Halberstadt gewinnt das Harzderby

Der FSV Wacker 90 konnte im Harzderby, bei der Germania aus Halberstadt, nicht an die Leistungen der letzten Partien anknüpfen und unterliegt deutlich mit 5:0 im Nordharz. Im zehnten Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften brach die positive Serie der Rolandstädter. Nach bisher sechs Siegen und drei Unentschieden, war an diesem sonnigen Nachmittag nichts zu holen für die Nordhäuser.

Mit zwei Veränderungen startet Cheftrainer Heiko Scholz ins Harzderby. Die gelbgesperrten Spieler Becker und Müller wurden ersetzt durch Chaftar und Kovac. Der letztgenannte Kovac sollte auch gleich gefordert werden. Nach einem Pass in die Tiefe, flankte der schnelle Patrik Twardzik den Ball von der linken Seite in die Mitte, wo Dennis Blaser einen Schritt schneller war als Kovac und so den Ball zur 1:0 (4.) Führung für den VfB einnetzen konnte. Trotz des frühen Gegentreffers, sollten die nächsten Minuten den Gästen gehören. Mickels sein Schuss (7.) und Heidinger sein Freistoß (10.) zeigten den mitgereisten Nordhäuser-Fans, in welche Richtung es ab jetzt gehen sollte. In der 12. Minuten dann der Ausgleich, dachten die 613 Zuschauer im Friedensstadion. Nach Foul von Philipp Harant an Carsten Kammlott zeigte Referee Gaunitz sofort auf den Punkt. Nils Pichinot verwandelte sicher, doch der Schiedsrichter ließ den Strafstoß wiederholen. Auf Anfrage zur Entscheidung der Wiederholung gab Gaunitz die Aussage, dass ein Nordhäuser Spieler zu früh in den Sechszehner gelaufen wäre. So musste Pichinot ein zweites mal gegen Germania-Keeper Fabian Guderitz ran. Und dieser Guderitz sollte das zweite Duell für sich entscheiden. Pichinot wechselte die Ecke und der Keeper ahnte es. So blieb es bei der 1:0 Führung für die Hausherren. Nach zwanzig Minuten dann der zweite sehenswerte Angriff der Halbstädter. Wieder über die linke Seite und wieder mit erfolgreichem Abschluss. Diesmal setzte sich Denis Jäpel über die Außen durch und bediente im Sechszehner Lucas Surek, der nach einem kurzen Hacken, ohne Probleme ins lange Eck zum 2:0 einschoss (20.). Die beiden Gegentore verunsicherten die Gäste sichtlich und somit ergaben sich weitere Möglichkeiten für die Nordharzer. Patrik Twardzik mit einer Direktabnahme (33.), der ehemalige Nordhäuser Blume per Kopf (39.) oder Boltze nach einem Freistoß aus knapp zwanzig Metern an die Querlatte (43.), hätten die Vorentscheidung schon in der ersten Hälfte herbeiführen können.

Zur Halbzeit reagierte Scholz. Für Kovac und Chaftar kamen Scholl und Kores. Außerdem stellte Nordhausen von Vierer- auf Dreierkette um. Jedoch sollten auch diese Maßnahmen nicht von Erfolg gekrönt werden, denn die zweite Hälfte begann wie die Erste – mit einem frühen Tor für die Germania. Nach einem Solo auf der rechten Seite, setzte der in der Halbzeit gebrachte Grzega das Leder an den Pfosten. Der Abpraller landete direkt auf dem Fuß von Denis Jäpel, welcher ohne Mühe zum 3:0 erhöhte (49.). Die Tore von Surek zum 4:0 (63.) und Blaser via Elfmeter zum 5:0 (70.) sorgten für den verdienten Sieg, auch in dieser Höhe, für die Mannschaft von Maximilian Dentz. Die 613 Zuschauer sahen in den letzten Minuten noch einige Chancen der Nordhäuser, wie einen Lattenschuss von Göbel (88.) nachdem die Gastgeber auf Grund des sicher geglaubten Sieges einen Gang herunter schalteten.

„Wir haben das Alles vermissen lassen, was wir uns zuvor vorgenommen hatten. Die erste Halbzeit war eine absolute Katastrophe. Wir haben es dann auch nicht in den Griff bekommen über den Kampf zum Spiel zu finden, außer in den letzten zehn Minuten, wo Halberstadt dann zum Glück auch ruhiger gemacht hat.“ sagte Trainer Heiko Scholz bei der Pressekonferenz.

Das Positivste an diesem Tag, aus Nordhäuser Sicht, waren die knapp 200 mitgereisten Fans, bei denen sich die Mannschaft, sowie der Trainer, nach dem Spiel am Zaun bedankten und zugleich entschuldigten. Die Mannschaft sollte dieses Spiel als Weckruf mit in die kommende Woche nehmen, denn mit Chemnitz und Jena warten zwei Gegner auf den FSV, welche mindestens das Kaliber der starken Halberstädter haben werden.

Wacker Nordhausen: Glinker – Göbel, Chaftar (46. Scholl), Heidinger, Esdorf, Kovac (46. Kores), Mickels, Ucar, Pichinot, Beil (60. Genausch), Kammlott

VfB Germania Halberstadt: Guderitz – Boltze, Blume (46. Grzega), Harant, Schulze, Surek, Schmitt, Hofgärtner, Twardzik, Jäpel, Blaser (73. Korsch)

Karl Liesegang