Benes Tor in letzter Minute beschert Wacker Nordhausen einen Punkt bei Herthas Zweiter
“Das war heute sicherlich nichts für Fußballästheten”, meinte Jörg Goslar nach dem Spiel bei der Bundesligareserve von Hertha BSC. Doch mit einem durchaus verdientem Punkt dank eines Last-Minute-Tores von Jan Benes “können wir uns nun auf die Osterfeiertage freuen”, meinte ein nicht unzufriedener Wacker-Chefcoach.
Herthas Zweite fast nur durch Standards gefährlich
Der hatte wieder einmal einen starken Auftritt seiner Mannschaft gegen die U23 von Hertha BSC gesehen. Zwar war das heutige Spiel sicherlich nicht mit den Partien gegen Erfurt oder Magdeburg in der vergangenen Woche zu vergleichen, “da fehlten diesmal sicherlich die nötigen Emotionen”, trotzdem präsentierte sich Nordhausen trotz einiger Personalprobleme – Goslar musste die fehlenden Rischker, Jurascheck und Omar El-Zein ersetzen – vor allen Dingen in der ersten Halbzeit stark.
Wacker stand in der Abwehr sicher, ließ den Herthanern, die in der Rückrunde eine der stärksten Mannschaften waren, kaum Chancen zu. Dafür erspielte sich Wacker selbst einige Möglichkeiten, allerdings fehlte es wieder einmal am letzten finalen Pass oder Nordhausen war im Abschluss zu schwach.
Bereits in der vierten Minute hatte Sebastian Hauck in zentraler Position an der Strafraumgrenze die erste Möglichkeit. Nur drei Minuten später prüfte Herthas Rockenbach Patrick Siefkes im Nordhäuser Tor mit einem direkt getretenen Freistoß, doch Wackers Schlussmann konnte souverän mit Faustabwehr klären.
In der zwölften Minute war es wieder Hauck, der eine Chance bekam, nachdem Martin Hauswald einen bereits verlorenen Ball mit starken Einsatz zurück eroberte und in die Mitte flankte. Doch aus diesen Ball erwischte Hauck nicht richtig, das Leder landete in den Armen von Herthas Keeper Philip Sprint.
Und auch Robert Stark hatte heute kein Glück. Als er fünf Minuten später von der linken Ecke des Strafraumes abzog ging sein Schuss hoch über Herthas Tor hinaus. Es folgten einige weitere gut aufgebaute Spielzüge, doch eine Tunc-Flanke von links (21.) und ein von Hauswald entlang der Grundlinie gespielter Ball (30.) fanden keinen Abnehmer.
Hertha kam bezeichnenderweise nur durch Standards zu Torchancen, so zum Beispiel in der 37. Minute per Freistoß von Fabian Holland, der aber ordentlich über den Siefkes-Kasten ging. Die vielleicht beste Gelegenheit der ersten Hälfte hatten die Gastgeber kurz zuvor vergeben. Nach einer Ecke kam der Ball zu Omid Saberdest, der das Spielgerät in den Strafraum flankte. Siefkes sprang unter dem Ball hindurch, doch Samson war zu überrascht und köpfte neben das Gehäuse (34.) und so ging es mit einem 0:0 der besseren Sorte in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel waren es zunächst die Herthaner, die zumindest optisch etwas mehr vom Spiel hatten. Wirklich Zwingendes wurde aber auch jetzt nicht geboten. Das 1:0 fiel dann fast logischerweise nicht aus dem Spiel heraus, sondern per Strafstoß. In der 57. Hatte Matti Langer Jerome Kiesewetter im Strafraum von den Beinen geholt. Zum Strafstoß trat Rockenbach an und der verwandelte sicher mit einem Schuss in die obere linke Ecke.
Doch Wacker zeigte sich wenig beeindruckt, drängte auf den Ausgleich. Eine weitere ordentliche Möglichkeit dazu hatte Sebastian Hauck in der 66. Minute. Sein Kopfball senkte sich jedoch etwas zu spät und landete auf dem Tornetz. Mit Jindrich Pelan, der in 81. Minute für Charlie Tunc kam, wurde einer eingewechselt, den man bei der ersten Mannschaft schon länger nicht mehr gesehen hatte.
In der 86. Minute hatte Hertha die Vorentscheidung auf dem Fuß. Siefkes war bereits geschlagen, doch Matti Langer konnte den Hertha-Schuss auf der Linie klären. In der 90. Minute – alles sah schon nach einem Heimdreier für Hertha aus – trat Halstenberg auf Höhe der Mittellinie zum Freistoß an. Sein Schuss segelte Richtung Hertha-Tor. Sprint ließ den Ball nur abklatschen und der landete geradewegs vor den Füßen von Jan Benes, der es sich aus sieben Metern nicht nehmen ließ, den Gastgebern noch ein Ei zu legen und für Wacker Nordhausen den Punkte sicherte.
Jörg Goslar: Ich finde, das war heute von uns taktisch sehr sauber gespielt. Wir hatten es ja schließlich mit einer der spielstärksten Mannschaften der Rückrunde zu tun. Die haben wir allerdings mit unserer Spielweise schon vor Probleme gestellt für die sie keine Lösung hatten. Und wenn du dann bis zum Schluss an die eigene Stärke glaubst, dann machst du den Ausgleich eben auch noch in der 90. Minute. Auf jeden Fall ist dieser Punkt heute in Berlin höher zu bewerten, als es vielleicht auf den ersten Blick den Anschein hat. Ich kann mit diesem Punkt auf jeden Fall sehr gut leben und wir können uns nun alle auf die Osterfeiertage freuen.“