeschaltet. Wacker Nordhausen kontrollierte das Spiel, verengte in der Defensive klug die Räume und erzeugte durch schnelles Umschaltspiel und ständige Spielverlagerungen immer wieder Gefahr vor dem gegnerischen Tor. In der 30.Minute half dann auch noch das Glück. Eine Abwehraktion eines Gothaer Verteidigers bewertete der Schiedsrichter als Rückpass zum eigenen Torhüter. Da dieser den Ball mit der Hand aufgenommen hatte, gab es indirekten Freistoß aus ca. 7 Meter Entfernung, den Amer Halilic unhaltbar in den rechten Winkel versenkte. Nur 9 Minuten später erhöhte erneut Halilic mit einem sehenswerten Schuss von der Strafraumgrenze in die rechte Ecke zum 3:0 und nachdem sich Gino Dörnte auf der rechten Seite bis in den Strafraum durchgetankt hatte, verwertete Niklas Ernst dessen Hereingabe zum vorentscheidenden 4:0-Halbzeitergebnis.
In der 2.Halbzeit war dann lange Zeit die Luft raus. Einige Gothaer Spieler übertrieben nun teilweise die Gangart und nach einem Foulspiel mit gestreckten Beinen wurde der Gegner dezimiert. Selbst ein zweifelhafter Elfmeter für Gotha wurde von Torwart Lars Gurniak pariert. Stattdessen erhöhte Nordhausen in der 78.Minute nach einem Grundliniendurchbruch von Gino Dörnte, als ein Gothaer Verteidiger dessen Hereingabe vor dem einschussbereiten Moritz Penzler ins eigene Tor beförderte. Bedingt durch mehrere Wechsel und zunehmende taktische Unordnung gelangen den tapfer kämpfenden Gothaern noch 2 Treffer, ehe erneut Lennart Liese mit dem 6:2 für den Endstand sorgte.
Nach Abpfiff dann großer Jubel und mit den vom Verein zur Verfügung gestellten Pokalsieger-T-Shirts und Sektflaschen begann danach die große Sieger-Party, die insbesondere auf der Heimfahrt die Stimmung im Bus zum Kochen brachte.
Jens Penzler