Wacker verliert knapp bei Rot-Weiß Erfurt
Andis Shala beendet heute im Steigerwald-Stadion mit dem Tor des Tages aus der 43. Minute gleich zwei Serien. Zum einen die negative seiner eigenen Mannschaft, mit vier Niederlagen und zwei Remis im Jahr 2019. Zum anderen die positive der Nordhäuser, die in fünf Spielen vier Siege und ein Unentschieden holten.
Und genauso startete die Truppe von Trainer Heiko Scholz auch direkt. In der 1. Minute gab es nach einer Ecke von Mickels die Chance für den Ex-Erfurter Carsten Kammlott zur Gästeführung. Die halbhohe Ecke verpasste der „Chipper“ nur knapp. Jedoch war dies auch schon das Highlight der Anfangsphase. Vorstöße auf beiden Seiten wurden durch hervorragende Abwehrreihen entschärft. In der 15. Minute die erste Ecke der Erfurter. Gefährlich wurde die Eingabe jedoch durch den Nordhäuser Pichinot. Seine unfreiwillige Verlängerung musste Heidinger per Kopf auf der Torlinie entschärfen. Nach 20 Minuten dann wieder Gefahr vor dem Tor von Cichos. Mickels setzt sich auf der linken Außenseite gegen drei Erfurter durch und kommt zum Abschluss. Knapp drüber. Drei Minuten später dann die nächste Chance für die Gäste. Felix Müller schaltet beim Freistoß am schnellsten mit einem wunderschönen Diagonalball auf Mickels. Der spielte wiederum direkt in den Rückraum wo Pichinot frei zum Schuss kam. Riesenparade des Erfurter Schlussmanns. Wacker dominerte mittlerweile die Partie. In der 30. Minute stand wieder der auffällige Mickels im Blickpunkt. Seinen guten Freistoß konnte Cichos über den Querbalken lenken. Chancen im Minutentakt. Kammlott in der 33. Minute. Der Nordhäuser Stürmer setzt sich im Sechszehner gegen drei Erfurter durch. Wieder klärt Cichos überragend. Erfurt wehrt sich. Die ersten Karten nach Foulspielen für Becken und Hasse. In der 43. Minute dann ein Foul in der Hälfte der Gäste. Den langen Freistoß brachte Gladrow scharf auf den Erfurter Torjäger Shala, welcher nahezu unbedrängt zur Erfurter Führung einnetzten konnte. Mit dem Treffer war der bisherige Spielverlauf völlig auf den Kopf gestellt. Nur zwei Minuten später eine ähnliche Variante der Erfurter. Wieder wird Shala in der Box gesucht. Diesmal kann Müller aber im letzten Augenblick klären. So ging es mit einer glücklichen 1:0 Führung für die Erfurter in die Pause.
Die ersten Minuten der 2. Halbzeit sollten den Hausherren gehören. 4650 Zuschauer sahen eine agilere Erfurter Mannschaft aus der Kabine kommen. Aber auch die Gäste verstecken sich nicht. Das Spiel wird mobiler. Wacker will den Ausgleich, Erfurt das zweite Tor. In der 58. Minute dann ein schöner Angriff über die Nordhäuser Mickels und Beil, jedoch ist der Abschluss letztendlich nicht wirklich gefährlich. Zwingende Strafraumszenen blieben auch in den folgenden Minuten Mangelware. Heiko Scholz reagierte in dieser Phase mit einem Doppelwechsel (75.). Für Beil kam Genausch und für Chaftar nun Scholl. Mounir Chaftar ersetzte heute Becker, der das Spielfeld mit dem Kreißsaal getauscht hat. Seine Frau steht unmittelbar vor der Geburt des gemeinsamen zweiten Kindes. Auch Brdaric wechselte offensiv und brachte Jovanovic für Haase. Gefährliche Abschlüsse blieben jedoch weiterhin Fehlanzeige. Wacker fehlte der letzte Pass, die richtige Idee oder einfach etwas Glück, um Gefahr für den Erfurter Schlussmann zu erzeugen. Auf der anderen Seite spielten die Erfurter ihre Kontermöglichkeiten nicht konsequent zu Ende. In den letzten Minuten der Partie stellte Heiko Scholz um und ließ Esdorf mit in der Offensive agieren, wo er jetzt die langen Bälle auf die Stürmer verlängern sollte. Die letzte Chance des Spieles gehörte wieder den Nordhäusern. In der 94. Minute nochmal Ecke für die Gäste. Fast alle Spieler im Strafraum der Erfurter, auch der Gästekeeper Glinker. Die Eingabe konnten die Erfurter klären, jedoch genau auf den Fuß von Scholl. Seine Direktabnahme verfehlte das Gehäuse nur knapp. Somit endete die Partie 1:0 für die Gastgeber.
Trainer Heiko Scholz über das Spiel: „Das war ein gutes Regionalliga-Spiel auf hohem Niveau. In der ersten Halbzeit war ich bis auf die letzten zwei Minuten zufrieden mit dem Spiel meiner Mannschaft. In der Halbzeit zwei haben wir zu zeitig die Brechstange herausgeholt und uns fast keine Torchance mehr erspielt. Das war am Ende zu wenig.“
In einem guten und fairen Regionalligaspiel gewann diesmal nicht die zwingend bessere Mannschaft, sondern die effektivere. Ob Erfurt jetzt wieder auf einem besseren Weg ist, wird sich schon am Freitag bei der zweiten Mannschaft von Hertha BSC zeigen. Für Wacker geht es bereits am Mittwoch unter Flutlicht im eigenen Stadion gegen Viktoria Berlin und am kommenden Sonntag, ebenfalls zuhause, gegen den VfB Auerbach 1906 weiter.
Wacker: Glinker, Heidinger (81. Kovac), Esdorf, Chaftar (73. Scholl), Mickels, Pichinot, Müller. Beil (73. Genausch), Kammlott, Göbel und Ucar.
Erfurt: Cichos, Kelbel (88. Roschlaub), Shala (60. Vogt), Hasse (76. Jovanovic), Wegmann, Pino Telles, Becken, Gladrow, Rüdiger, Lorenzoni und Lela.