Sportdirektor Maurizio Gaudino vor dem ersten Heimauftritt im Interview

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04.08.2016

Sportdirektor Maurizio Gaudino vor dem ersten Heimauftritt im Interview


Nach einem Monat im Amt, wie haben Sie sich eingelebt? Und wie gefällt dem Bayern Gaudino im Südharz?

Ich fühle mich sehr wohl hier und bin wunderbar aufgenommen worden. Es wird alles getan, um mir Nordhausen von seinen besten Seiten zu zeigen. Und im Verein macht es absolut Spaß mit so hoch motivierten Leuten zu arbeiten. Vom Präsident bis zum Mannschaftsleiter wollen alle den Erfolg und ordnen dem alles unter. Sehr schön hier.

Wie sieht ihr gewöhnlicher Arbeitstag für Wacker aus?

Momentan telefoniere ich sehr viel, habe den gleichen Ablauf wie die Mannschaft und bin bei allen Trainingseinheiten dabei. Ich rede viel mit Spielern, Betreuern und Offiziellen, um zu erfahren, wie alle denken und fühlen, damit eventuell auftretende Probleme schnell gelöst werden können.

Mit wem telefonieren Sie öfter: mit Ihrer Frau oder mit Joe Albersinger?

Also derzeit telefoniere ich eindeutig mehr mit dem Präsidenten, mit Joe (Albersinger), mit Spielern oder mit unserem Chefscout. Meine Frau steckt da etwas zurück, aber das ist so abgesprochen zwischen uns. Wir telefonieren abends mal und schreiben dafür mehr.

Das erste Pflichtspiel als Sportdirektor in Nordhausen ist Geschichte, welche Eindrücke haben Sie aus Babelsberg mitgenommen?

Es war ein sehr interessantes Spiel auf hohem Niveau. In den ersten 25 Minuten waren wir sehr gut, danach war es ein offener Schlagabtausch. Das Spiel hat schon sehr viel Hoffnung auf noch mehr gute Auftritte geweckt.

Tino Berbig und Toni Sailer wurden in die Elf des Spieltages gewählt. Haben Sie die beiden auch so stark gesehen?

Na klar waren die richtig gut, aber ich möchte gar keinen einzelnen herausheben, wir haben in Babelsberg eine kompakte Mannschaftsleistung abgeliefert. Und wir haben die Null gehalten. Das freut den Trainer sehr und mich auch. Es zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Jetzt naht die Heimpremiere am Freitag unter Flutlicht. Mit welcher Erwartungshaltung gehen Sie ins Stadion?

Das ist ein sehr schönes Gefühl, Abendspiele sind immer etwas ganz Besonderes, haben ihre ganz eigene Atmosphäre. Ich hoffe, dass uns viele Zuschauer unterstützen werden und wir nicht nur in den ersten 25 Minuten überzeugen können. Möglichst keine Zitterpartie und weitere drei Punkte einfahren, damit wir einen weiteren Schritt gehen können.

Sie haben als Spieler vor Zigtausenden Fans gespielt. Wie wichtig ist die Unterstützung des Teams von den Rängen?

Die ist eminent wichtig. Schon wenn sich die Spieler vor der Partie mit dem Platz vertraut machen und mal am Rasen schnuppern. Wenn sie dann sehen, dass sich die Ränge langsam füllen, dann erzeugt das ein ganz besonderes Glücksgefühl und man freut sich auf das Match.

Und als Spieler der Gästemannschaft? Hat man da auch schon mal Schiss vor so einem Spiel mit großer Kulisse?

Sagen wir mal: Respekt. Wenn ein Verein als heimstark bekannt ist und man als Spieler in so ein Stadion kommt, ist das schon beeindruckend. In unserem Stadion hier ist die Atmosphäre besonders intensiv, weil die Zuschauer so dicht am Platz stehen und die Spieler praktisch jedes Wort von draußen hören können. Wir sind jedenfalls alle für den Freitagabend hoch motiviert und können es kaum noch erwarten.

Wie weit ist die Mannschaft schon aus ihrer Sicht und was gilt es noch zu tun, damit Wacker dauerhaft oben mitspielen kann?

Es liegt noch viel Arbeit vor uns. In Babelsberg haben die Jungs die Vorgaben des Trainers gut eingehalten und anfänglich sehr gut gespielt. Aber dann haben sich auch Leichtsinnsfehler eingeschlichen. Wir dürfen uns zukünftig nicht verunsichern lassen und müssen die Konzentration immer hochhalten. Jetzt gilt es Stück für Stück zu perfektionieren, was wir uns mit der Mannschaft vorgenommen haben.

Wacker hat einen sehr großen Kader und es können nur 18 Spieler auf dem Spielbogen erscheinen? Wie halten Sie die anderen bei Laune?

Wir haben eine ganze Reihe junger Spieler, die hier weiter ausgebildet werden sollen. Die werden alle ihre Spielpraxis erhalten und verstärkt in der U23 eingesetzt. Im Training herrscht ein gesunder Konkurrenzkampf um die Plätze im Aufgebot.

Werden Sie am Samstag bei der Präsentation des Teams auf dem Altstadtfest (19 Uhr, Bühne am Humboldt-Sportplatz) mit von der Partie sein?

Ja, klar. Das ist ein offizieller Termin der Mannschaft und da bin ich selbstverständlich mit dabei.

Sind Sie schon einmal mit „Nordhisser Platt“ konfrontiert worden und wer wird am Samstag im Zweifelsfalle ihr Dolmetscher sein, wenn die Altstadtoriginale Sie etwas fragen?

Keine Ahnung, ich habe das noch nicht gehört. Ich weiß auch nicht, wer das bei uns spricht oder versteht. Da lasse ich mich einfach überraschen.