Am Sonntag gilt’s - Kommt alle in den AKS

Vorschau Pokal-Halbfinale

Seit 1999 wartet der FSV Wacker 90 Nordhausen auf den Einzug in ein Thüringer Pokalfinale. Dreimal scheiterten die Nordhäuser in den letzten Jahren hintereinander am Konkurrenten Jena. Wenigstens dieser Wunsch von Präsident Nico Kleofas hat sich erfüllt, nicht auch ein viertes Mal gegen die Jenenser auszuscheiden. Zum Endspieltermin im Mai (Himmelfahrtsdonnerstag, 25.5.) ist es annähernd genau 20 Jahre her, dass die Ludwig, Kiel, Görke und Co. den Pott zum letzten Mal in die Rolandstadt holten.

 

Die Zeit ist also reif für einen neuen erfolgreichen Anlauf. Zwei Siege und maximal 240 Spielminuten trennen den 2017er Kader des FSV von einem neuerlichen, großartigen Triumph. Doch den Erfolg streben noch drei andere Thüringer Vereine an, von denen wir einen, den ZFC Meuselwitz, am Sonntag um 14 Uhr (Sommerzeit!) im Albert-Kuntz-Sportpark zum Halbfinalspiel begrüßen. Die Männer von Trainer Heiko Weber spielen eine passable Spielzeit und rangieren im gesicherten Mittelfeld der Tabelle. Unsere Wackeren waren in beiden Punktspielen nicht in der Lage, das Abwehrbollwerk der Ostthüringer entscheidend zu knacken und erzielten lediglich einen Strafstoßtreffer im Hinspiel am 18. September. Routinier Nils Pfingsten-Reddig glich damals die frühe Führung der Gäste aus. Dieser Nils Pfingsten-Reddig war es auch, der unter der Woche das goldene Tor in Neugersdorf köpfte und damit das Selbstbewusstsein der van Eck-Truppe weiter gestärkt hat.

Doch Co-Trainer Hauswald warnt vor dem Pokalgegner: „Wir müssen hinten höllisch aufpassen, die haben richtig gute Leute vorne, die immer für ein Tor gut sind.“ Wacker Achillesferse war lange die Abwehr, doch in den letzten beiden Partien musste die neue Nummer 1 Kevin Rauhut nicht mehr hinter sich greifen. Im Angriff fehlen dem Trainer seit Wochen die Leute, so dass am Mittwoch der erst 18-jährige Amer Halilic sei Debüt im Wackereres geben durfte. Wer am Wochenende mit dem Arbeitsauftrag „Tore schießen“ aufläuft, wird René van Eck erst mit dem Aufstellungsbogen verraten. Denn es kann nur eine Richtung für Wacker geben – nach vorn. „Wir müssen Druck aufbauen, sie beschäftigen, Chancen herausspielen und vor allem Tore erzielen“, sagt Hauswald, der selbst einst in Meuselwitz spielte und die Mentalität der Jungs dort kennt: „Die laufen, kämpfen, kratzen bis zur letzten Minute und werfen alle Grundtugenden des Fußballs in die Waagschale.“

Mit Dadashov und dem genesenen Wiezek im Sturm hat der ZFC ein brandgefährliches Duo vorn, die Abwehr um le Beau ist ein Bollwerk und Torhüter Steven Braunsdorf weiß im Ernstfall, wie man in Nordhausen Elfmeter pariert (hat er vor über drei Jahren im Lok-Tor bewiesen). A pro pos Elfmeter: Rufat Dadashov hat sich unter der Woche in Neustrelitz schon mal eingeschossen und gleich zwei Elfer versenkt. Aber auch hier weiß Martin Hauswald den Wacker-Anhang zu beruhigen: „Wir haben mit Kevin Rauhut einen richtig guten Torhüter, dem ich zutraue, den einen oder anderen Schuss zu halten. Und genügend gute Elfmeterschützen. Da braucht sich keiner zu sorgen.“

Die Mannschaft fiebert dem Spiel des Jahres entgegen, ist hoch konzentriert und hofft auf leidenschaftliche Unterstützung eines hoffentlich zahlreichen Publikums. Denn eine Himmelfahrt nach Erfurt, das wäre doch was!

Der Verein weist noch einmal darauf hin, dass zum Pokalhalbfinale sowohl die Jahreskarten 2016/17 wie auch die VIP-Karten keine Gültigkeit haben. Die Tageskassen am Stadion sind ab 12.45 Uhr geöffnet und Achtung: Am Sonntag werden die Uhren eine Stunde vorgestellt – wir haben Sommerzeit.

Olaf Schulze