Erste: “Erste Halbzeit pfui, zweite Halbzeit hui”
“Erste Halbzeit pfui, zweite Halbzeit hui” meinte Maximilian Dentz nach dem 1:1-Unentschieden gegen den VfL Halle 96. Wieder ein schnelles Gegentor, der Matchplan nach 4. Minuten vom Winde verweht. Deutlich mehr Engagement und Willen unsererseits im zweiten Durchgang, aber auch fehlendes Spielglück bzw. mangelnde Präzision im Abschluss. Aber der Reihe nach….
Bei den Gastgebern schien erst einmal niemand so wirklich VfL-Torjäger Jegor Jagupov auf dem Zettel gehabt zu haben, der im Südharz das Gastgeschenk zu seinem achten Saisontreffer dankend annahm. Das war Toreschießen leicht gemacht. Wacker lief also ab der 4. Minute einem Rückstand und in der ersten Halbzeit dem Spiel weitestgehend hinterher. Nach gut einer Viertelstunde erste zärtliche Annährung auf das VfL-Tor. Ein Chipball von Schwerdt auf Ostmann in die Schnittstelle, doch Keeper Magnus Janek Elm war auf dem Posten. Viele richtig gute Möglichkeiten gab es nicht zu notieren. Wir sind schon in der 30. Minute, als Schwerdt unter einem Eckball durchflog. Auch auf der anderen Seite passierte nicht viel Zwingendes.
Kurz nach dem Seitenwechsel bekam Referee Paul Werrmann aus Plauen keinen Hinweis aus dem Kölner Keller. Nach einem geklärten Eckball ging Wackers Nummer 1 Sabri Vaizov etwas zu ungestüm zu Werke und brachte Gino Böhne im Fünfmeterraum zu Fall. Das linke Schienbein des Keepers traf das rechte Bein des Hallensers, der daraufhin zu Boden ging. Puuuh, durchpusten Wacker. Spätestens nach dem Ausgleichstreffer von Paul Kohl, der es dieses Mal nach Eckstoß nicht mit dem Kopf, sondern mit dem Fuß erledigte, waren die Hausherren endgültig im Spiel angekommen. Doch aussichtsreiche Torchancen blieben weitestgehend Mangelware. Da musste man schon eine Bogenlampe von Erik Schneider bemühen, die sich knapp hinter das Tor senkte. Das dickste Ding der Partie, in der U19-Kicker Gabriel Ziegler sein Oberligadebüt im Männerbereich feierte, hatte der ebenfalls eingewechselte Linus Czosnyka auf dem Schlappen, der allein vor VfL-Keeper Elm auftauchte, dass Runde allerdings nicht im Eckigen versenkte. Das wäre ihr Preis gewesen! Kurz vor Spielende war es wieder Czosnyka, der Elm zu einer Glanztat per Fußabwehr zwang. Der Treffer allerdings hätte nicht gezählt. Abseits!
So trennten sich unser Fussballsportverein und der Verein für Leibesübungen Halle von 1896 am 28. Spieltag der NOFV-Oberliga Süd schiedlich friedlich mit einem 1:1-Unentschieden. Die knapp 400 Zuschauer – unter ihnen auch einige Schlachtenbummler aus Halle – fachsimpelten im Anschluss an den Rasensport genüßlich darüber, wie der einfache Punktgewinn im Abstiegskampf letztendlich zu bewerten sei.
Maximilian Dentz: “Den Punkt nehmen wir so erstmal mit. Wir haben jetzt einen mehr auf dem Konto. Die erste Halbzeit haben wir für uns ein bisschen verschlafen. Hätten wir da die Emotionen im Spiel gehabt, die Tugenden wie in der zweiten Halbzeit wäre heute sicherlich mehr möglich gewesen. Auf der zweiten Halbzeit werden wir jetzt aufbauen und hoffentlich den ein oder anderen Angeschlagenen wieder zurückbekommen. Dann nach Freital fahren und möglichst wieder punkten.”
Wacker Nordhausen: Sabri Vaizov, Paul Kohl, Marcus Vopel (C, 76. Gabriel Ziegler), Julius Schmidt (76. Martin Salin), Robert Knopp, Dejvi Alsela, Marco Ostmann (56. Elias Gorges), Thomas Riemekasten, Erik Schneider (70. Linus Czosnyka), Felix Schwerdt, Hagen Pietsch.
Tore: 0:1 Jegor Jagupov (4.), 1:1 Paul Kohl (56.).
Zuschauer: 395
SR-Team: Paul Werrmann, Max Bringmann, Lucas Leihkauf.