Wacker unterliegt Cottbus 1:2

Heimserie gerissen

Einen Tag nach der 1:2 Heimniederlage des FSV Wacker 90 gegen Energie Cottbus war es heute morgen beim Training genauso so ruhig wie gestern nach dem Spiel. Die Spieler, die am Sonntag gespielt haben, waren im Stadtpark auslaufen. Der Rest der Mannschaft trainierte im Albert-Kuntz-Sportpark. Die erste Heimniederlage der Saison hat geschmerzt, nicht nur bei den Spielern und war hoffentlich ein Weckruf für das Team von Heiko Scholz.

Im Topspiel der Regionalliga NordOst trafen die Tabellennachbarn der Plätze vier und fünf aufeinander. Für beide Mannschaften war ein Sieg wichtig, um weiterhin an der Spitzengruppe dranzubleiben. Cottbus erwischte dabei den deutlich besseren Start in die Partie und legte so los, wie sie beim beeindruckenden 6:0 gegen den BFC aufgehört haben. Bereits in der 4. Spielminute die Führung für die Gäste. Borgmann zog aus 25 Metern ab und der Ball landete im langen Eck des Gehäuses von Wackerkeeper Glinker. In den Folgeminuten war Schwerstarbeit für die Nordhäuser Defensive angesagt. Erst war es Taz der Glinker prüfte (5.), dann musste er sich gegen Hasse (11.) beweisen und auch Brügmann forderte die Nummer 1 der Südharzer (15.). Die 1520 Zuschauer sahen zu diesem Zeitpunkt nur eine Mannschaft Fußball spielen, nämlich die Gäste aus der Lausitz. Nach einem Bilderbuch-Konter war es dann wieder Brügmann, der frei vor Glinker auftauchte. Diesmal war der Cottbuser Sieger des Duells und es Stand 0:2 im Albert-Kuntz-Sportpark (19.). Das erste Lebenszeichen der Hausherren erfolgte durch Kores, dessen Schuss jedoch das Gästetor verfehlte (25.). Wacker war aber nun etwas besser im Spiel und sollte durch Standardsituationen zu Chancen kommen. So war es auch eine solche Standardsituation, die zum Anschlusstreffer führte, als ein Kores-Freistoß durch die Cottbuser Abwehr schlecht verteidigt wurde und der Ball bei Becker landete. Dieser steckte durch zu Müller, der mit dem Halbzeitpfiff auf 1:2 verkürzte (45.).

Wackertrainer Scholz reagierte in der Halbzeitpause und brachte Ucar für Löhmannsröben. Die Zuschauer sahen nun ein anderes Spiel, das durch die gelb-rote Karte für den Cottbuser Hasse (51.), aus Nordhäuser Sicht, kaum besser starten konnte. Müller köpfte in der 60. Minute über das Tor und auch Becker sein Schuss aus 25 Metern fand nicht den Weg ins Ziel (69.). Doch die zahlenmäßige und optische Überlegenheit konnte nicht in Tore umgesetzt werden. Das Team von „Pele“ Wollitz verwaltete die Führung clever und war gestern einfach kein zweites Mal zu überwinden. Den Schlusspunkt des Spiels setzte Kores, der sich von Schiedsrichter Klemm nach einer vermeintlichen Tätlichkeit die rote Karte abholte (87.). Auch sechs Minuten Nachspielzeit halfen nicht mehr zum erhofften Ausgleich. So gingen die drei Punkte an die Gäste, die durch eine spielerisch sehenswerte erste Hälfte und eine kämpferische zweite Halbzeit knapp, aber verdient gewannen.

Die beiden Niederlagen in Folge zerrten nicht nur an den Nerven der Spieler und Fans, auch die Wacker-Verantwortlichen verlangen nun eine Reaktion. „So eine Halbzeit darf es nicht noch einmal geben“, resümierte Präsident Nico Kleofas einen Tag nach dem Spiel. Am kommenden Wochenende ist Pause in der Liga, bevor mit Auerbach und Rathenow die nächsten schweren Aufgaben auf die Nordhäuser warten. Pause heißt aber nicht ausruhen. Erst recht nicht in dieser Phase der Saison. Am Samstag, dem 12. Oktober, um 14 Uhr muss die Mannschaft im Thüringen-Pokal beim SV 90 Altengottern antreten. Auf dieser Partie liegt der Fokus in den nächsten Tagen, denn gegen eine Titelverteidigung sollte man auch in Nordhausen nichts einzuwenden haben. Zusätzlich können mit einem Sieg die Weichen wieder in Richtung Erfolg gestellt werden.

FSV Wacker 90 Nordhausen: Glinker – Stauffer, Müller, Blume, Göbel – Becker, Löhmannsröben (46. Ucar), Kores, Heidinger (66. Beil) – Pichinot, Kammlott (79. Genausch)

FC Energie Cottbus: Moser – Hasse, R.Müller, J.Koch, Borgmann – Broschinski, Eisenhuth, Erlbeck, Taz (56. Zickert) – Rangelov (90. Beyazit), Brügmann

Tore: 0:1 Borgmann (4.), 0:2 Brügmann (19.), 1:2 Müller (45.)



Zuschauer: 1520