Lars Stolberg rückt in den Trainerstab der Ersten auf

Erste: Der “Neue” im Team

“Für mich stellte das Angebot schon eine große Herausforderung dar”

Kein Unbekannter im Verein: Lars Stolberg

Unser Team Verbandsliga befindet sich in der Wintervorbereitung. Er ist der “Neue” im umformierten Trainerteam mit Ingo Görke und René Taute. Dabei ist Lars Stolberg bei unserem Fußballsportverein längst kein Unbekannter mehr. Der 35-jährige Lehrer für Geschichte und Sport an einer Regelschule in Nordhausen trainierte bereits zwei Jahre lang unsere U17, bevor er dann in dieser Saison die U19 von Enrico Leifheit übernahm. Auch in seiner Freizeit spielt Fußball eine große Rolle. Er selbst läuft regelmäßig mit der Nummer 15 beim Kreisoberligisten SSV 1923 Udersleben auf, wo auch sein jüngerer Bruder Tobias kickt. Nun, frisch in den Trainerstab unserer ersten Männermannschaft berufen, begrüßen wir heute den neuen Mann im Team zum Kurzinterview. Der als gelernter Abwehrspieler sicherlich bereits Ideen entwickelt hat, wie man unserer Defensive stabilere Strukturen verleihen kann.

Hallo Lars, nochmals Glückwunsch zur neuen sportlichen Aufgabe im Verein. Wie war deine erste Reaktion als die Anfrage kam, ins Trainerteam der Ersten zu wechseln?

Ich wusste natürlich erstmal nicht, was ich dazu sagen sollte, und erbat mir Bedenkzeit. Im Anschluss musste ich erstmal mit meinem Bruder und besten Freund Tobias telefonisch darüber reden. Für mich stellte das Angebot schon eine große Herausforderung dar.

Wieviel Bedenkzeit hast du gebraucht, um dann letztendlich zuzusagen?

Vereinbart wurden fünf Tage, um mit meinen Vertrauten in Ruhe darüber reden zu können. Als ich zum Ende des vereinbarten zeitlichen Rahmens zum Hörer griff, wollte ich eigentlich absagen, jedoch hatte ich noch einmal ein gutes Gespräch mit Torsten Klaus, an dessen Ende ich die Zusage gab.

Wie hat dein persönliches Umfeld die Entscheidung aufgenommen, dass du bei unserem Fußballsportverein jetzt noch mehr in der Verantwortung (und Öffentlichkeit) stehen wirst?

Wie sagte ein Freund zu mir: ein Fußballer fragt nicht die Familie, er beschließt zuerst und informiert dann hinterher. Ganz so einfach war es dann natürlich nicht, denn gerade im familiären Umfeld bestand Skepsis. Währenddessen erhielt ich aus meinem engen Freundeskreis und von vielen Weggefährten erheblichen Zuspruch und viele Glückwünsche. Schließlich ging es jetzt alles ziemlich schnell: bis 2019 war ich Spielertrainer in Udersleben. Von dort aus ging es zum FC Rot-Weiss Erfurt ins NLZ. Als ich vor zweieinhalb Jahren zu Wacker kam, hatte ich diesen Sprung nicht im Hinterkopf. Doch ich bin auch selbstbewusst genug, um zu sagen, dass ich bei unserer U17 gute Arbeit geleistet habe, mit dem dritten Platz in der Verbandsliga 2022 und dem zweiten Platz 2023. Nun bin ich auch bereit für einen weiteren Schritt!

“Nun bin ich auch bereit für einen weiteren Schritt”

Die Nummer 15 beim SSV bleibt nun in der Kabine hängen? Oder kickst du dort weiter, wenn es die Zeit erlaubt?

Wenn es die Zeit erlaubt, werde ich so oft wie möglich weiterhin mit dabei sein. Es ist mein Heimatverein. Wir haben viel erreicht für einen so kleinen Ort. Auf Kreisebene haben wir alles gewonnen. Hallenmeister 2012 und 2017, Kreispokalsieger 2019. Drei Meisterschaften und Aufstiege von der 1. Kreisklasse bis in die Kreisoberliga. Ich bin seit 2006 dort – das lässt man dann nicht einfach so sein. Auch wenn sich die Prioritäten verschoben haben, ist es wichtig, dass man niemals vergisst, woher man kommt.

Es gibt Baustellen beim Team Verbandsliga, die Handlungsbedarf erfordern. Wo werdet ihr zuallererst ansetzen?

Zu Beginn steht die Vorbereitung. Natürlich werden wir im spielerischen Bereich unsere Vorstellungen an die Mannschaft weitergeben, aber es wird auch darum gehen die Mannschaft physisch bestmöglich auf die kommenden Aufgaben vorzubereiten.

Deine Aufgaben im neu formierten Trainerteam der Ersten werden schwerpunktmäßig sein?

Wir hatten kurz vor Weihnachten eine ausführliche Zusammenkunft im Trainerteam, in der wir die Vorstellungen ausgelotet haben. Ich möchte jetzt noch nicht ins Detail gehen. Das Zusammenspiel zwischen uns wird mit der Zeit kommen.

Eine Ehrenrunde in der Verbandsliga zu drehen, ist deiner Meinung nach….

… realistisch betrachtet unumgänglich. Im Fußball ist vieles möglich, der Weg ist aber sehr weit. Was aber nichts Schlechtes bedeuten muss. Die Thüringenliga ist eine attraktive Liga, was die Zuschauerresonanz zeigt. Viele Derbys, viele enge Spiele. Wir werden als Verein weiterhin vor allem auf Spieler aus dem eigenen Nachwuchs und der Region setzen. In diesen Ligen, wo wir uns aktuell befinden, ist dies für mich der einzig sinnvolle Weg. Alles andere refinanziert sich nicht. Hier können junge Spieler reifen und mittelfristig können wir unter Umständen als Verein vielleicht auch wieder höhere Ligen angreifen.

Lars, alles Gute für die bevorstehenden Aufgaben und euch als neuem Trainerteam viel Erfolg im Haifischbecken Thüringenliga!