“Die Mischung stimmt”
Zu Besuch beim alten Chef
Der in Bad Salzungen geborene Jenaer Trainer Mark Zimmermann wurde als Jugendlicher beim FCC ausgebildet und kehrte am Ende seiner Karriere nach einer Laufbahn in Unterhaching, Stuttgart, Aachen und Leipzig als 30-jähriger zurück zu seinen Wurzeln, wo er als Spieler noch einmal 2. Bundesliga spielte, als Co-, Interims- und Jugendtrainer arbeitete, bis er im letzten Sommer die Verantwortung für das Profiteam übertragen bekam. 2008 war er unter René van Eck Co-Trainer der Blau-Gelb-Weissen.
Glückwunsch zu dieser ersten Spielzeit als Cheftrainer in Jena. Hatten Sie vor der Saison eine solche Dominanz Ihrer Mannschaft erwartet?
Nein. Wir wussten schon, was die Mannschaft für ein Potenzial hat und haben uns gewünscht, dass wir eine gute Rolle spielen. Wichtig war vor allem, dass wir zu der eingespielten Truppe die richtigen Verstärkungen geholt haben, die gut zu uns passen.
Worauf führen Sie den Erfolg zurück?
Ausschlaggebend ist die gute Struktur des Teams. Die Mischung von erfahrenen Spielern, die wissen, wie es geht und teilweise schon höherklassig gespielt haben mit den jungen, die ein großes Entwicklungspotenzial besitzen und sich weiter verbessern wollen funktioniert im Zusammenspiel sehr gut.
Wie weit sind die Planungen für die 3. Liga beim FCC schon vorangeschritten?
Wir fahren eine zweigleisige Strategie. Natürlich plant der Club mit den Spielern, die wir haben. Viele Verträge laufen im Sommer aus. Und wenn wir aufsteigen, schauen wir uns noch mal genau auf dem Markt um. Aber wenn nicht, wird es auch weitergehen.
Mit dem Sieger der Regionalliga West (derzeit wäre das Viktoria Köln) haben Sie einen Hammergegner in der Relegation gegen den es auch schlecht ausgehen könnte. Wie wichtig ist für den Verein der Aufstieg?
Es ist nur ehrlich zu sagen, dass wir hoch wollen. Die Sehnsucht nach dem Aufstieg im Verein ist groß. Aber das wollen viele Vereine. Erst mal müssen wir uns in der Liga durchsetzen und in der Relegation wird es dann drei Vereine Treffen, die auch eine tolle Saison gespielt haben, aber nicht aufsteigen können. Momentan beschäftige ich mich noch nicht mit potenziellen Gegnern.
Heute spielen Sie gegen Ihren ehemaligen Chef. Telefonieren Sie manchmal mit René van Eck?
Ab und zu telefonieren wir und schreiben uns auch manchmal. Ich habe mich sehr gefreut, dass er in der Liga zurück ist.
Hat er Ihnen seine Aufstellung schon verraten?
Nee, hat er nicht. Es ist derzeit sehr schwer, sich ein Bild über seine Aufstellung zu machen, weil er sehr viel variiert. Von den Spielern, die ich in Luckenwalder gesehen habe, spielten in Bautzen schon wieder viele nicht mit. Wacker hat eben einen sehr großen Kader.
Die Wackermannschaft ringt momentan um ihre Form, Ihre Jungs strotzen vor Selbstvertrauen. Da sollte es doch heute eine klare Angelegenheit für Jena werden, oder?
Das ist genau das, was keine Rolle spielt. Tabellenplätze zählen nicht vor so einem Spiel. Ich verlange von meinen Spielern immer wieder, dass sie unseren Tabellenplatz auch auf dem Platz ausstrahlen müssen. Das Selbstvertrauen ist aber nicht automatisch gegeben und gerade in Auswärtsspielen haben wir damit auch Probleme. Von der Riesenkulisse in Cottbus bspw. waren einige meiner Spieler schon sehr beeindruckt.Am 25. Mai findet das Thüringer Pokalfinale ohne Beteiligung des FCC statt. Wem drücken Sie in einem möglichen Finale Wacker – RW Erfurt die Daumen?
Ich gehe davon aus, dass Erfurt ins Finale kommt. Dort drücke ich jedenfalls Wacker die Daumen. Schon wegen René und den Spielern, die früher bei uns aktiv waren.