Erste: “Enttäuschende Leistung von der 1. bis zur 90. Minute”
Das war gegen Fahner Höhe kein Abstiegsgipfel, dass war unserseits ein Trauerspiel. Mit dieser Nichtleistung haben wir den Klassenerhalt nicht mehr in der eigenen Hand. Wie hinlänglich bekannt bestreitet Grimma heute den Nacholer gegen Zorbau. Mit einem Auswärtserfolg zieht Grimma nach Punkten gleich, aber aufgrund des besseren Torverhältnisses auch an uns vorbei. Am vorletzten Spieltag sind sie bei Halle 96 zu Gast und zum Saisonfinale haben wir den großen Showdown im Husarensportpark. Zeitgleich agiert der gestrige Truimphator zu Hause gegen Rudolstadt. Seit der gestrigen ernüchternden Leistung unserer Elf sind wir auf Schützenhilfe angewiesen, um die Klasse doch noch halten zu können. Doch ob es der Fußballgott nach Bautzen im letzten Jahr nochmal gut mit uns meinen wird, wäre vermessen anzunehmen.
Zum letzten Heimspiel strömten mehr Besucher in den Albert-Kuntz-Sportpark als bei keinem anderen Heimspiel in der Saison 2022/23. Aufgrund des großen Andrangs wurde die Partie mit einiger Verspätung angepfiffen. Zu lang waren die Schlangen links und rechts der Parkallee vor den Kassenhäuschen. Natürlich hofften alle auf den überlebenswichtigen Dreier. Doch all diese Hoffnungen sollten wie Seifenblasen zerplatzen. “Heute war es eine enttäuschende Leistung von der ersten bis zur neunzigsten Minute. Es ist sehr schade, dass wir uns mit so einem Auftritt um unseren Lohn gebracht haben. Es ist ein klares Ergebnis gegen uns. Wir haben uns sehr schwergetan, wir haben die einfachsten Dinge vermissen lassen. Jetzt müssen wir schauen, wie es in den nächsten Wochen weiter geht. Jetzt müssen wir das in den nächsten drei Tagen abschütteln und uns auf das Finale fokussieren. Und natürlich dann auch schauen, was in der Tabelle passiert. Was können wir gegen Grimma noch erreichen” sagte Maximilian Dentz unmittelbar nach dem Abpfiff einer denkwürdigen Partie.
Apropos Pokal. Jenas Co-Trainer Rene Lange war im Stadion und schaute sich das Kellerduell Höhe Anzeigeturm an. Was er vom Finalgegner zu sehen bekam, wird Carl Zeiss Jena weder in Angst, noch in Schrecken versetzen und in keinster Weise beeindrucken. Dementsprechend leer dürfte sein Notizzettel geblieben sein.
Wackers erste Torannäherung nach gut 10 Minuten durch einen Drehschuss von Felix Schwerdt, Fahner Höhes Schlußmann Reinwald packte aber sicher zu. Wenig später tauchte Wiesner frei vor Treiber auf. Unser Keeper – der beste Nordhäuser der Partie – parierte per Fußabwehr. In der 24. Minute zappelte der Ball dann das erste Mal in unserem Netz. Gegentor 63 und 64 folgten im weiteren Verlauf. Bei uns muss man schon einen Kopfball von Kevin Schlesier oder einen Distanzschuss von Paul Kohl bemühen, um wenigstens einige Torabschlüsse notiert zu haben.
Einzig der Gegner aus Dachwig schien verstanden zu haben, worum es am 33. Spieltag ging. Unsere Mannschaft enttäuschte in diesem so wichtigen Spiel auf ganzer Linie, so dass nach der 0:3-Niederlage auch ordentlicher Redebedarf in der Fankurve herrschte. Präsident Torsten Klaus, Trainer Maximilian Dentz, weitere Offizielle sowie ein Großteil unserer Spieler suchten den Austausch mit den Fans, die verständlicherweise aufgrund der dargebotenen Leistung völlig frustriert und desillusioniert reagierten. Unserem verletzt ausgewechselten Spieler Linus Czosnyka wünschen wir baldige Genesung und TOI TOI TOI!
Wacker blickt vor dem Pokalfinale gegen Jena tief in den Abgrund und wird die verbleibende Zeit dafür nutzen müssen um zu analysieren, wie es zu solch einer auf ganzer Linie enttäuschenden Leistung kommen konnte. In dieser Verfassung wird uns der Regionalligist am 03.06. ohne Mühen auf links drehen und die Pokaltrophäe im eigenen Stadion ohne große Kraftanstrengung in die Höhe recken. Danke an dieser Stelle an die knapp 300 Nordhäuser, die trotz allem mit nach Jena reisen werden, um unsere Jungs zu unterstützen!
Wacker Nordhausen: Lucas Treiber, Paul Kohl, Marcus Vopel (C), Lennart Liese, Robert Knopp (65. Thomas Riemekasten), Dejvi Alsela (65. Marco Ostmann), Felix Schwerdt, Linus Czosnyka (82. Gabriel Ziegler), Kevin Schlesier, Hagen Pietsch (46. Elias Gorges), Nick Poser.
Tore: 0:1 Tobias Kupke (28.), 0:2 Paul Kirchner (64.), 0:3 Maik Baumgarten (81.), 1:3 Elias Gorges (90. + 3).
SR-Team: Benjamin Strebinger, Reinhard Meusel, Richard Lorenz.
Trotz der negativen Eindrücke von gestern und der womöglich entstehenden Konsequenz daraus, trotz all dem Frust und aller Enttäuschung hat die Dentz-Elf noch zwei Finalspiele vor der Brust.