Erste: Auswärtssieg nach Rückstand
Es wurde das erwartet schwere Ringen beim bereits abgestiegenen FC Oberlausitz Neugersdorf. Das sich unsere Mannschaft allerdings so schwertun würde, hätte man so nicht erwartet. Doch am Ende jubelten die Gäste, die nach 0:2-Rückstand die Partie noch in einen 4:2-Auswärtssieg verwandelten. “Wir müssen natürlich die ersten sechzig Minuten ganz klar analysieren. Das war ganz schlechtes Niveau” sagte Maximilian Dentz unmittelbar nach dem Abpfiff. Unser Cheftrainer weiß aber auch, worauf es in dieser Situation ankommt. “Es geht momentan nur darum zu überleben, über dem Strich zu bleiben und nicht schön zu spielen.” Durch den wichtigen Dreier in der Oberlausitz bleibt unser Fussballsportverein mit jetzt 36 Punkten knapp über den Strich. Eine gute Ausgangsposition für die letzten beiden richtungsweisenden Oberligaspiele gegen die direkte Konkurrenz Fahner Höhe (25.05.) und Grimma (10.06.).
Das der FC Oberlausitz Neugersdorf erst Mittwochabend einen Nachholer gegen Krieschow hatte, merkte man den Gastgebern so nicht an. Es kam einem eher so vor, als steckte unserer Mannschaft ein Spiel unter der Woche in den Knochen. Sicherlich hatten die Gäste auch damit zu kämpfen, dass mit Schneider, Will und Salin drei Spieler verletzungsbedingt nicht im Kader waren, Knopp und Alsela ihre Sperren absitzen mussten. Wacker konnte auch in der Oberlausitz wieder auf lautstarke Fanunterstützung bauen. Doch der Nordhäuser Anhang sah nichts Zwingendes von der komplett in weiß spielenden Dentz-Elf. Das ein missglückter Abwehrversuch den ersten Neugersdorfer Treffer einleitete, passte da ins Bild. Eric Merkel wird quasi angeschossen und das Runde fand seinen Weg ins Eckige. Das nennt man dann wohl “Duseltor”. 15 Minuten nach seiner ersten Verwarnung sah Manuel Seibt dann Doppelgelb, Neugersdorf also für den Rest der Partie in Unterzahl.
Nichts Neues auch dem Seitenwechsel. Begünstigt durch einen weiteren individuellen Fehler unserseits erhöhte der FCO auf 2:0. In der Gästekurve wurde es zunehmend ruhiger. Sollte die letzte Messe bereits hier und jetzt in der Sparkassen-Arena Oberlausitz gesungen sein? Mit Nichten! Wacker gab sich noch nicht geschlagen. Der zu Beginn der zweiten Halbzeit eingewechselte Czosnyka mit der Hundertprozentigen zum Anschlusstreffer. “Den muss ich machen” so der spätere Torschütze zum 4:2, der den Ball hier noch knapp am FCO Gehäuse vorbeilegte (62.). Dieses schien allerdings so eine Art Hallo-Wack-Effekt bei den Gästen gewesen zu sein. Nach dem Felix Schwerdt das Ding nur 180 Sekunden später über die Linie bugsierte, blies Wacker zum Halali. Die Südharzer bewiesen Moral und schnürten die Neugersdorfer in ihrer eigenen Hälfte ein. Die verteidigten in Unterzahl und mit schwindenden Kräften bestmöglich. Eckballstafetten für Wacker, eine davon nutzte Capitano Marcus Vopel zum Ausgleich. Das unsere Jungs das Ding dann in der Folge noch mit 4:2 ziehen, damit hätte aufgrund der ersten sechzig Minuten wohl niemand gerechnet. Oder Maximilian Dentz?
“Nicht schön, aber wahrscheinlich selten. Das Ziel war heute einen Dreier mitzunehmen und das haben wir am Ende des Tages auch geschafft. Wir haben uns aber die ersten 60 Minuten nicht mit Ruhm bekleckert. Wir haben ein ganz dummes Gegentor bekommen. Wir schießen den Gegenspieler an, der sich noch nicht mal gefreut hat. Haben dann selbst zwei gute Torchancen, die wir nicht machen. Bekommen dann wieder durch einen individuellen Fehler das zweite Gegentor. Für viele waren wir da vielleicht schon tot. Aber das ehrt dann auch die Mannschaft, nicht aufzuhören. Nicht aufzugeben und dann noch mal vier Tore zu machen.”
Ein Spiel, dass an die Nerven und an die Substanz ging. Ein Spiel, dass aber auch gezeigt hat was möglich ist, wenn man trotz Rückschlagen nie den Glauben an das Team und an sich selbst verliert!
Wacker Nordhausen: Lucas Treiber, Elias Gorges, Paul Kohl, Marcus Vopel (C), Julius Schmidt (46. Linus Czosnyka), Lennart Liese, Marco Ostmann (90. Gabriel Ziegler), Felix Schwerdt, Kevin Schlesier (78. Thomas Riemekasten), Hagen Pietsch, Nick Poser.
Tore: 1:0 Eric Merkel (24.), 2:0 Tom Keil (52.), 1:2 Felix Schwerdt (65.), 2:2 Marcus Vopel (81.), 2:3 Felix Schwerdt (87.), 2:4 Linus Czosnyka (89.).
Zuschauer: 90
SR-Team: Lukas Pilz, Julius Weiser, Albert Lehmann.