„Die Moral von der Mannschaft war natürlich super!“
„Unglaublich dieses Spiel“ sagte Luckenwalde-Keeper Konstantin Filatow zu einem Nordhäuser, der in der 84. Spielminute als Balljunge fungierte und ihm das Spielgerät reichte. Kurz zuvor hatten die Hausherren eine sicher geglaubte Führung hergeschenkt. Der Spitzenreiter der NOFV-Oberliga Süd ging ohne seine Tormaschinerie Takahiro Tanio und Christian Flath in die Partie, die zusammen 31 der 57 Luckenwalder Treffer erzielten. Bei den Gästen aus Nordhausen rückten Jokanovic, Schröter und Fluß für Aulig, Kovac und Genausch in die Startelf. Der wiedergenesene Clemens Meinert kam im Werner-Seelenbinder-Stadion zu einem Kurzeinsatz und feierte damit sein Debüt in der 5. Liga. „Ich freue mich riesig, nach unglaublich langer Zeit für die Mannschaft auf dem Platz stehen zu können“ sagte der Debütant nach Spielende. Meinert weiter: „Es war ein schwieriges und kampfbetontes Spiel gegen einen sehr guten Gegner, in dem wir uns für unsere Moral schlussendlich belohnt haben. Ich danke dem Trainer für das Vertrauen, mich nach der langen Pause in so einem Spiel einzuwechseln.“ In der vorgezogenen Begegnung des 22. Spieltages setzte der Aufstiegsaspirant aus Brandenburg ein erstes Ausrufezeichen. Doch Florian Schröter konnte Borowskis Schuss blocken (3.). Wenig später ist es wieder Borowski, der es mal aus der Distanz probierte. Auch die Seeland-Elf hatte in der Anfangsphase ihre Möglichkeiten.
Erst verzog Leon Gümpel, dann Jonas Ernst. Unsere U23 war einem Erfolgserlebnis sehr nah. Auf der anderen Seite ist wieder Borowski, der Jokanovic zu einer Glanztat zwang. Es ging hin und her. Dann jubelten die 322 Zuschauer über die Führung ihres FSV von 1963. Borowskis Distanzschuss schlug unhaltbar für Jokanovic im Knick ein. Tim Göth setzte mit dem Halbzeitpfiff noch einen drauf. Ein Tor der Marke „Slapstick“, womöglich nach 45 Minuten die Vorentscheidung. Philipp Seeland stelle mit Wiederbeginn um. Wenn die Wackeren zumindest einen Punkt mitnehmen wollten, mussten sie nun mehr riskieren. Luckenwalde ließ die Gäste gewähren, die ihrerseits enormen Zug zum Tor entwickelten. Pfingsten-Reddig mit der größten Gelegenheit in der zweiten Hälfte. Sein Freistoß konnte Filatow im letzten Moment noch über die Querlatte lenken (75.). Wenig später staubte Felix Schwerdt im Fünfer nach Hereingabe von Erik Schneider ab. Wacker Nordhausen II gelang der Anschlusstreffer. Und die setzten sofort nach. Ein abgefälschter Fernschuss von Dörnte landete bei Ernst, der gedankenschnell zum umjubelten Ausgleich einnetze. Und die Gäste wollten mehr. In einem packenden Finish hätte sich Luckenwalde nicht beschweren können, wenn sie noch das dritte Gegentor kassiert hätten. So blieb es beim 2:2-Unentschieden.
Mit dem Punkt können die Gäste aus Thüringen natürlich sehr gut leben. Anders als der Spitzenreiter aus Brandenburg, dem die liegengelassenen Punkte im Aufstiegsrennen eventuell fehlen könnten. Marcus Vopel, wie fühlt sich das an, beim Tabellenführer nach Rückstand noch einen Punkt geholt zu haben? Die zweite Halbzeit war ja wirklich bärenstark von euch! „Wir haben wieder ein gutes Spiel gezeigt. Wir haben lediglich die letzten 3 Minuten vor der Pause verpennt. Oder besser gesagt, wir haben es schleifen lassen. Ich wusste, dass wenn wir weiter konzentriert arbeiten und geduldig bleiben, wir noch etwas Zählbares mitnehmen können. Es hat sich gelohnt! Großes Kompliment an das gesamte Team! Die Einwechselspieler fanden sofort ins Spiel und waren prompt da. Besonders für Clemens (Meinert, Anm. d. R.), der so lange ausfiel, freut es mich sehr.“
FSV 63 Luckenwalde: Konstantin Filatow (TW), Edgar Bubbe, Marcel Hadel (C), Clemens Koplin, Pascal Borowski, Antonin Hennig, Jonas Arnold (79. Jose Raimundo Silva Magalhaes), Steve Müller (87. Jonas Schmidt), Tim Göth, Aaron Bogdan, Tobias Francisco.
FSV Wacker 90 Nordhausen II: Josip Jokanovic, Nils Pfingsten-Reddig, Leon Gümpel, Marcus Vopel (C), Florian Schröter (72. Clemens Meinert), Jonas Ernst, Erik Schneider, Felix Schwerdt, Gino Dörnte, Lennart Liese (81. Hagen Pietsch), Robin Fluß.
Tore: 1:0 Borowski (42.), 2:0 Göth (45.), 2:1 Schwerdt (77.), 2:2 Ernst (81.).
Zuschauer: 322
Trainerstimme:
Philipp Seeland (FSV Wacker 90 Nordhausen II): „Wir hatten uns vorgenommen, aus Luckenwalde einen Punkt mitzunehmen. Das Spiel geht für uns nicht wirklich gut los. Wir haben nicht das umsetzen können, was wir wollten. Dann bekommen wir vor der Pause das Gegentor. Für uns natürlich ganz bitter, dass das Zweite gleich auf dem Fuße folgte. Mit Beginn der zweiten Halbzeit haben wir dann auf 4-3-3 umgestellt. Dann machen wir das 2:1 und wir wussten, wenn das eine Tor gelingt, dann kommen wir nochmal zurück ins Spiel. Das 2:2 fällt nach einem abgefälschten Fernschuss, der dann vor dem Fuß von Jonas Ernst landet. Es ist für uns natürlich schön, dass wir uns mit einem Punkt belohnen konnten. Die Moral von der Mannschaft war natürlich super!“