SV 1890 Westerhausen - Wacker Nordhausen 4:0 (2:0)

Erste: Wacker verliert in Unterzahl

Völlig überzogener Feldverweis für Kapitän Felix Schwerdt (43.).

„Wir sind noch nicht so weit um hier her zu fahren und wie selbstverständlich was mitzunehmen“ sagte Ingo Görke unmittelbar nach dem Abpfiff zu seiner Mannschaft. Unser Co-Trainer hatte heute den Hut auf, da Cheftrainer Matthias Peßolat noch im Urlaub weilt.

Der Heimsieg über Krieschow schraubte die Erwartungshaltungen natürlich nach oben. Doch unsere Mannschaft konnte gegen Westerhausen nicht ansatzweise das auf den Platz bringen, was noch eine Woche zuvor so flüssig und schnörkellos vorgetragen wurde. Die Gäste aus dem Südharz liefen 90 Minuten lang dem Spiel und den eigenen Ansprüchen hinterher und es ist einzig Wacker-Schlußmann Lucas Treiber zu verdanken, dass die Niederlage im Nordharz nicht noch deutlicher ausgefallen ist.

Bester Nordhäuser: Lucas Treiber

Knackpunkt der Partie des 3. Spieltages war sicherlich auch die rote Karte gegen Wacker-Kapitän Felix Schwerdt in der 43. Minute. Eine überharte Entscheidung von Referee Niklas Trybusch aus Eilenburg, der wie unsere Mannschaft heute nicht seinen besten Tag erwischte. 390 Besucher, darunter gut geschätzte 150 Schlachtenbummler aus Nordhausen, sahen also Wacker mehr als eine Halbzeit lang in Unterzahl agieren. Denen kann man nicht vorwerfen, dass sie nicht wollten. Aber es lief alles gegen die in Schwarz spielenden Gäste. Das frühe Gegentor, der zweite Wirkungstreffer kurz nach dem Platzverweis, der überharte Feldverweis des Kapitäns und das dritte Gegentor kurz nach Wiederbeginn.

Es gibt solche Tage, wo im Kopf vieles wie selbstverständlich erscheint, Dinge aber in jedem Spiel wieder aufs Neue erarbeitet und auf den Rasen gebracht werden müssen. Trotz allem hatten wir auch unsere Abschlüsse, die allerdings nicht in den Kasten wollten. Wie z.B. Martin Salin aus kurzer Distanz. Diese Niederlage in Westerhausen wird uns nicht umwerfen, sie kam vielleicht sogar zu richtigen Zeit um schonungslos die Sachen aufzuzeigen, an denen noch gearbeitet werden muss.

Auf der Pressekonferenz sagte Ingo Görke: “Wir haben mindestens 10 Minuten gebraucht um festzustellen, dass es sich hier um ein Oberligaspiel handelt. In dem Moment stand es schon 1:0 für den Gegner. Wir haben wirklich ein Problem gehabt, ins Spiel hinzukommen. Danach haben wir einigermaßen nach vorne arbeiten können, haben aber viele schlechte Entscheidungen im letzten Drittel getroffen, so dass wir zu wenigen einhundertprozentigen Torchancen gekommen sind. Die rote Karte ist für mich ein bisschen zu viel. Für uns eine unglückliche Entscheidung, da es gerade unseren Kapitän getroffen hat. Das ist jetzt aber auch nicht der Punkt gewesen, warum wir das Spiel verlieren. Du gehst mit dem 2:0 in die Pause, kurz nach der Halbzeit eine Standardsituation, die man verteidigen kann und es steht 3:0. Wir sind dann taktisch nicht in der Lage gewesen, uns defensiv so aufzustellen, um wenigstens weitere Möglichkeiten für den Gegner zu vermeiden. Schlussendlich muss man auch sagen, mit dem 4:0 sind wir leider heute noch auch relativ gut bedient. Wir hatten noch eine Hundertprozentige bzw. zwei Halbchancen, wo wir auch das ein oder andere Tor hätten machen können. Aber von den Gegentoren hätten es auch deutlich mehr sein können, wo unser Torwart noch sehr gut hält bzw. Westerhausen was liegen lässt. Dennoch, es geht für uns weiter. Wir wissen, wo es lang geht für uns. Wir sind noch keine Mannschaft, die hier breit aufspielen kann und jeden Gegner oder manche Gegner vielleicht ein bisschen lockerer nehmen können. Sondern bei uns gilt es halt auch – ähnlich wie in Westerhausen – nicht abzusteigen.”

Unser Dank gilt an die Wackerfans, die bis zum bitteren Ende in der Wolfsberg-Arena ausgeharrt und unsere Mannschaft trotz allem unterstützt haben!

Wacker Nordhausen: Lucas Treiber (TW), Dejvi Alsela, Kevin Husung, Lennart Liese (82. Thomas Riemekasten), Robert Knopp (82. Nick Poser), Julius Schmidt, Hagen Pietsch (73. Patrick Meier), Martin Salin (67. Paul Kohl), Erik Schneider, Felix Schwerdt (C), Elias Gorges.

Tore: 1:0 Lucian Victor de Souza Bonfim (9.), 2:0 Niclas Buschke (45. +1), 3:0 Florian Köhler (48.), 4:0 Tim Kolzenburg (62.).

Rote Karte: Felix Schwerdt (43.).

SR-Team: Niklas Trybusch, Felix-Benjamin Schwermer, Martin Wadewitz.

Zuschauer: 390