Beim ungeschlagenen Spitzenreiter der Verbandsliga Staffel 1entwickelte sich auf dem Kunstrasenplatz Heinrichsgrün von Beginn an ein heiß umkämpftes Spiel.
JFC Gera arbeitete überwiegend mit langen Bällen aus der Abwehr heraus und suchte dabei immer wieder Marko Meakics, der die Bälle im Angriffszentrum ablegen oder festmachen sollte. Dabei hielten wir gut dagegen und ließen zunächst keine wirklich gefährlichen Abschlüsse zu. Auch uns fiel es anfangs schwer, Torgefahr zu kreieren. In der 14. Minute führte dann unser aggressives Angriffspressing zum 0:1. Linus Czosnyka setzte einem misslungenen Rückpass zum Geraer Torwart konsequent nach und gewann den darauf folgenden Pressschlag, sodass der Ball knapp links am Tor vorbeigerollt wäre. Kurz vorm Überqueren der Torauslinie erreichte er ihn jedoch und schob ein.
Danach gab es weitere verheißungsvolle Ansätze. Marco Ostmann bereitete zweimal über die linke
Seite sehr gut vor, doch seine genau getimten Diagonalbälle fanden auf der rechten Seite keine
gute Spielfortsetzung. In der 18. Minute dribbelte Felix Leibiger im Zentrum durch und legte dann
auf Linus Czosnyka ab. Dessen Schuss aus etwa 25 Metern strich nur knapp über den rechten
Winkel. Danach hatten wir in der 19. Minute Glück, als Gera sich nach unserem Ballverlust im
Spielaufbau, über die linke Angriffsseite durchsetzen konnte und zum Flanken kam. Luis Fuhrmann
rutschte im Zentrum beim Loslaufen weg. Er konnte dann, nachdem er sofort wieder aufgestanden
war, beim Abwehrversuch nur noch einem Angreifer, etwa 8 Meter vor unserem Tor, den Ball mit
der Brust auflegen. Der passte sofort zum Mitspieler halbrechts neben ihm. Im letzten Moment
blockten wir den Torschuss, und der Ball ging über unser Tor zur Ecke. In der 25. Minute verfehlte
unser Innenverteidiger beim Klärungsversuch den Ball, doch der Angreifer schoss aus etwa 9
Metern über das Tor. Darauf folgende, in unseren Strafraum hoch hineingeschlagene Bälle, stellten
keine Probleme für unseren Torwart und die Innenverteidiger dar. In dieser Phase erhöhten die
Geraer den Druck. Wir hatten nur in der 32. Minute, nach einer Ecke, eine Möglichkeit. Der Torwart
klatschte den Ball zum etwa 4 Meter vor dem Tor stehenden Linus Czosnyka ab, doch zwei
Verteidiger warfen sich sofort in seinen Schuss. Schon eine Minute später war Gera wieder am Zug.
Einen Freistoß aus dem Halbfeld legte Marko Meakics, unter Bedrängnis, mit der Brust auf seinen
Mitspieler ab, dessen Hammer aus 8 Metern nur knapp am linken Pfosten vorbei ging. Eine Minute
vor dem Halbzeitpfiff erzielte Gera dann den Ausgleich. Wir bekamen keinen richtigen Zugriff auf
den Spieler, der in zentraler Position etwa 25 Meter vor unserem Tor zwei Spieler von uns, den Ball
jonglierend, austanzte und aus etwa 18 Metern abzog. Luca Bendel gelang es, mit einer
Glanzparade, den Ball an die Latte zu lenken. Doch Marko Meakics stand genau richtig und
verwandelte den Abpraller zum 1:1.
Der Ausgleich nach der Drangperiode der Geraer, und noch dazu so kurz vor dem Halbzeitpfiff, ließ
für die zweite Hälfte nichts Gutes erwarten. Es verlief jedoch ganz anders. Zunehmend erfolgreicher
gelang es uns, die Bälle herunter zu nehmen und unser Kombinationsspiel zu entwickeln. In der 43.
Minute setzte sich Manuel Richwien im Mittelfeld, im Dribbling durch und der Ball kam über Linus
Czosnyka zu Nils Schröter, dessen Rückpassversuch von der rechten Grundlinie jedoch noch zur
Ecke abgeblockt werden konnte. Danach setzte sich Marco Ostmann halblinks durch. Seinen Schuss
parierte der Torwart erst im Nachfassen. In der 55. Minute passte Felix Leibiger auf Manuel
Richwien, der hob den Ball über die Innenverteidiger in den Strafraum, doch für Linus Czosnyka
wurde der Ball etwas zu lang und er schoss knapp am rechten Pfosten vorbei. Jetzt gelang es uns
auch immer besser den Torwart anzulaufen und zu stören, der nach Rückpässen immer wieder mit
weiten “Abschlägen” Geraer Angriffe einleitete. Eine weitere Kombination führte in der 57. Minute
zum 1:2. Marco Ostmann umspielte auf der linken Seite zwei Gegner und passte dann zu Linus
Czosnyka in die Mitte, der leitete sofort weiter zu Nils Schröter, dessen Schuss von halbrechts, der
Torwart nicht festhalten konnte. Linus Czosnyka nahm den Abpraller auf und schob den Ball
überlegt am Torwart vorbei in die lange Ecke. In der 60. Minute traf Felix Leibiger mit seinem
Kopfball, nach einer Ecke, nur das Lattenkreuz. Auch der Nachschuss verfehlte dann sein Ziel. In der
66. Minute konnte Marco Ostmann an der linken Strafraumgrenze nur mit unfairen Mitteln gebremst
werden. Der anschließende Freistoß brachte nichts. Gera machte jetzt immer mehr auf und Manuel
Richwien konnte zweimal hintereinander auf der rechten Abwehrseite durch sein Hineingrätschen
die Angriffsversuche des Gegners unterbinden. Auch Jannik Ernst gelangen in dieser Phase
auffällige Abwehraktionen. Mit zwei Spielzügen hätten wir dann die Partie endgültig entscheiden
können. In der 80. Minute verlor der linke Verteidiger von Gera den Zweikampf gegen Patrice Müller,
der danach allein auf den Torwart zulief, doch rechts am Tor vorbeischoss. Danach hatte Marco
Ostmann auf der rechten Seite die gleiche Chance. Er verzog links vorbei. Das spielte dann aber
alles keine Rolle mehr, denn es folgte der Abpfiff. Wir hatten das Halbfinale erreicht und der Jubel kannte keine Grenzen mehr.
Aufstellung Wacker 90: Luca Bendel, Paul Kohl, Bastian Seidel, Linus Czosnyka, Blazhe Brndevski, Marco Ostmann, Nils Schröter (Patrice Müller 73. Min.), Jannik Ernst, Felix Leibiger (Philipp Raasch 60. Min.), Manuel Richwien, Luis Fuhrmann, Robin Niedergesäß, Luca Pezely, Yannik Fiedler
Lutz Bräuer