Erste: “Wir haben nichts zu verlieren”

Auf geht’s zum Finaltag der Amateure.

Das ist also das Objekt der Begierde. Der neu gestaltete Thüringenpokal 2022/23. Entworfen von einer Manufaktur aus Berlin, übermorgen hält ihn entweder der FC Carl Zeiss Jena oder unser Fussballsportverein in den Händen. Da wir seit der Pressekonferenz vom 31.05. wissen, dass unser Pokalgegner unsere schöne Internetpräsenz auch verfolgt, auf diesem Wege herzliche Grüße an die Sportfreunde aus Jena und deren Coach Rene Klingbeil!

Das der Pokal seine eigenen Gesetze schreibt und einige Überraschungen parat hält, ist bekannt. So gewann z.B. im letzten Jahr die TSG Neustrelitz gegen den Greifswalder FC den Mecklenburg-Vorpommern-Pokal im Elfmeterschießen mit 7:6. Trainer der Neustrelitzer damals war kein Geringerer als Maximilian Dentz! So viel am Rande. Zurück zur Gegenwart.

Über 5000 Karten konnte der Thüringer Fußball-Verband (TFV) für das Pokalfinale am 03.06. im Ernst-Abbe-Sportfeld bereits verkaufen. Es wird also eine tolle Kulisse herrschen, die weitestgehend der Heimmannschaft die Daumen drücken wird. Der FC Carl Zeiss Jena blieb in der Regionalliga Nordost im heimischen Wohnzimmer ungeschlagen und geht nicht nur deswegen als glasklarer Favorit in das Endspiel um die Thüringer Pokalkrone. Den Thüringenpokal zu gewinnen wäre sicherlich auch in monetärer Hinsicht für den Regionalligisten ein erstrebenswertes Ziel. Winken doch beim Erreichen des DFB-Pokals um die 200000 Euro. Ein Geldregen, der uns nach der Insolvenz natürlich auch sehr gut tun würde. Dazu müsste man natürlich im Ernst-Abbe-Sportfeld ein ganz anderes Gesicht zeigen als zuletzt in der Oberliga und der aktuelle Titelverteidiger müsste einen rabenschwarzen Tag erwischen. Auf der anderen Seite, “wir können an diesem Tag befreit aufspielen” sagt unser Coach denn, “wir haben vom Papier her nichts zu verlieren. Meines Erachtens sind nur wir die Mannschaft oder der Verein, der etwas gewinnen kann” so die Meinung von Maximilian Dentz. Getreu dem Motto “Wir haben keine Chance, also nutzen wir sie” möchte Wacker also den Favoriten auf der Zielgeraden ein Bein stellen.

Um das zu schaffen, brauchen wir am “Finaltag der Amateure” allerdings 11 Mentalitätsmonster aus Nordhausen auf dem Rasen und weitere auf der Ersatzbank. Und den Glauben daran, über sich hinauswachsen zu können. Denn mit der Kulisse und der vorherrschenden Atmosphäre klarzukommen, wird für keinen unserer Jungs einfach sein, die aus der Liga ganz andere Zuschauerzahlen gewöhnt sind. Dazu werden wir auf einen hochmotivierten und sehr gut eingestellten Gegner treffen, der auch einen polarisierenden Trainer hat wie wir. Und der, wie eingangs erwähnt, in seinem Wohnzimmer in der Saison 2022/23 noch keine Niederlage verkraften musste. Jena wird alles daransetzen, damit ihre Weste zuhause auch im Pokalwettbewerb blütenweiß bleibt und die Trophäe in die Vitrine im Ernst-Abbe-Sportfeld wandert.

In unseren Reihen werden die Leitwölfe vorangehen und ihre Führungsqualitäten zeigen müssen. Denn man muss kein Prophet sein um zu wissen, dass es Samstag ein Charaktertest für alle werden wird. Lassen wir uns von der Kulisse im Ernst-Abbe-Sportfeld einschüchtern oder allzu sehr beeindrucken und fallen wir dort in altbekannte Strickmuster zurück, ist der Drops bereits gelutscht. Unsere ehrfahren Haudegen, die Fußball nicht erst seit gestern spielen, müssen unsere jungen Wilden auf dem Platz an die Hand nehmen um dem ganzen Freistaat geschlossen als Mannschaft zu zeigen, dass wir trotz aller Abstiegssorgen ein würdiger Endspielgegner sind. Aber genug vom Pathos, was zählt ist… genau nur auf dem Platz!

“Die Favoritenrolle ist natürlich klar verteilt. Aber trotz alle dem fahren wir jetzt nicht nach Jena um vor einer tollen Kulisse einfach nur ein schönes Spiel zu haben. Natürlich erhoffen wir uns da auch was. Wir wollen das genießen, wir wollen alles reinwerfen und was am Ende bei rauskommt schauen wir dann mal” sagt unser Capitano Marcus Vopel, der in seiner Fußballer-Laufbahn auch schon einiges erlebt hat. Ob er im Falle des Unverhofften wieder den Drahtesel sattelt und damit zum letzten Oberligaspiel der Saison nach Grimma fährt, ist nicht bekannt.

Wie bereits unlenglich bekannt, ist vielen Wackerfans der Verbleib in der 5. Liga wichtiger als dieses Finale im Landespokal. Verständlich! Doch wenn man sich bis dahin gekämpft hat ist es noch ein Sieg, um noch Größeres zu erreichen! Nicht ohne Grund reisen 300 Nordhäuser mit nach Jena. Die hoffen natürlich auf die Sensation! Und wir erwähnen es gerne noch einmal. Kurzentschlossene bekommen für unseren Fanblock A auf der Westtribüne noch Karten an der Tageskasse. Macht den Block voll und gebt alles für unseren Fussballsportverein. In welcher Liga wir ab Sommer auch spielen werden, sollte uns vor diesem Pokalfinale nicht beschäftigen. Wahre Liebe kennt eh keine Liga! Wir haben Samstag die Chance, den Pott nach 2019 wieder in unsere Stadt zu holen. Mehr muss man eigentlich nicht sagen. Deswegen unterstützt unsere Jungs in Jena!

Anreiseinformationen für Wackerfans: https://www.wacker90.de/verein-anreiseinformationen-pokalfinale/

Und noch ein Hinweis aus unserer Fanszene. Die Ultras Nordhausen informieren:

Der Weg beider Mannschaften ins Pokalfinale:

FC Carl Zeiss Jena
2. Hauptrunde: vs. SC Leinefelde 1912 3:1
Achtelfinale: vs. VfB Apolda 7:0
Viertelfinale: vs. SpG FC Thüringen Weida 5:0
Halbfinale: vs. ZFC Meuselwitz 4:3 nE

FSV Wacker 90 Nordhausen
2. Hauptrunde: vs. BSV Eintracht Sondershausen 4:1
Achtelfinale: vs. FC Einheit Rudolstadt 2:0
Viertelfinale: vs. BSG Wismut Gera 5:0
Halbfinale: vs. 1. SC 1911 Heiligenstadt 3:1

AUF GEHTS WACKER! #NURDERFSV